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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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gefälligst um deine eigenen Angelegenheiten. Bitte geh.“
    Als Luke fort war, bekam er noch von Matt und Gabe Besuch. Auch ihnen machte er deutlich, dass die Trennung nur Irina und ihn selbst etwas anging.
    Schließlich ließen sie ihn in Ruhe. Caleb war sich nicht sicher, ob er erleichtert darüber sein sollte oder nicht. Seine Familie kannte die Umstände seiner Ehe und der Trennung nun einmal nicht.
    Doch im Grunde war das gleichgültig. Das Einzige, das zählte, war die Tatsache, dass er sie verloren hatte. Und dass er sie niemals zurückbekommen würde.
    Bestimmt war es am besten so.
    Seine Schwester Elena fing an, zwei oder drei Mal in der Woche bei ihm vorbeizuschauen. Sie tranken ein Bier und sahen manchmal etwas fern. Unverblümt wie immer ließ sie ihn nicht im Unklaren darüber, was sie von der Trennung hielt.
    „Du bist so ein Idiot! Sie liebt dich, und du liebst sie. Wo liegt euer Problem?“
    „Leider ist es nicht ganz so einfach. Bitte, lass mich in Ruhe damit“, wehrte Caleb jedes Mal ab.
    „Geh zu ihr, Caleb! Sag ihr, dass du sie liebst und sie so sehr vermisst, dass du es noch nicht einmal übers Herz bringst, eine neue Haushälterin einzustellen. Erklär ihr, dass du in Dreckwäsche erstickst und der Kühlschrank leer ist und du vor lauter Sehnsucht nach ihr keine Nacht mehr schlafen kannst. Flehe sie an, zu dir zurückzukommen!“
    „Kaum zu glauben, dass ich vor etwas über einem Jahr noch nicht einmal wusste, dass du meine Schwester bist. Und heute versuchst du, mein Leben zu regeln.“
    „Ja, prima, nicht wahr? Ich bin die Einzige, die sich traut, dir zu sagen, dass du ein Trottel bist.“
    „Genau genommen hat mir das in den letzten Wochen fast jeder gesagt.“
    „Aber danach sind sie gegangen und haben dich allein gelassen. Ich komme immer wieder, damit du nicht vergisst, wie bescheuert du bist.“
    „Ist das etwas Gutes?“
    „Geh endlich zu ihr! Sie lebt doch nur drei Blocks entfernt.“
    „Ich weiß, wo sie wohnt.“
    „Umso besser. Kauf ihr Blumen, klopf an die Tür, und wenn sie aufmacht, sag ihr, dass du sie liebst und ohne sie nicht leben kannst. Alles andere wird sich von selbst regeln. Vertrau mir.“
    „Halt endlich die Klappe. Und gib mir das Popcorn.“
    „Du hast Angst, nicht wahr? Ich weiß nicht, warum, denn du hattest schließlich immer eine intakte Familie. Gut, dein Dad hatte einmal eine Affäre – ohne die du mich nicht hättest –, doch im Großen und Ganzen waren deine Eltern immer glücklich miteinander. Es ist offensichtlich, dass sie sich auch jetzt noch lieben. Wieso bist du also so ein Feigling? Schluck endlich deinen Stolz herunter und hol deine Frau zurück!“
    Das Schlimmste an diesen Unterhaltungen war die Tatsache, dass Caleb immer deutlicher klar wurde, wie recht Elena hatte. Nie zuvor hatte er für eine Frau auch nur annähernd solche Gefühle empfunden wie für Irina. Während er ihr dabei geholfen hatte, die Greencard zu bekommen und ihre schlimme Vergangenheit aufzuarbeiten, hatte sie es irgendwie geschafft, sich in sein Herz zu schleichen. Und nun hatte sie es restlos erobert.
    Oberflächlich hatte sie ihn genannt; damals an dem Tag, an dem sie beschlossen hatten zu heiraten. Oberflächlich, doch mit einem guten Herzen. Vielleicht war er wirklich oberflächlich, und es hatte ihm gefallen, so zu sein. Vielleicht hatte er seine Frau gehen lassen und sich eingeredet, es sei zu ihrem Besten, weil sie sein Leben so grundlegend verändert hatte. Nicht nur sein Leben, sondern auch ihn selbst. Und das machte ihm furchtbare Angst.
    Er hörte auf, in Bars zu gehen. Es war einfach zu deprimierend. Außerdem fuhr er auf dem Heimweg immer viel zu schnell.
    Ihm war aufgefallen, dass sein Fahrstil wirklich unverantwortlich geworden war, und so beschloss er, künftig langsamer und vorsichtiger zu fahren.
    Was kurz darauf geschah, war deshalb wirklich eine Ironie des Schicksals.
    Fünfunddreißig Tage nachdem Irina ihn verlassen hatte – es war ein Donnerstagnachmittag, zwei Wochen vor Thanksgiving –, fuhr er auf dem Heimweg vom Büro mit nur knapp 45 km/h durch eine 50er-Zone. Die Ampel vor ihm war rot, und so verlangsamte er seine Fahrt. Kurz darauf sprang sie jedoch auf Grün um, sodass er wieder beschleunigte und auf die Kreuzung fuhr.
    Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war ein riesiger Lastwagen, der von links auf ihn zugeschossen kam. Er konnte den Fahrer erkennen – einen alten Mann mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen, der
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