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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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erkundigte Riley sich.
    „Was glaubst du denn?“, fragte Brody wütend zurück. „Ich habe sie verloren, nur weil ich das Richtige tun wollte: Andrews letzten Wunsch erfüllen und ihr unnötigen Kummer ersparen.“
    „Du musst sie irgendwie dazu bringen, noch mal mit dir über alles zu reden“, riet Riley eindringlich.
    „Wie denn, wenn sie mich nicht sehen will?“
    „Hast du sie um ein weiteres Gespräch gebeten, Brody?“
    „Natürlich nicht. Sie hat mir gesagt, ich soll ihr nicht mehr nahekommen. Also habe ich angenommen …“
    „Mein lieber Bruder, nimm nicht an, sondern geh hin und frage sie. Kate mag dich. Keine Ahnung, warum, aber sie mag dich!“ Riley schubste seinen Bruder in Kates Richtung. „Also los! Andernfalls müssen Finn und ich uns etwas einfallen lassen.“
    Bevor das passiert, versuche ich es lieber selber, dachte Brody. Er bahnte sich einen Weg durch die Gäste zu Kate, die nun allein dastand und an ihrem Glas nippte. Von Nahem gesehen war sie noch hundertmal schöner, und sie duftete verlockend nach Vanille und Zimt.
    Er sehnte sich so sehr danach, sie in die Arme zu nehmen, dass es wehtat.
    „Können wir reden, Kate?“, fragte er ohne Begrüßung oder Einleitung.
    „Ich finde, wir haben alles gesagt“, erwiderte sie kalt und sah ihn gekränkt und enttäuscht an. „Der Auftrag ist erledigt. Und ich habe erfahren, wie du wirklich bist. Was gibt es da noch zu diskutieren?“
    „Bitte, Kate, lass mich dir erklären, wie alles gekommen ist.“
    „Was soll das jetzt noch ändern?“
    „Schenk mir wenigstens fünf Minuten, und hör mir zu“, bat Brody eindringlich.
    Sie biss sich auf die Lippe. „Na schön. Fünf Minuten.“
    Das war immerhin ein Anfang!
    „Lass uns kurz nach draußen gehen“, schlug er vor.
    Als sie nickte, führte er sie durchs Lokal und die Küche in den Hinterhof, der von der milden Herbstsonne gewärmt wurde.
    „Es tut mir leid, dass ich nicht von Anfang an gesagt habe, wer ich bin und dass ich Andrew kannte“, begann Brody das Gespräch. „Das war falsch. Aber er hat mich darum gebeten.“
    „Wann?“
    „Als er wusste, dass es für ihn keine Hoffnung gab. Dass er im Sterben lag. Da hat er mich gebeten, mich um dich zu kümmern. Er befürchtete, du könntest in deinem Kummer und deiner Trauer versinken, statt vorwärts zu blicken und mit deinem Leben weiterzumachen. Und er bat mich, dir nicht die Wahrheit zu sagen, weil die für dich alles nur noch schlimmer machen würde.“
    „Inwiefern kann die Wahrheit etwas schlimmer machen?“, fragte Kate bedrückt.
    „Er hatte Angst, es würde deine Schuldgefühle vergrößern. Du hast ihm doch mal gesagt, wenn ihm etwas passierte, würdest du dich verantwortlich fühlen.“
    Sie nickte. „Das habe ich tatsächlich gesagt. Er hatte recht. Wenn ich nicht …“
    „Nein“, unterbrach Brody sie und nahm ihre Hand. „Andrew war aus eigenem Entschluss dort. Er wollte seinem Land dienen und Menschen helfen. Sie beschützen. Das war ihm wichtig, und das konnte er am besten.“
    Wieder nickte Kate.
    „Als er starb, hat er mir den Auftrag gegeben, dich zu beschützen.“ Er ließ ihre Hand los und setzte sich auf die Betonstufen der Hintertreppe. „Das konnte ich gut verstehen. Auch ich habe mein Leben lang versucht, andere zu beschützen. Zum Beispiel dränge ich meine Großmutter und Brüder, sich einmal im Jahr gründlich untersuchen zu lassen. Weil ich hoffe, so …“
    „… eine Tragödie verhindern zu können.“
    „Ja, Kate. Ich bin Arzt geworden, um Menschen zu helfen. Aber im Grunde ging es auch darum, mir selbst zu helfen. Als meine Eltern starben, fühlte ich mich so hilflos. Ich wollte dieses Gefühl, nichts kontrollieren zu können, nicht noch einmal erleben.“
    „Brody, du warst damals ein Kind. Es gab nichts, was du hättest tun können.“
    „Ich weiß. Ich dachte, als Arzt kann ich Leben retten und damit den Verlust meiner Eltern irgendwie ausgleichen. Die Risiken kontrollieren, so gut ich eben kann.“
    „Um damit die Ergebnisse zu kontrollieren.“
    Er nickte. „In Afghanistan merkte ich dann, dass man manchmal anderen Menschen erlauben muss, Risiken einzugehen. Wenn der Wagen mit Andrew nicht auf die Mine gefahren wäre, hätte es uns Ärzte erwischt. Er hat sich für uns geopfert, er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, um uns zu beschützen.“
    „Das hat er schon immer getan.“ Kate biss sich auf die Lippe.
    „Du hast ihn einmal einen Helden genannt, und das ist wahr. Er ist für
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