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Julia Festival Band 86

Julia Festival Band 86

Titel: Julia Festival Band 86
Autoren: Sandra Marton
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Geschichte gebeichtet.
    Ein Schluchzen entrang sich ihr. „Ich habe ihn so geliebt, Debbie. Ich habe ihn so schrecklich geliebt!“
    „Ach, Annie, du Ärmste. Das tust du immer noch.“
    „Tu ich nicht“, stritt Annie dies heftig ab und begann erneut zu weinen.
    Debbie trat neben Annie und legte tröstend den Arm um sie. „Ach, Süße, das habe ich nicht gewusst. Du bist verrückt nach dem Kerl.“
    „Nein, überhaupt nicht“, flüsterte Annie erstickt, entzog sich Debbies Umarmung und warf entnervt die Arme in die Luft. „Doch“, gab sie dann zu. „Ist das nicht einfach furchtbar? Es stimmt. Ich bin verrückt nach ihm. Ich liebe ihn von ganzem Herzen. Ich würde ihm sogar seinen Seitensprung mit der Sekretärin von damals verzeihen.“
    „Falls es überhaupt einer gewesen ist“, meinte Debbie. Annie schoss ihr einen Blick zu, und sie zuckte die Achseln. „Na ja, das wäre doch zumindest möglich, oder? Ich meine, all diese Geschichten von Chefs und ihren Sekretärinnen … Wenn auch nur die Hälfte davon der Wahrheit entspräche, würde die gesamte amerikanische Wirtschaft doch zum Stillstand kommen.“
    „Ach, ich weiß auch nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Nur dass wir uns irgendwo irgendwann verloren haben. Und mir ist jetzt auch klar, dass es nicht alles nur Chases Schuld gewesen ist. Wir waren so jung, als wir geheiratet haben, Debbie. Ich dachte, die Ehe ist ein Märchen, wo der Prinz mit der Prinzessin auf und davon reitet und sie beide glücklich sind bis an ihr Lebensende. Aber so ist es nicht. Man muss an einer Ehe arbeiten, miteinander über seine Ziele und seine Probleme sprechen.“
    „Und das habt ihr nicht getan.“
    Annie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Ihre Stimme klang erstickt, und sie schnäuzte sich die Nase.
    „Aber es ist doch nie zu spät dafür.“
    „Doch.“ Annie warf das feuchte Papiertuch in den Abfalleimer und rollte sich noch ein neues ab. „Es ist viel zu spät.“
    „Und was ist mit eurem Versöhnungsversuch?“
    „Das habe ich dir doch schon gesagt. Es war nicht echt. Wir haben nur so getan als ob, um Dawns willen.“
    „Aber ihr habt euch geliebt.“
    „Ich habe Liebe gemacht. Chase … Chase findet, dass wir lediglich miteinander ins Bett gestiegen sind.“ Annie warf Debbie einen wilden Blick zu. „Und wage es nicht, mir zu sagen, dass das dasselbe ist.“
    Debbie lächelte traurig. „Glaub mir, Annie. Sogar ich weiß, dass es nicht dasselbe ist. Und, was ist nach dem Wochenende passiert? Hat er nicht gesagt, dass ihr euch wiedersehen solltet?“
    „Doch, hat er.“ Annies Miene wurde hart. „Er hat ständig angerufen. Klar will er mich sehen, aber dabei geht es ihm nur um Sex, um nichts anderes.“
    „Meinst du nicht, es würde helfen, wenn du dich mit ihm triffst? Ihm sagst, was du empfindest?“
    „Nein! O nein. Es ist schon schlimm genug, dass ich ihm gezeigt habe, was ich empfinde. Im Bett, meine ich. Ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht mehr darüber reden. Es hat keinen Sinn. Reden wird auch nichts daran ändern, dass …“
    Das Telefon klingelte, und Debbie wartete darauf, dass Annie abnahm.
    „Willst du nicht rangehen?“, fragte sie, nachdem es bereits dreimal geklingelt hatte.
    „Ach, nein. Der Anrufbeantworter ist eingeschaltet. Ich bin nicht in der Stimmung, mit irgendjemand zu sprechen.“
    Der Anrufbeantworter sprang an. „ Hi “, sagte Annies körperlose Stimme, „ ich bin’s, aber momentan kann ich Ihren An ruf leider nicht entgegennehmen. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und Ihre Telefonnummer, damit ich Sie so bald wie möglich zurückrufen kann. “
    „Höchst originell“, kommentierte Debbie mit einem Lächeln.
    Annie erwiderte das Lächeln, doch dieses verschwand schlagartig, als Chases Stimme ertönte.
    „Annie? Annie, ich bin’s. Bitte, Schatz, wenn du da bist, nimm ab.“
    „Wenn man vom Teufel spricht …“, meinte Debbie flüsternd.
    „Also gut“, sagte Chase und seufzte. „Aber ich muss dir sagen, dass das wirklich ein Problem ist. Wie soll ein Kerl herausfinden, warum seine Exfrau nicht mit ihm reden will, wenn Sie nicht mit ihm redet?“
    Annie verschränkte die Arme. „Er weiß genau, warum“, zischte sie Debbie zu.
    „Also, hier ist mein Vorschlag“, fuhr Chase sich räuspernd fort. „Im Augenblick bin ich in Puerto Rico. Ich hab’ da diesen neuen Auftraggeber … Zum Henker, Annie, die Geschichte würde dich sowieso nur langweilen. Jedenfalls fliege ich heute Nacht
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