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JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56

Titel: JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
Autoren: Janice Lynn Caroline Anderson Melanie Milburne
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volle Aufmerksamkeit.
    Aber konnte es nicht auch sein, dass ihr Vater ihm etwas vorgemacht hatte? Lexi schien nicht gewusst zu haben, dass Sam in die USA gegangen war. Warum hatte sie nicht gefragt? Oder hatte ihr Vater ihr wie ein altmodischer Patriarch verboten, seinen Namen auszusprechen? Wäre es vermessen zu hoffen, dass er ihr doch etwas bedeutet hatte? Immerhin besser, als sich wie ein billiger Gigolo zu fühlen, der nur seinen Zweck erfüllt hatte …
    „Dein Vater ist für sein aufbrausendes Temperament bekannt“, antwortete er. „Ich hoffe, du hast nicht darunter leiden müssen.“
    Ein Schatten glitt über ihr ebenmäßiges Gesicht, so flüchtig, dass Sam nicht wusste, ob er es sich nicht nur eingebildet hatte. „Mit meinem Vater komme ich klar“, sagte sie kühl, warf sich mit einer eleganten Kopfbewegung die Haare zurück und ging weiter.
    Sam folgte ihr. „Warum hast du ihn nicht gefragt, wo ich bin?“
    Er sah, wie sie den Rücken durchdrückte. Dann drehte sie sich an der Tür um. „Vierter Stock“, verkündete sie wie ein Fahrstuhlführer.
    „Warum hast du deinen Vater nicht gefragt, Lexi?“
    Eisblaue Augen blickten ihn an, kühl, fast zynisch. „Warum sollte ich? Ein paar Tage später hatte ich einen neuen Freund. Glaubst du, ich habe dir auch nur eine Träne nachgeweint, country boy ? Wir hatten Spaß miteinander, aber so viel Spaß nun auch wieder nicht.“
    Stumm trat er zu ihr auf den Treppenabsatz. Wieder spürte er die Wärme, die von ihr ausging, stärker noch nach dem zügigen Aufstieg. Lexi war ein wenig außer Atem, er sah es daran, wie sich ihre süßen Brüste unter dem Top hoben und senkten. Er konnte nicht anders, er suchte Lexis Blick, hielt ihn fest, einen Moment nur – und wünschte dann, er hätte es nicht getan. Zu verlockend wurde auf einmal der Gedanke, sie zu küssen. Ahnte sie, was sie mit ihm machte? Er gab sich Mühe, es nicht zu zeigen, aber verdammt, er war auch nur ein Mann und sie eine begehrenswerte Frau!
    Sam riss die Tür auf und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken, voranzugehen. Diesmal streifte sie ihn nicht, und an seiner Enttäuschung merkte er, dass er sich den Kontakt mit ihrem biegsamen warmen Körper gewünscht hatte. Er wollte sie spüren, sie berühren, sie verwöhnen wie damals. Es ärgerte ihn, dass sie immer noch diese Macht über ihn hatte.
    Außerdem war sie verlobt.
    Warum kapierte sein Körper das nicht?
    „Ist das dein Büro?“, fragte sie, als er vor einer Milchglastür stehen blieb.
    „Ja.“ Sam stand da, wartete, dass sie ging.
    Sie lugte ihm über die Schulter. „Willst du es mir nicht zeigen?“
    „Alexis“, begann er. „Ich glaube nicht, dass …“
    „Ich will dein Hemd.“
    Ich will deinen Körper. Sam seufzte frustriert. „So kann ich nicht zu meinen Patienten. Ich ziehe mir OP-Kleidung an.“
    Lexi folgte ihm ins Vorzimmer, und er fragte sich im Stillen, ob sie mit in sein Büro kommen und ihm beim Umziehen zusehen würde. Aber da setzte sie sich auf einen der Besucherstühle, schlug grazil die schlanken Beine übereinander und griff nach einer Zeitschrift.
    Sam trug OP-Kleidung, als er wiederkam. Er reichte Lexi das Hemd, es war noch warm von seinem Körper. Sie widerstand nur schwer dem Wunsch, die Nase in den Stoff zu pressen. Vielleicht war es albern und sentimental, aber sie hatte seinen wundervollen männlichen Duft nie vergessen. Sam hatte kein teures Aftershave benutzt, sondern nur Seife und ein Shampoo aus dem Supermarkt, das sie immer an knackige grüne Äpfel erinnerte. Zusammen mit dem Geruch seiner warmen glatten Haut war es der herrlichste Duft der Welt für sie gewesen.
    Sie legte die Zeitschrift hin. „Alles andere mal beiseite … ich möchte dir danken, dass du dich um meine Schwester kümmerst.“
    „Keine Ursache“, sagte er mit ausdrucksloser Miene. „Das ist mein Job.“
    Das Schweigen zwischen ihnen dehnte sich wie ein Gummiband, bis es zum Zerreißen gespannt war.
    Lexi musste ihn ansehen, sie konnte nicht anders. Sie versank in ihrer Betrachtung, sehnte sich danach zu wissen, was hinter seinen dunklen Augen vorging. Was bewegte ihn, wenn er an die gemeinsame Zeit dachte? Dachte er überhaupt daran? Bereute er, dass er ohne ein Wort des Abschieds gegangen war? Warum war er von einem Tag auf den anderen verschwunden?
    Sie hatte gedacht, er wäre anders als andere Männer. Tiefgründiger, sensibler, jemand, der sich nicht scheute, Gefühle zu zeigen. Oder war das nur ein Trick gewesen, um sie
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