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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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alter Nachbar. Mit Anfang Dreißig gehörte er jedoch nicht zu Lachlans und Nessas Generation, so dass sie auch keine Spielkameraden aus der Kindheit waren. Dennoch war er einer der ersten gewesen, die bemerkten, wie Nessa sich zu einer kleinen Schönheit entwickelte. Sie war noch immer ein Wildfang gewesen und hatte kein Interesse an Männern gezeigt, doch das hinderte ihn nicht, ihr seitdem den Hof zu machen, wenn auch vergebens.
    Kimberly erfuhr dies alles von ihm. »Es stört Sie nicht, eine Frau zu heiraten, die Sie ... äh ... ?«
    »... verabscheut?« beendete er hilfreich den Satz für sie. »Aber das tut sie nicht. Sie behauptet es zwar immer, und ich habe es die ganze Zeit geglaubt, aber jetzt weiß ich es besser. Sie kommt immer zu mir, wenn sie Hilfe braucht. Und weint an meiner Schulter, wenn sie das Bedürfnis dazu hat. Sie erzählt mir ihre Träume und ihre Wünsche. Und ich war krank bis tief in die Seele, immer wieder mitanhören zu müssen, wie sie MacGregor liebt, bis mir klar wurde, dass es sich nur um eine Gewohnheit handelt, die sie sich zugelegt hatte, als sie noch ein Kind war.« Gavin schien ein wirklich netter Mann zu sein, viel zu gut für die rachsüchtige Nessa. Sein Haar war blond, etwas dunkler als ihr eigenes, und seine Augen blickten warm und herzlich. Er war nicht größer als Kimberly und besaß angenehme Gesichtszüge, nicht so auffallende wie Lachlan, aber sie wirkten fest und freundlich.
    »Für eine Gewohnheit hat sie sich ziemlich viel einfallen lassen«, bemerkte Kimberly. »Sie kam sogar zu Ihnen ...« Wieder konnte sie den Satz nicht beenden, da das Thema ihr peinlich war.
    Er verstand sie auch jetzt. »Wie ich schon sagte, sie kam immer um Hilfe zu mir. Sie hätte nur um das Geld bitten müssen und es sofort bekommen. Das wusste sie auch. Aber sie ist stolz, verstehen Sie, und sie wusste , dass sie es nie würde zurückzahlen können, also bot sie sich selbst an. Ich hätte ablehnen sollen, aber ...« An dieser Stelle wurde er rot. »Ich begehre sie schon so lange, und ich habe gehofft, gebetet, dass geschehen würde, was nun eingetreten ist, wenn MacGregor dahinterkäme.«
    » Dass er sie zwingen würde, Sie zu heiraten?«
    »Ja«, antwortete er und lächelte dann. »Und ich bezweifle nicht, dass sie seine Reaktion ebenfalls vorhersah. Sie hat mir so oft einen Korb gegeben, müssen Sie wissen. Nun stand ihr Stolz ihr im Weg, mich schließlich doch zu nehmen.«
    Kimberly staunte. »Sie wollen damit sagen, dass sie ihre Meinung geändert hatte, aber nicht über ihren Schatten springen konnte?«
    Er nickte. »Ich habe ... eine Nacht mit ihr verbracht, wissen Sie. Dabei zeigte sie mir Gefühle, die sie selbst an sich nicht kennt. Sie wehrt sich noch, aber das ist alles nur zum Schein, um ihren Stolz zu wahren. Sie ist ein schwieriges Mädchen, meine Nessa.«
    Wie auch boshaft und zerstörerisch und - nun, nach diesem Abend würde Kimberly sich keine Gedanken mehr über das Mädchen machen müssen. Nessa konnte so schwierig sein, wie sie wollte, so lange sie es auf der anderen Seeseite und nicht auf Kregora war.
    Sie hatten noch etwas mehr geredet, bis Lachlan zurückkehrte. Nicht lange danach fand die Trauung stand, mitten im Salon.
    Nessa blickte noch immer ha ss erfüllt. Sie hatte sich auch nicht umgezogen, um etwas dem Anla ss Entsprechendes zu tragen. Auch ihre Haare waren wie immer frisiert. Sie hatte nichts von dem gegessen, was man ihr an-bot. Und sie verweigerte während der Zeremonie die Antworten.
    Aber ein MacGregor führte die Trauung durch, und jedesmal, wenn er keine Reaktion von Nessa erhielt, sah er kurz auf und blickte in die Menge, wobei er sprach: »MacGregor sagt, dass sie zustimmt, und sein Wort ist mir gut genug.«
    Eine etwas mittelalterliche Vorgehensweise, fand Kimberly, doch Nessa wirkte keinesfalls überrascht, ohne ihre Erlaubnis verheiratet zu werden, genauso wenig wie die anderen Anwesenden. Als die Trauung vorüber war, ließ der sanfte, bescheidene Gavin Kern einen Freudenschrei los, hob Nessa über seine Schulter und trug sie wie ein siegreicher Held hinaus.
    Die MacGregors jubelten bei dieser kühnen Tat. Und Nessa fand schließlich die Stimme wieder. »Ich habe Füße zum Laufen, du Trottel. La ss mich herunter!«
    Gavin antwortete mit einem herzhaften Lachen. »Nicht, bis ich dich sicher auf der anderen Seeseite habe, Nessa, mein Schatz.«
    »Wenn du glaubst, als Ehemann hättest du die Oberhand ...« Nessa hielt inne, um noch einmal
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