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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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befürchtete man, dass Jake Klage gegen die Stadt erheben wolle.
    „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, McCabe“, eröffnete Polizeichef Edwin Dash die Runde. Nervös blickte er von Jake zum Bürgermeister.
    Der Bürgermeister, der in der Stadt um seine Wiederwahl fürchtete, schien über Jakes Anwesenheit nicht gerade erfreut.
    „Polizeihauptmann McCabe.“
    „Herr Bürgermeister.“
    Dash räusperte sich. „Bob Feldman vom Untersuchungsausschuss kennen Sie ja schon.“
    „Natürlich. Guten Tag.“
    Mr Feldman lächelte, als Jake ihm die Hand schüttelte. Mit ihm war zwar nicht gut Kirschen essen, dennoch hatte er einen untrüglichen Gerechtigkeitssinn. In seinem ersten Gutachten hatte er Jake von jeder Schuld freigesprochen.
    „Mr McCabe. Damit wir uns richtig verstehen: Ich habe nie zu den Leuten gehört, die Sie aus der Stadt vertreiben wollten.“
    „Danke, Mr Feldman.“
    Der Bürgermeister verzog das Gesicht, ebenso der Anwalt, ein fülliger Mann mit einer überkämmten Glatze.
    Nachdem alle ihre Plätze wieder eingenommen hatten, ergriff der Anwalt das Wort.
    „Sie wissen ja, dass die Stadt Ihnen bereits eine großzügige Abfindung gezahlt hat, als Sie aus dem Polizeidienst ausgeschieden sind. Mehr können wir Ihnen auf gar keinen Fall bieten.“
    Jake zählte innerlich bis drei, dann sagte er: „Ich bin nicht hier, weil ich eine höhere Abfindung will. Ich möchte nur, dass die internen Untersuchungen wiederaufgenommen werden. Ich möchte endlich wissen, wieso ich damals zur falschen Adresse geschickt wurde.“
    „Mr McCabe, das hatten wir doch schon geklärt und …“
    Jake unterbrach ihn: „Ich habe die Hausnummer nicht falsch gelesen. An der ganzen Sache war etwas faul. Deshalb mussten eine Frau und ihr Kind sterben. Der junge Polizist, der die Schüsse abgab, hat Selbstmord begangen. Ich habe ein Recht darauf zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist.“
    „Sie hatten während der internen Untersuchung die volle Unterstützung der Stadt“, sagte der Anwalt. „Sie konnten bezahlten Urlaub nehmen. Im Anschluss fand eine Pressekonferenz statt, bei der die Untersuchungsergebnisse mitgeteilt wurden.“
    „Ich erinnere mich sehr gut an die Pressekonferenz. Man hat mich mit Lob überschüttet und damit mundtot gemacht.“ Jake wandte sich wieder an den Leiter des Untersuchungsausschusses. „Ich stelle ja gar nicht die interne Untersuchung infrage. Aber ich frage mich, ob nicht bestimmte Punkte übersehen wurden. Schließlich ging es in den Untersuchungen fast ausschließlich nur um meine Person.“
    „Auf wen hätten wir sonst unser Augenmerk richten sollen?“, entfuhr es dem Bürgermeister.
    Jake nickte. „Es ist wahr, dass der Unglücksfall unter meinem Kommando passiert ist. Aber wenn es menschliches Versagen war oder der Computer eine falsche Adresse ausgespuckt hat, dann muss für die Zukunft klargestellt werden, dass so etwas nie wieder geschieht.“
    „Vielleicht können wir die Ermittlungen wieder aufnehmen. Damals musste alles sehr schnell gehen“, erklärte der Leiter des Untersuchungsausschusses und sah den Bürgermeister fragend an. Dieser blickte mürrisch.
    „Ich wünsche nicht, dass ein Wort an die Presse dringt, bevor wir neue Erkenntnisse gewonnen haben“, warnte er den Polizeichef.
    Er hat nur Angst um seine Wiederwahl, dachte Jake. Der Polizeichef musste sich den Wünschen des Bürgermeisters fügen. Da Jake nicht länger Beamter der Stadt war, fühlte er sich ihm gegenüber nicht verpflichtet.
    Sobald das Treffen vorbei war, berief Jake eine Pressekonferenz für den nächsten Morgen ein. Er wollte nicht länger schweigen. Die Familie der Opfer hatte sein vollstes Mitgefühl, und er würde dafür sorgen, dass so ein schreckliches Unglück nie wieder passierte.
    Dieses Mal freute er sich auf den bevorstehenden Medienrummel.
    „Fass das nicht an, Cabot!“, rief Susan, als der Junge ein Stück Treibholz aufsammelte, das er am Privatstrand der Wendells gefunden hatte.
    „Es wird ihm nicht schaden!“, rief Caro ihrer Schwiegermutter zu, die mit Truman an diesem warmen Septembernachmittag auf der Terrasse saß.
    Zu Cabot gewandt, sagte sie: „Komm, wir tun so, als wäre es ein Piratenschiff.“
    „Caroline, nun ermutige ihn nicht auch noch. Wer weiß, was er als Nächstes vom Strand aufsammelt.“
    „Himmel. Vielleicht eine oder zwei Muscheln“, sagte sie leise, doch ihre Schwiegermutter ließ nicht locker.
    „Du musst sofort mit ihm ins Haus gehen, damit
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