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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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nicht vermocht. Doch nach wenigen Stunden, die er mit Caro verbracht hatte, war es ihm gelungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.
    Auch wenn er vielleicht vergeblich darauf wartete, dass sie sich bei ihm meldete, so würde er doch für immer dankbar sein, dass er sie in dem Schneesturm gefunden hatte.
    Er hatte jetzt eine Aufgabe. Er renovierte den Gasthof und schaffte sich ein Zuhause. Irgendwann hatte er die endgültige Entscheidung getroffen, den Gasthof in jedem Fall wieder neu zu eröffnen. Das Leben inmitten der Ahornbäume und im Schatten der hohen Berge behagte ihm sehr.
    Manchmal stellte er sich vor, Caro und Cabot wären bei ihm. Sie würden zusammenleben wie eine Familie, eine Familie, die im Laufe der Jahre weiter wuchs. Aber das war reines Wunschdenken.
    Als er sich eines Abends erschöpft aufs Bett warf, klingelte das Telefon. Es war Bonnie.
    „Ich dachte gerade an dich und wollte mal hören, was du so treibst“, begann sie.
    „Ist zu Hause alles in Ordnung?“
    „Ja, alles bestens. Jilly hat wieder einen Zahn verloren, und Riley kommt bald in die Vorschule“, erzählte sie.
    „Er ist ein schlauer Junge. Das hat er von dir.“
    „Lass das bloß deinen Bruder nicht wissen“, lachte Bonnie. Dann fügte sie etwas leiser hinzu. „Wir haben heute einen Brief von Caro bekommen. Sie und Jilly schreiben sich jetzt regelmäßig.“
    „Ja?“ Er konnte seine Neugier kaum verhehlen.
    „Sie fragt nach dir und will wissen, ob du nach Buffalo zurückgekehrt bist“, berichtete Bonnie.
    „Ich war mit dem Gasthof beschäftigt. Du solltest ihn jetzt einmal sehen. Alle Zimmer sind frisch gestrichen, ich habe den Teppich auf der Treppe erneuert und das Geländer repariert.“
    „Ist das schon alles?“, fragte sie mit gespieltem Ernst.
    „Nein. Ich habe überall Kaminverkleidungen angebracht und noch einen Schaukelstuhl für die Veranda gebaut. Jetzt sind es acht.“
    Sie pfiff anerkennend. „Du warst ja wirklich sehr fleißig.“ Dann fragte sie mit ernsterem Ton: „Gefällt es dir dort, Jake?“
    „Ja, sehr.“
    „Du willst also den Gasthof neu eröffnen und Gäste empfangen?“, fragte Bonnie.
    „Ich denke schon“, antwortete er langsam.
    „Ganz allein?“
    „Ich werde ein paar Leute einstellen müssen.“
    „Das meinte ich nicht.“
    „Bonnie, sie ist verheiratet. Ich kann sie nicht einfach anrufen und mich mit ihr verabreden.“
    „Aber wenn du könntest, würdest du das sofort tun, oder?“
    Jake schwieg. In den letzten Monaten hatte er an nichts anderes denken können.
    „Sie liebt dich, weißt du das?“
    „Schreibt sie das in ihrem Brief?“, fragte er ungläubig.
    „Nein, aber das habe ich gemerkt, als ich euch beide beobachtet habe.“
    „Sie ist verheiratet“, sagte er ein zweites Mal. „Sie muss selbst entscheiden, ob sie bei ihrem Mann bleiben will. Allerdings steht viel für sie auf dem Spiel.“
    „Das Sorgerecht für ihren Sohn“, sagte Bonnie leise.
    „Ja. Die Entscheidung liegt bei ihr. Sie weiß, dass ich sie in allem unterstützen würde.“
    „Und mehr willst du nicht machen?“, erwiderte Bonnie. „Du sitzt allein in deinem Gasthof, während Caro in Burlington Trübsal bläst?“
    Plötzlich kam ihm die Idee. „Ich muss ihr etwas bieten“, sagte er leise. „Der Gasthof reicht nicht aus, ich muss meinen Namen reinwaschen.“
    „Hier in Buffalo gibt es jede Menge Leute, die dich sofort unterstützen würden. Wann kommst du also?“
    Die Zeit ist reif, dachte Jake. Er war endlich bereit, nach Buffalo zurückzukehren, sich der Öffentlichkeit zu stellen und die Gespenster der Vergangenheit zu vertreiben.
    „Ich komme am Mittwoch, Bonnie.“
    Jakes Treffen mit den Vertretern der Stadt und seinem ehemaligen Vorgesetzten am darauffolgenden Donnerstag verlief besser, als er zu hoffen gewagt hatte.
    Am Vorabend des Termins hatte er sich mit den alten Kollegen des Polizeireviers in der Stammkneipe getroffen. Ihr herzlicher Empfang hatte Jake gutgetan.
    „Wann ziehst du die Uniform wieder an?“, fragte einer der Kollegen, als Jake sich verabschiedete.
    „Das wird nicht geschehen“, antwortete er ohne Bedauern. „Aber sollte einer von euch jemals nach Vermont kommen, ist er jederzeit in meinem Hotel willkommen.“
    Der Bürgermeister, der Leiter des Untersuchungsausschusses und der Polizeichef saßen an einem runden Tisch im Konferenzraum, als Jake eintrat. Ein vierter Mann, den Jake nicht kannte, wurde ihm als Anwalt vorgestellt. Offensichtlich
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