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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen
Autoren: Mari Mancusi
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festhalten und mich trösten und mir sagen wird, dass alles wieder gut werden wird. Aber diesmal wird er das nicht tun. Er wird mich von sich stoßen und die Arme um Raynes Taille legen, um mir zu zeigen, dass sie jetzt seine neue Blutsgefährtin ist. Und später werden sie in den Zirkel zurückgehen und kichernd darüber reden, wie lächerlich ich mich auf dem Ball benommen habe und wie offenkundig es war, dass ich immer noch in Magnus verknallt bin, obwohl ich diejenige bin, die technisch gesehen dem Ganzen ein Ende gemacht hat.
    Ich drehe mich zu Jake um. Meinem Traumdate. Er und seine Kumpel schlagen einander auf den Rücken und amüsieren sich auf Teufel komm raus. Einer der Jungs reicht eine silberne Flasche mit Gott weiß was für einem Alkohol herum und Jake nimmt einen langen Zug. Dann kichern sie noch ein wenig mehr, offenkundig ach so zufrieden mit ihrer jugendlichen Straftat. Ich winde mich innerlich und frage mich, was Magnus von ihrem unreifen Benehmen halten mag.
    Plötzlich fühle ich mich sehr alt und erschöpft.
    Ich sehe wieder zu Magnus und Rayne hinüber und blinzele gegen die Tränen an. Wie konnte ich nur so dumm sein?
    Wie konnte ich Magnus gehen lassen? Er ist alles, was ich mir je von einem Freund gewünscht habe. Er ist süß und loyal und nett und witzig und ach so gut aussehend. Er hat alles in seiner Macht Stehende getan, um mir bei meiner Mission zur Rückerlangung meiner Menschlichkeit beizustehen, obwohl das ganz und gar nicht in seinem Interesse war.
    Und ich bin so undankbar gewesen. Tatsächlich habe ich mich noch nicht einmal richtig bedankt für all das, was er getan hat. Ich habe nur gesagt: »Danke für die Erinnerungen, Kumpel«, und ihn fallen gelassen wie eine schlechte Angewohnheit, sobald ich hatte, was ich wollte, und er mir nicht länger helfen konnte. Ich war nicht einmal bereit, mich heute Abend mit ihm zu einem richtigen Lebewohl zu treffen.
    Ich bin der größte Loser auf dem Planeten. Ich verdiene ihn nicht. Tatsächlich verdiene ich niemanden. Ich verdiene es, eine alte Jungfer zu sein, die allein lebt mit fünfzig Katzen, um die sie sich kümmern muss.
    Ich werfe noch einen verstohlenen Blick auf Magnus und plötzlich kommen mir all die dummen Ausreden, warum eine Beziehung zwischen uns niemals funktionieren konnte, lächerlich und naiv vor. Mit einem Mal erscheinen mir all die Gründe, warum ich ein Mensch bleiben wollte, unerheblich.
    Ich will mit Magnus zusammen sein. Ganz gleich, was ich dafür aufgeben muss.
    Das wäre es wert, es wäre alles wert.
    Sogar meine Seele.
    Aber es ist zu spät.
    Oder nicht?
    Rayne schaut mit undeutbarer Miene zwischen Magnus und mir hin und her.
    »Ich muss mal pinkeln«, erklärt sie plötzlich kurzerhand.
    Und bevor ich sagen kann: »Tu, was du tun musst«, ist sie bereits fort.
    Und lässt mich mit Magnus allein.
    War das ein Teil ihres Plans? Könnte meine böse freundstehlende Zwillingsschwester in Wirklichkeit eine verkappte Heilige sein?
    Mir geht so manches durch den Kopf . ..Ich starre Magnus an. Er starrt mich an. Man könnte die Spannung im Raum mit einem Messer schneiden. Mir wird klar, dass ich diejenige bin, die den ersten Schritt tun muss. Ich war es schließlich, die bei diesem ganzen Schlamassel Nein gesagt hat. Er hat sich mir geöffnet. Hat mir seine Gefühle offenbart. Und ich habe sie ihm ins Gesicht geschleudert. Ich bin diejenige, die ernsthafte
    Wiedergutmachung leisten muss.
    Und jetzt bin ich bereit dazu, es zu tun.
    »Magnus, ich . ..«
    »Sunny, da bist du ja!« Bevor ich protestieren kann, werde ich von hinten gepackt. Ich wirbele herum. Jake grinst mich an und sieht dabei aus wie ein verloren gegangener, leicht betrunkener kleiner Welpe.
    Ich blicke wieder zu Magnus hinüber, der die Szene mit kalten Augen beobachtet. Das ist nicht gut.
    »Ich habe überall nach dir gesucht, meine Liebste«, sagt Jake und presst mich an sich. Oh Mann! Schwirr ab! Du vermasselst alles.
    Aber Jake schwirrt nicht ab. Stattdessen beugt er sich vor und bedeckt meinen Hals mit schlabberigen Küssen. »Oh Gott, ich liebe dich so sehr, Sunny«, murmelt er zu laut. Viel zu laut.
    Magnus' Augen werden schmal. »Ich muss los«, murmelt er.
    »Nein, Mag, warte!«, rufe ich. Aber er ist schon auf halbem Weg zur Tür. Vampire können sich wirklich bewegen, wenn sie wollen.
    Ich muss ihn einholen. Ihm sagen, wie ich empfinde, bevor es zu spät ist!
    »Ich flehe dich an, Sunny, meine Liebste, bitte, verlass mich niemals!«
    »Oh,
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