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Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage

Titel: Justifiers - Sabotage - Koch, B: Justifiers - Sabotage
Autoren: Boris Koch
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Unterwäsche, eine dunkle Hose und ein schwarzes Shirt, dazu eine einfache Jacke. An einem Waschbecken entfernte sie den gröbsten Dreck zumindest aus dem Gesicht, ehe sie zurückkehrte. Die Schrotflinte ließ sie nach kurzem Nachdenken zurück.
    »Ah, so gefallen Sie mir schon viel besser.« Thomasi deutete einen Handkuss an. »Kommen Sie. Möchten Sie einen original italienischen Espresso?«
    »Sehr gern.«
    Mit einem Fahrstuhl fuhren sie nach oben und landeten in einem Aufenthaltsraum, in dem sich außer ihnen niemand befand. Pietro besorgte die Espressi, Ronaldo ein paar Kleinigkeiten zu essen, und Thomasi lauschte derweil ihrer Erzählung.
    Xian hatte jegliches Zeitgefühl verloren, spürte Hunger und Durst. Die Stärkung kam also genau richtig. Sie berichtete von ihrer Verfolgung durch den ersten Justifier, vom Mord an ihrem Vater und Lisbetta, von ihrer Odyssee durch Objective. Den Diebstahl des Chips durch sie erwähnte sie ebenso wie den Grund dafür. »Deswegen möchte ich Rache an allen, die verantwortlich sind.«
    Die Cousins wechselten rasche Blicke und redeten in der Sprache, die sie für Italienisch hielt. »Bella, Ihre Geschichte ist spannend, ergreifend und tragisch. Als Italiener verstehen wir sehr gut, was Vendetta bedeutet«, begann Thomasi.
    »Deswegen möchten wir Ihnen helfen«, fügte Ronaldo hinzu. »Sie brauchen dazu einige Informationen, die wir für Sie beschaffen möchten, sowie Geld, ein bisschen Ausrüstung, mit der Sie in den Krieg ziehen.«
    »Wir rechnen zusammen, was uns das kostet, und geben es mit einem kleinen Aufschlag an Sie weiter«, ergänzte Pietro. »Dazu kommen Kost und Logis in einem sicheren Versteck. Das Verlassen des Planeten leiten wir für Sie gern auch in die Wege. Das alles wird eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, in der Sie das Abbezahlen übernehmen könnten.«
    Thomasi fasste sich an die Krempe und richtete den Hut. »Was können Sie uns anbieten? Wie sieht Ihr BuyBack aus?«
    Xian fiel nur eine Sache ein. »Wie wäre es mit ein paar neuen Designerdrogen?«
    Das entstehende Lächeln auf den Gesichtern der Cousins wirkte sehr, sehr glücklich.
    6. April 3041 a. D
    System: 61 Cygni, Planet: Relax (im Besitz
    der United Industries), 3. Kontinent
    (vermietet an StarLook), Stadt: Objective
    Xian schaute auf den Bildschirm, wo das Mikroskopbild angezeigt wurde, danach verglich sie sie Kurven und Diagramme, die durch die Analyse der Substanz entstanden waren. Die Linien und Schwünge des heutigen Ergebnisses waren fast schon poetisch zu nennen.
    Wenn es keine Drogen gewesen wären, die sie entwickelte, wäre sie fast der Einbildung erlegen, sie stünde in einem regulären Labor. Sie mischte, untersuchte, ließ sich Xenodrogen und Gifte von Insekten bringen, die sie mit natürlichen Pflanzengiften vermengte und destillierte.
    Woche für Woche erzielte sie Ergebnisse, die sie Thomasi ablieferte, der sie wiederum mitnahm und an einem ihr unbekannten Ort prüfen ließ.
    An was der Mafioso die Substanzen testete, wollte sie nicht wissen. Aber es war ihr Anspruch, Halluzinogene zu entwickeln, die möglichst kaum schädliche Wirkung auf den Organismus hatten.
    Um ihr Gewissen reinzuwaschen, schob sie die Schuld an dem, was sie tat, auf diejenigen, die ihren Vater umgebracht und sie erpresst hatten: auf die Konzerne. Ohne deren Taten wäre sie auf Betterday, würde ihre eigenen Forschungen vorantreiben und mit ihrem Vater zusammen an einer lupenreinen Karriere arbeiten.
    Was sie heute tat, war ziemlich das genaue Gegenteil.
    Pietro hatte ihr einen Plan gegeben, auf welchen Straßen es keine Kameras gab beziehungsweise welche Winkel sie hatten oder welche man mit einer eigens entwickelten Fernbedienung an- und ausschalten konnte. So gelang es Xian, sich ungesehen durch Objective zu bewegen; zudem trug sie immer eine Maske und wurde von einer Abordnung Bodyguards begleitet.
    Die unbekannte Justifiers-Truppe tauchte ebenso auf wie Kalimeropoulus mit einer Sondereinheit, aber die Verstecke der Rosetti-Familie waren zu gut. Xian war sicher.
    »Das ist doch mal gut«, murmelte sie und fuhr die Tabellen mit dem E-Pen nach: Rausch, erträgliche Wahrnehmungsveränderung für Menschen zwischen 40 und 90 Kilogramm; die darunter würde es umhauen, die darüber hätten eine Art kleinen Schwips. »Nebenwirkungen: keine«, sagte sie zufrieden und speicherte die Ergebnisse.
    Xian erhob sich und streckte sich, dann trat sie durch die kleine Schleuse, in der sie ihre Arbeitskleidung ablegte
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