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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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er sich die Hände wäscht.“
    Truman legte die Zeitung beiseite. „Mutter hat recht. Bei Keimen kann man gar nicht vorsichtig genug sein.“
    Natürlich ist er wieder auf ihrer Seite, dachte Caro. Seit ihrer Rückkehr hatte sich nichts geändert. Truman behandelte sie wie einen Menschen, den man nach Belieben formen konnte. Und er tat alles, was seine Mutter sagte.
    „Achte darauf, dass er das Desinfektionsmittel benutzt!“, rief Susan.
    Caro ging mit Cabot ins Haus, allerdings nicht, damit er sich die Hände wusch. Auch schmuggelte sie das Treibholz mit und gab es ihm zum Spielen. Sie griff zum Telefon. Seit sie zu Truman zurückgekehrt war, hatte sie diesen Anruf tätigen wollen. Schon damals, im März, wäre sie am liebsten hinter Jakes Wagen hergelaufen und hätte ihn angefleht, sie und Cabot von hier fortzubringen.
    Doch Cabot zuliebe hatte sie ihren Stolz heruntergeschluckt. Jetzt war das Maß voll. Sie konnte nicht mehr.
    Nachdem sie all ihren Mut zusammengenommen hatte, wählte sie Jakes Nummer. Zu ihrer Enttäuschung lief nur der Anrufbeantworter: „Sie sind verbunden mit dem Gasthof ‚Zur zweiten Chance‘. Leider haben wir zurzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. In der zweiten Oktoberwoche öffnen wir für Sie die Türen. Wenn Sie ein Zimmer reservieren möchten, besuchen Sie bitte unsere Internetseite.“
    Obwohl sie enttäuscht war, nicht mit Jake gesprochen zu haben, lächelte Caro. Er wollte es also doch mit dem Gasthof versuchen.
    Caro sah zu ihrem Sohn, der auf dem Teppich mit dem Piratenschiff aus Treibholz spielte. Was würde ich dafür geben, wenn ich eine Kristallkugel hätte, dachte sie. Dann wüsste ich, was die Zukunft für mich bereithält . Sie hatte keine Gewissheit. Trotzdem musste sie es versuchen.

12. KAPITEL
    Jake fegte Laub von der Veranda, als er das Auto hörte. Wahrscheinlich war es ein Bote, der noch eine letzte Lieferung bei ihm abgeben wollte. In wenigen Tagen würde der Gasthof seine Pforten öffnen.
    Er sah über die Schulter, aber statt eines Lieferwagens kam ein Kleinwagen angefahren. Die Fahrerin kam ihm bekannt vor. Nein, das konnte nicht sein. Und doch – Caro saß hinter dem Steuer.
    Er strahlte vor Freude. Er würde sie in die Arme schließen, sobald sie ausgestiegen war. Doch dann entdeckte er den kleinen Jungen in dem Kindersitz. Caro war verheiratet. Sie hatte eine Familie und würde sie nicht verlassen. Deshalb hatte sie sich in den letzten Monaten nicht bei ihm gemeldet.
    „Hallo, Jake“, sagte sie beim Aussteigen. Der Wind wehte durch ihr langes Haar. Jake kam auf sie zu und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Er war dankbar, sie kurz berühren zu dürfen.
    „Was für eine Überraschung.“
    „Ich hätte vorher anrufen sollen“, sagte sie schuldbewusst.
    „Schon gut.“ Er spähte ins Auto. „Cabot schläft wohl?“
    „Er macht Mittagsschlaf“, erklärte sie.
    Caro wies zum Haus. „Ich dachte, du hättest schon geöffnet.“
    „In ein paar Tagen.“
    „Der Name gefällt mir: Zur zweiten Chance.“
    „Ich fand ihn passend“, erwiderte Jake.
    Sie nickte. „Ich habe gehört, dass du in Buffalo warst, um deinen Namen reinzuwaschen.“
    „Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, doch alles deutet darauf hin, dass es menschliches Versagen war und nicht meine Schuld.“
    „Da fällt mir ein Stein vom Herzen.“
    „Außerdem habe ich mich mit dem Vater des getöteten Mädchens getroffen“, erklärte er.
    Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Und?“
    „Der Mann meinte, er habe dem jungen Polizisten und mir schon vor langer Zeit vergeben. Er sagte, es würde niemandem weiterhelfen, finsteren Gedanken nachzuhängen. Als ich gehört habe, dass er mir verziehen hat, konnte ich mir selbst auch verzeihen.“ Mit leicht zitternder Stimme fügte er hinzu. „Und ich habe Miranda verziehen, was sie unserem Kind angetan hat.“
    „Ach, Jake, das freut mich so.“ Sie drückte seinen Arm. „Du siehst glücklich aus.“
    „Das bin ich“, sagte er, obwohl er das, was sein Glück komplett gemacht hätte, nicht haben konnte. Wie gern hätte er sie in den Arm genommen, sie geküsst und gebeten, für immer bei ihm zu bleiben.
    Sie sprach wieder vom Gasthof. „Das Haus sieht prächtig aus.“
    Er lächelte. „Ich habe mich an deinen Rat gehalten und eine Hilfe für den Empfangstresen eingestellt.“
    Caro lachte. „Auf der Internetseite habe ich gelesen, dass du bis Silvester ausgebucht bist.“
    „Lass dich davon nicht täuschen.
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