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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Kopf, als sei ihm etwas entfallen. »Ich war so lange fort, dass ich gar nicht gemerkt hab, dass ich im falschen Haus bin.« Er sah Callie direkt in die Augen, und sie spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam.
    »Bis später?«, fragte sie stumm.
    Er nickte fast unmerklich.
    »Stallungen?«, formten ihre Lippen.
    »Morgen?«, gab er lautlos zurück.
    Warum nicht heute, wollte Callie fragen. Aber sie hielt sich zurück.
    »Mr Walsh !«, fauchte Angelica und packte ihn am Ärmel. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen.
    »Okay, okay!«, sagte Easy. »Ich geh ja schon.«
    Angelica schüttelte den Kopf und scheuchte Easy den Gang entlang.
    Callie wandte sich um und sah aus dem Fenster. Letztes Jahr hatten sie sich zum Küssen immer bei den verlassenen Stallungen getroffen. Nur wenige Schüler hielten eigene Pferde in Waverly, deshalb waren immer ein paar Boxen leer. Was für eine Erniedrigung, dass sie den Treffpunkt hatte vorschlagen müssen und nicht umgekehrt.
    Trauben von neuen Schülerinnen trampelten die Stufen von Dumbarton herauf, alle mit viel zu viel Gepäck. Callie bemerkte, wie überfordert die Mädchen wirkten. Sie konnte es nachvollziehen. Es gab so vieles im Internatsleben, was man vorher nicht einkalkulieren konnte. Bald würden sie merken, dass sie nicht mal die Hälfte von ihrem Krempel brauchten, dafür aber die entscheidenden Dinge vergessen hatten – wie zum Beispiel leere Shampooflaschen, in denen sie den Wodka verstecken konnten. Sie sah zu, wie sich die Menge der Neuen teilte, um Easy Platz zu machen, der die Treppe hinunterschlenderte und den unschuldigen Gesichtern zunickte. Mann, es war echt harte Arbeit, mit einem Jungen zusammen zu sein, den alle toll fanden.
    Sie stützte den Kopf in die Hände. Es war völlig klar, was in Spanien schiefgelaufen war. In ihrer letzten gemeinsamen Nacht hatte Callie etwas ausgesprochen, das so wichtig und groß war, dass sie es fast nicht herausgebracht hätte. Und was hatte er geantwortet? Nichts. Schweigen.
    Callie seufzte. Darüber würden sie morgen reden müssen, auch wenn sie hoffte, dass sie noch ganz andere Sachen machen würden außer reden.
     
     
 Eulen.Net 
 SMS-Eingang 
 BennyCunningham: 
  der freund von meinem bruder in exeter hat erzählt, dass eine neue 
  
  mieze in waverly ist, eine stripperin aus ny. 
 HeathFerro: 
  ?!? 
 BennyCunningham: 
  doch. aus einem club, der irgendwie komisch heißt … hennen-party? chicken-hut? pferdestall? ich glaub, in brooklyn. ich hab meinen cousin, der im village wohnt, nachsehen lassen so eine kaschemme, wo alles ausgezogen wird. sogar die slips. 
 HeathFerro: 
  wann kann ich die treffen? 
 BennyCunningham: 
  heath, du schlimmer. 
 HeathFerro: 
  aber immer, schätzchen! 

3 Eine Waverly-Eule sollte ihre Oma-BHs immer schön versteckt halten
    »Lassen Sie mich bitte hier raus«, sagte Jenny zu dem Taxifahrer, sobald sie das schlichte braune Schild mit der Aufschrift »Waverly-Akademie« entdeckt hatte, das neben einem kleinen einstöckigen Backsteingebäude an einem Baum hing. Waverly war zwar nicht weit weg vom Bahnhof, aber sie hatte nicht schnell genug hierherkommen können.
    »Sind Sie sicher?« Der Taxifahrer drehte sich um. Er hatte eine schmale, schnabelartige Nase und trug eine verwaschene blaue Yankees-Mütze. »Das Empfangsgebäude ist nämlich …«
    »Ich bin Schülerin hier«, unterbrach ihn Jenny und fühlte ein Kribbeln in sich aufsteigen. »Ich weiß, wo das Empfangsgebäude ist.«
    Der Taxifahrer hob beschwichtigend die Hände. »Wie Sie meinen.« Jenny gab ihm zwanzig Dollar, stieg aus und sah sich um.
    Sie war da . Waverly. Das Gras kam ihr grüner vor, die Bäume belaubter und der Himmel klarer und blauer als überall, wo sie bisher gewesen war. Ringsum wuchsen üppige Büsche und zu ihrer Rechten schlängelte sich ein mit Kopfstein gepflasterter Weg den Hügel hinauf. Links erstreckte sich ein weiter Rasen und in der Ferne kickten ein paar Jungs in Abercrombie-Cargo-Shorts einen Fußball herum. Die ganze Gegend roch geradezu nach feinem Internat. Wie die dichten Wälder, in denen sie früher ein paarmal gewesen war, bis sie dann doch lieber aufgehört hatte, ihren Vater und seine verrückten Anarchisten-Freunde auf Campingtrips ins südliche Vermont zu begleiten.
    Ein cremefarbenes Mercedes-Cabrio glitt an ihr vorüber. Von irgendwoher erklang ein majestätischer Glockenschlag. Ein Uhr.
    »Ja!«, flüsterte sie und schlang die Arme um den Oberkörper.
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