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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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wir allein sind?“, bat Brody drängend.
    „Jetzt?“
    „Ja. Was ich dir zu sagen habe, kann nicht mehr warten. Ich hätte dir schon längst alles erzählen sollen.“
    „Na gut.“ Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch den Hinterausgang des Saals in einen langen Korridor. „Ich habe aber wirklich nur einen Moment Zeit!“
    Brody nickte. Er nahm seine Brieftasche und holte die Karte heraus, die Kate ihrem Bruder geschickt hatte, und reichte sie ihr.
    Verwirrung, Schock und Kummer spiegelten sich auf ihrem Gesicht, bevor sie fragte: „Woher hast du die?“
    Ihm war entsetzlich zumute, aber nun gab es keinen Weg zurück.
    „Ich war als Arzt in Afghanistan. Daher kennen Artie und ich uns“, erklärte Brody.
    „Wann warst du da?“
    „Erst vor Kurzem. Ein Kollege, einige Hilfskräfte und ich bildeten ein Team, das von Dorf zu Dorf fuhr, um Zivilisten zu behandeln. Da die Gegend, wo wir waren, noch sehr unsicher ist, hatte man uns einen Trupp Nationalgardisten zur Seite gestellt, die uns Schutz geben sollten. Andrew gehörte zu ihnen.“
    „Du hast ihn also auch kennengelernt? Aber wieso hast du die Karte, die ich ihm mit einem meiner Kuchenpakete geschickt habe?“, fragte sie verwirrt.
    „Ich war dabei, als er die Kuchen bekam“, berichtete Brody. „Andrew hat sich riesig gefreut. Er hat sie mit seinen Kameraden geteilt und dabei von seiner großen Schwester geschwärmt. Deshalb hatte ich das Gefühl, dich zu kennen, als ich das erste Mal bei dir im Laden war.“
    „Er hat also von mir erzählt“, bemerkte sie rau.
    „Ja, und nur Gutes. Dabei war er selbst einer der besten.“
    „Das erklärt nicht, warum du meine Karte hast, Brody.“
    Er seufzte tief und sprach weiter, so schwer es ihm auch fiel. „Ich habe mich mit Andrew sofort angefreundet. Wir haben uns oft unterhalten und festgestellt, dass wir viel gemeinsam haben … hatten. Beide aus Boston, beide Red Sox Fans …“
    „Oh, wie schön, dass er dort einen Freund hatte“, rief Kate.
    „Ja, er war mein Freund. Ich habe ihn wirklich gern gehabt und alles versucht, um ihn zu retten. Das musst du mir glauben, Kate!“
    „Wie meinst du das?“, flüsterte sie.
    „Er hat mir so viel von dir und dem Laden erzählt, und dass ihr euer Geschäft expandieren wolltet. Allerdings meinte er, dass du dich allein nicht trauen würdest, das Projekt durchzuziehen. Deshalb hat er mich gebeten, mich um dich zu kümmern und dafür zu sorgen, dass du deinen … euren … Traum nicht aufgibst. Es war Andrews letzter Wunsch.“
    „Du … du warst bei ihm, als er starb?“
    „Ja. Ich war sein Arzt.“ Nun war es heraus.
    „Sein Arzt?“ Sie presste eine Hand an die Stirn. „Und das sagst du mir erst jetzt?“
    „Ich wollte es schon länger tun. Ehrlich. Aber ich hatte Angst, dir wehzutun.“
    „Du hast dich um ihn gekümmert?“
    „Ja. Er war schwerstens verwundet, so wie einige seiner Kameraden auch, nachdem ihr Wagen in eine Sprengfalle geraten war. Es war Chaos, Kate, reines Chaos. Mein Kollege und ich taten unser Bestes, aber das reichte nicht, um alle zu retten.“
    Kate sah ihn ungläubig an. Tränen traten ihr in die Augen, die sie schließlich wütend zusammenkniff.
    „Warum hast du ihn nicht gerettet? Was für ein Arzt bist du, Brody?“
    „Ich habe es versucht, Kate. Wirklich. Aber wir waren in einer völlig abgelegenen Gegend und hatten unseren Vorrat an Verbandsmaterial beinah aufgebraucht. Tatsächlich waren wir unterwegs zu einem Stützpunkt, um neue Vorräte zu holen, als der Lastwagen mit Andrew auf die Mine fuhr. Alle, die im Wagen waren, wurden verletzt, wir mussten ihnen allen zu helfen versuchen. Für Andrew konnten wir allerdings nicht mehr viel tun.“
    „Hat er …“ Kate biss ich auf die Lippe und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Hat er leiden müssen?“
    „Nein“, versicherte Brody ihr. „Er hatte bestimmt keine Schmerzen.“
    Das war nicht gelogen. Zum Glück hatten sie wenigstens noch genug starke Schmerzmittel gehabt, so hatte er Andrew immerhin die schlimmsten Qualen ersparen können.
    „Wir haben in seinen letzten Stunden noch viel geredet“, fügte er hinzu.
    „Stunden?“, wiederholte sie entsetzt. „Er hat stundenlang mit dem Tod gekämpft? Warum habt ihr nichts unternommen? Einen Hubschrauber angefordert. Irgendetwas. Warum hast du Andrew sterben lassen?“
    „Ich habe ihn nicht sterben lassen. Ich habe alles getan, was ich konnte“, erklärte er leise.
    Sie blickte ihn an, ihre Augen
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