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Jung, sexy und beliebt

Jung, sexy und beliebt

Titel: Jung, sexy und beliebt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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– ebenfalls verboten -, weil er mit einem Hänger für seine Vollblutstute Credo kam, die er auf dem Campus halten durfte.
    »Credo kommt erst nächste Woche, deshalb hab ich keinen Grund gehabt, zu spät zu kommen.«
    Er sah Callie direkt an. Sie waren seit dem letzten Herbst zusammen, aber er hatte sich schwergetan, sich so richtig darauf zu freuen, sie in der Schule wiederzusehen. In den Sommerferien hatten seine Eltern einen ungehaltenen Brief von Dekan Marymount erhalten, in dem stand, dass Easy im neuen Schuljahr unter strenger Beobachtung stünde. Regeln seien dazu da, eingehalten zu werden, und nur weil Easy einen angestammten Platz hätte, ein Legat – sein Großvater, sein Vater und seine drei älteren Brüder waren auch schon auf der Waverly-Akademie gewesen -, hieß das nicht, dass er diese Regeln einfach missachten konnte. Statt also wie üblich eine Woche zu spät mit Credo im Internat einzutreffen, war Easy allein in einem gecharterten Flugzeug von Kentucky nach New York geflogen – mit Liegesitzen aus Leder und Champagner bis zum Abwinken. Klang ziemlich gut. Nur hatte Easy das so eigentlich gar nicht gewollt.
    Easy liebäugelte regelmäßig mit der Möglichkeit, von der Waverly-Akademie zu fliegen – bis ihm dann immer wieder die Abmachung mit seinem Vater einfiel. Wenn Easy den Abschluss in Waverly machte, durfte er zu einem Auslandsjahr nach Paris. Sein Vater besaß ein großes Appartement im Quartier Latin, in dem Easy in der Zeit wohnen konnte. Paris – war das nicht cool? Er würde Absinth trinken, Straßenszenen malen, die er von seinem Fenster aus sah, und auf einem alten, klapprigen Peugeot-Rad mit einer Gauloise zwischen den Lippen an der Seine entlangfahren. Er konnte sich die Lunge schwarzrauchen und keiner würde ihn deswegen anmachen!
    »Bist du heute Abend auf der Party in der Richards Lounge?«, fragte Callie.
    Easy zuckte die Schultern. »Weiß ich noch nicht.« Er war nicht mehr als einen Schritt ins Zimmer getreten.
    Callie schlüpfte mit einem Fuß aus den spitzen Burberry-Slippers und krallte die pink lackierten Zehen in den Boden. Ein schreckliches Angstgefühl überflutete sie. Warum wollte Easy nicht zur ersten Party des Schuljahrs kommen? Alle gingen auf diese erste Party. Hatte er eine andere? Eine, mit der er an seinem ersten Abend hier allein sein wollte?
    »Also, ich geh«, sagte sie schnell und verschränkte die Arme.
    Keiner von beiden hatte sich auf den anderen zubewegt. Aber mit seinen verwuschelten Haaren, den breiten Schultern und den goldbraunen Armen sah Easy so unwiderstehlich aus, dass Callie sich beherrschen musste, ihn nicht von oben bis unten abzuknutschen.
    »Hast du nach Spanien noch einen schönen Sommer gehabt?«, fragte sie mit quäkender Stimme und versuchte, so unbeteiligt wie möglich zu klingen.
    »Ging so. Lexington war so öde wie immer.« Er zog einen Zahnstocher hinter dem Ohr hervor und steckte ihn zwischen seine leicht spröden Lippen.
    Callie lehnte sich an ihr antikes weiß gestrichenes Holzbett. Sein Spanienbesuch hatte von Anfang an unter einem schlechten Stern gestanden. Er hatte Touristenklasse fliegen müssen, und als er gelandet war, war er kurz angebunden und mürrisch gewesen und direkt auf eine Bar zugesteuert – aber nicht auf eines von den süßen kleinen Straßencafés à la »Fiesta«, sondern auf die nächstbeste Bar im Flughafen. Dann war er ständig auf dem Sofa der Vernons eingeschlafen, was ein echtes Problem war, denn dort musste Callies Vater sitzen, um jede freie Minute die internationalen Nachrichten auf CNN zu verfolgen.
    Callie schob die Hüften vor und kaute auf ihrem frisch manikürten Daumennagel. »Wie nett«, sagte sie schließlich. Am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen und ihn überall abgeküsst, aber das ging ja wohl schlecht, wo er sie zur Begrüßung nicht mal gedrückt hatte.
    Da entdeckte sie hinter Easy eine allzu vertraute Gestalt und ihr Herz fing wild zu klopfen an.
    »Mr Walsh!«, schnauzte Angelica Pardee, die Hausmutter von Dumbarton. Angelica war noch keine dreißig, aber sie schien es eilig zu haben, alt zu werden. Heute trug sie eine dünne, formlose braune Strickjacke, einen geraden knielangen schwarzen Rock und feste schwarze Halbschuhe. Ihre kalkweißen Waden waren von blauen Adern durchzogen, ihr Gesicht war wie immer ungeschminkt. »Muss ich Sie schon wieder melden?«
    Easy zuckte zusammen. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich und presste wie benommen die Hand an den
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