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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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versuche nur, hier meinen Job zu machen.“
    Tat er das? Daniel war sich da nicht mehr so sicher. Merkwürdigerweise war Jo fast noch engagierter als er selbst in dem Versuch, dieser Trauung einen Riegel vorzuschieben. Das war womöglich auf Jos eigene Loyalität zurückzuführen. Immerhin hatte er damals mitbekommen, was Fletchers Verhalten bei Daniel angerichtet hatte.
    „Gut, Jo. Dann liegen jetzt also vier Millionen auf dem Tisch. Das ist Limit, keine weiteren Angebote mehr ohne vorherige Absprache mit mir. Verstanden?“
    „Was ist damals passiert?“, rief Sophie, sobald ihr Bruder den Hörer abgenommen hatte. „Er glaubt, du hättest seine Verlobte auf dem Gewissen. Und dass du sie zuvor geschwängert hast. Was geschah am Tag des Unfalls?“
    „Sophie, stopp mal kurz! Ich gehe an den anderen Apparat.“ Es folgte eine kurze Pause und ein Klicken in der Leitung. „Monica schläft gerade, und ich will nicht, dass sie alles mitbekommt.“
    „Vielleicht solltest du sie aber einweihen – uns alle. Ich habe Daniel gesagt, ich würde ihm nicht glauben, aber es klingt so grauenhaft, was er berichtet. Ich kann hier keine Lanze mehr für dich brechen, Jake. Ich dachte, ich könnte die Wogen glätten, aber in diesem neuen Chaos habe ich nicht die geringste Chance.“
    „Sophie, verzeih mir bitte! Ich hätte es dir längst erklären sollen. Das wollte ich auch, ehrlich, aber ich kenne ja nicht einmal selbst alle Details.“
    „Was meinst du damit?“
    „Es fällt mir schwer …“, Jake stockte und räusperte sich ein paar Mal. „Ich habe nach dem Unfall zwei Monate im Koma gelegen. Noch heute bekomme ich Flashbacks und Albträume, trotzdem weiß ich nicht genau, was vor dem Unglück geschehen ist.“
    „Aber du musst dich doch daran erinnern, Jake! Unbedingt!“
    „Die Ärzte vermuten, dass diese wenigen Minuten nie in mein Gedächtnis zurückkehren werden, Sophie. Alles, was ich habe, sind wenige Fragmente und Eindrücke, die zum größten Teil keinen Sinn ergeben.“
    Mit dem Handrücken rieb Sophie sich eine einsame Träne von der Wange. „Was glaubst du denn, was passiert ist?“
    Es klang so, als würde Jake am anderen Ende der Leitung langsam an einer Wand zu Boden rutschen. Er atmete schwer aus. „Ich habe den Eindruck, also eher das Gefühl, Emma hätte mich an jenem Abend um Hilfe gebeten. Wir waren nicht gerade die besten Freunde, aber manchmal haben wir uns in der Schule recht gut unterhalten. Das heißt, wenn Caruana gerade nicht in der Nähe war. Ich hörte, dass die beiden heiraten wollten, und ich habe Emma den ganzen Sommer über nicht gesehen. Bis zu jenem Abend.“
    Geduldig lauschte Sophie seinen schweren Atemzügen und wartete, bis Jake mit seiner Geschichte fortfahren konnte.
    „Es regnete wie verrückt, und ich habe dieses Bild vor Augen, wie sie völlig durchnässt und mit verweinten Augen auf meiner Türschwelle steht. An ihre Worte kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber es ging um das Baby, um Jo und um Daniel, der nach Hause kommen sollte. Emma hatte Angst und wollte unbedingt weg, aber ich weiß einfach nicht mehr, wieso es ihr damit so dringend war!“
    „Schon gut, Jake!“, beruhigte Sophie ihren Bruder, der leise schluchzte. Am liebsten wäre sie jetzt bei ihm gewesen.
    „Es geht schon“, sagte er und schluckte schwer. „Ich sehe vor meinem geistigen Auge immer wieder, wie Emma hinter dem Steuer sitzt und ich sie verzweifelt anschreie, sie solle sofort anhalten. Aber sie hielt nicht an. Wir wurden beide aus dem Auto geschleudert, und die Polizei wollte nicht glauben, dass ich nicht gefahren bin.“
    „Was ist mit dem Baby?“
    „Ich schwöre dir, Sophie, ich habe nie mit Emma geschlafen. Wir hatten uns doch den ganzen Sommer gar nicht getroffen.“
    Langsam schüttelte sie den Kopf. „Warum denken es dann alle Leute?“
    „Ich bin zwei Monate lang nicht aufgewacht, danach standen die Gerüchte felsenfest in der Welt. Emma war tot und begraben, also wozu sollte man noch versuchen, falsche Mutmaßungen richtigzustellen?“
    „Du hast also resigniert?“
    „Es war mir egal. Ich hatte mir nichts zuschulden kommen lassen, und das war mir genug. Aber jetzt, wo Monica und ich heiraten wollen, muss ich mich natürlich mit ihrem Bruder aussprechen. Bisher vergebene Liebesmüh.“
    „Ich weiß.“
    „Natürlich war es viel von dir verlangt, für uns die Brücke zu bauen, aber ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen“, entschuldigte Jake sich. „Mittlerweile
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