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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97
Autoren: ANNE MATHER
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dort, um Melissa während deiner Abwesenheit Gesellschaft zu leisten.“
    „Ach so.“ Angestrengt versuchte sie, sich nicht von seinen Zärtlichkeiten ablenken zu lassen. „Das war nett von ihr“, fügte sie ein wenig atemlos hinzu.
    „Rhea ist nett.“ Mit dem Daumen liebkoste er die Stelle unter ihrem Ohrläppchen. „Und ich kann es auch sein.“ Dann bog er ihren Kopf zurück, sodass dieser an seiner Schulter ruhte. „Soll ich es dir beweisen?“
    „Das ist nicht nötig.“ Helen löste sich von ihm und wich einige Schritte zurück. „Sag mir, was du von mir willst.“ Schützend legte sie sich die Arme um die Taille. „Ich bin müde. Es ist zu spät für irgendwelche Wortspielchen.“
    „Das ist kein Spiel.“ Milos betrachtete sie aus zusammengekniffenen Augen. „Ich dachte, du würdest dich darüber freuen, mich zu sehen. Anscheinend habe ich mich geirrt.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Falls du meinst, nach dem, was in Vassilios passiert ist …“
    „Natürlich tue ich das“, unterbrach er sie schroff. „ Theos , wie kannst du daran zweifeln?“
    Unsicher atmete sie ein. „Ich dachte, du wärst gekommen, um mir von Melissa zu erzählen.“
    „Das auch. Und um dich zu fragen, ob du weißt, was dein Mann ihr gesagt hat.“
    „Ich wusste es nicht.“
    „Keine Angst, ich glaube dir.“ Wieder machte Milos ein finsteres Gesicht. „Aber ich hatte zu hoffen gewagt, dass wir auch andere Dinge zu besprechen haben. Oder bin ich völlig unsensibel? Ich schätze, der Unfall deiner Mutter hat nicht viel Raum dafür gelassen.“
    Wieder erschauerte Helen. „Du … du hast mir immer noch nicht gesagt, warum Melissa sich dir anvertraut hat.“ Sie fühlte sich außer Stande, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, und schluckte, als er gequält aufschrie.
    „Verdammt noch mal, kannst du Melissa nicht mal für einen Moment vergessen? Ich bin auch müde, aber ich gehe erst, wenn wir über uns gesprochen haben!“
    „Über uns?“, wiederholte sie matt. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Ja“, brachte er hervor. Dann umfasste er ihr Kinn und presste die Lippen auf ihre.
    Da sie nicht damit gerechnet hatte, traf das heiße Verlangen, das in ihr aufflammte, als er ein erotisches Spiel mit der Zunge begann, sie völlig unvorbereitet. Bereitwillig erwiderte sie seinen Kuss und klammerte sich an Milos, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als er die Beine spreizte, um sie noch enger an sich zu ziehen, schmiegte sie sich hingebungsvoll an ihn.
    Der Kuss schien ewig zu dauern, und sie waren beide ganz außer Atem, als Milos sich schließlich von ihr löste. „Theos“, stieß er hervor, „du bringst mich um den Verstand!“ Leise fluchend wich er dann zurück und strich sich mit beiden Händen durchs Haar.
    Regungslos stand Helen da. Einen Moment lang hatte sie alles vergessen – die Gründe, die er für sein Kommen genannt hatte, den Unfall ihrer Mutter und ihre Gründe dafür, dass sie ihm nicht vertraute. Nun wurde ihr allerdings klar, dass es nichts bedeutet hatte. Er war wütend gewesen und hatte sie bestrafen wollen.
    „Los“, forderte er sie auf. „Sag mir, dass ich ein Mistkerl bin. Das denkst du doch, oder? So hast du schon immer von mir gedacht.“
    „Du irrst dich.“ Sie wählte ihre Worte sorgfältig. „Ich weiß nur nicht, warum du es getan hast.“ Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Hasst du mich so sehr?“
    „Nein, Helen!“ Aufstöhnend verschränkte er die Hände im Nacken, sodass das Hemd, das er unter der Jacke trug, über seinem flachen Bauch spannte. Sie hatte seine Muskeln gespürt, als er sie an sich gepresst hatte, genauso wie seine Erregung. „Manchmal wünschte ich, es wäre so.“
    „Dann …“
    „Hör zu, ich erzähle dir von Melissa, wenn du unbedingt willst“, fuhr er leise fort. Dann setzte er sich wieder auf seinen Stuhl und stützte das Kinn in die Hände. „An dem Abend nach meiner Rückkehr aus Athen hat Rhea Sam überredet, Melissa und sie die Nacht in Vassilios verbringen zu lassen. Ich konnte nicht schlafen, weil … Ich konnte es einfach nicht, okay? Und Melissa auch nicht. Deswegen … haben wir uns unterhalten.“
    Helen wünschte, sie könnte sich auch setzen, doch sie blieb stehen. „Worüber habt ihr gesprochen?“ Sie hatte das Bedürfnis, ihn zu beschützen, denn er wirkte so erschöpft. Unwillkürlich fragte sie sich, wann er das letzte Mal geschlafen oder etwas gegessen hatte.
    Nun verzog Milos das Gesicht. „Was glaubst du wohl?
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