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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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hätte ich dich und Ellie im Krankenhaus beschützen müssen, war aber zu sehr in meiner Trauer verloren, als Helen dich mitnahm. Ich hätte uns allen so viel Schmerz ersparen können. Und trotz dieses Wissens muss ich nach vorn blicken. Wir alle müssen das.“
    „Aber Daddy, ich habe aufgehört zu essen. Ich bin am Steuer eingenickt, weil ich nachts nicht mehr geschlafen habe.“
    „Mein Schatz, du hast versucht, mit allem allein fertig zu werden. Es war einfach zu viel. Wir alle vermissen das Baby. Aber dich auch noch zu verlieren, wäre noch viel schlimmer. Wir brauchen dich. Und du hast uns gebraucht, und wir haben es erst gemerkt, als es schon fast zu spät war. Bis in alle Ewigkeiten könnten wir uns die Schuld teilen. Doch die einzige Möglichkeit weiterzuleben, ist, sich zu verzeihen.“
    Seine Worte taten ihr gut, doch ein Teil der Furcht blieb. „Mom?“, fragte Amber unsicher. Denn am meisten Angst hatte sie vor dem, was wohl ihre Mutter von ihr dachte, seit sie die schreckliche Wahrheit kannte.
    Helen Taylor schaute sie mit jener sanften Güte an, die sie das eigene Leben gelehrt hatte. „Mein Schatz, wenn es jemanden gibt, der Schuld und Schmerz versteht, dann bin ich es. Immer geben wir unser Bestes, doch manchmal ist das einfach nicht genug. Hättest du von deiner Schwangerschaft gewusst, hättest du nie etwas getan, was das Baby gefährden könnte.“
    „Aber es ist fort …“
    „Ich weiß, mein Schatz, ich weiß.“
    Und dann weinten sie alle drei Tränen des Verlusts um ein Kind, das nie die Chance bekommen hatte, das Licht der Welt zu erblicken. Auf einmal stand auch Miguel bei ihnen und nahm Amber in die Arme. Seine Gegenwart gab ihr Sicherheit. Warum das so war, vermochte sie nicht zu sagen. Ganz sanft wiegte er sie in seinen Armen, und sie ließ sich endlich fallen.
    Als die Tränen versiegten, sahen Helen und George sie mit hoffnungsvollen Mienen an. Sie ahnte, worauf ihre Eltern hofften.
    Warum verstand denn niemand, dass es zwischen ihr und Miguel vorbei war?
    Vielleicht weil du in deinem tiefsten Schmerz an ihm festgehalten hast, flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Sie ignorierte die Stimme und ließ zu, dass Miguel die Tränenspuren auf ihren Wangen mit einem Taschentuch trocknete. Dabei versuchte sie, ihre Selbstbeherrschung wiederzuerlangen, was ihr angesichts der vielen Gefühle, die sie gleichzeitig empfand, nicht gerade leichtfiel.
    Gefühle, von denen sie geglaubt hatte, sie wären für immer gestorben.
    Er küsste sie auf die Stirn. „Wir müssen reden.“
    „Ja.“
    Ihre Eltern bewiesen ein wunderbares Taktgefühl und ließen Amber und Miguel allein. Amber führte Miguel wieder in ihr Zimmer, wo sie in zwei einander gegenüberstehenden Sesseln Platz nahmen.
    Miguel fing ihren Blick ein und hielt ihn fest. In seinen Augen funkelten Entschlossenheit und Qual.
    „Ich liebe dich, Amber. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
    Damit hatte sie nicht gerechnet. Vielmehr hatte sie erwartet, dass er über das Baby oder ihre Trennung sprechen würde.
    Wie schon gestern schüttelte sie den Kopf. „Das tust du nicht.“
    „Doch.“
    Deshalb sprach sie die Wahrheit aus, die einzige, die noch zählte. „Du gehörst nicht mehr zu mir, Miguel.“
    „Das siehst du falsch. Ich gehöre dir, so wie du mir.“
    „Nein.“ Noch ein Kopfschütteln.
    „Oh ja. Seit dem Nachmittag in Spanien, als wir uns geliebt haben, habe ich dir gehört. Und obwohl ich mich am Telefon so dumm verhalten habe, hat mich keine andere Frau mehr interessiert. In meinem Herzen waren wir immer zusammen.“
    Ihn plötzlich über Liebe und Gefühle sprechen zu hören … nun, es musste ihm selbst ebenso fremd vorkommen wie ihr Chinesisch.
    Innerlich wappnete Amber sich und sagte: „In meinem waren wir das nicht. Du hast mit mir Schluss gemacht, weil du glaubtest, ich sei deine Treue nicht wert. Mit diesem Wissen habe ich die letzten Monate gelebt. Und als unser Baby starb und ich fast gestorben wäre, warst du nicht da. Wenn du zu mir gehören würdest, wärst du da gewesen, Miguel.“
    Sie holte Luft und sah ihm fest in die Augen. „Hör auf, dir selbst etwas vorzumachen. Ich weiß nicht, warum du so erpicht darauf bist, eine Beziehung wieder aufzunehmen, die es sowieso nie hätte geben sollen. Aber mit unsterblicher Liebe hat das auf jeden Fall nichts zu tun.“
    „Und da bist du dir absolut sicher?“
    „Ja.“
    „Und doch liebe ich dich.“
    „Deine Liebe ist tödlich, Miguel. Ich will sie
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