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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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sprach mit ihm, weil Ellie recht hatte: Sie mussten einige Dinge klären. Doch dann würde er gehen, und sie wollte ihn nie wiedersehen.
    „Wie auch immer … Ich habe nicht gut auf mich aufgepasst. Es war nicht deine Schuld. Sondern ganz allein meine. Auf dem Weg zu einem Shooting bin ich hinter dem Steuer eingeschlafen. Erst in der Notaufnahme bin ich wieder zu mir gekommen und hatte mein Baby verloren.“
    „Dein Baby?“, fragte er mit schwacher Stimme, stand abrupt vom Bett auf und sank fast ebenso schnell wieder auf die Matratze, als ob seine Beine den Dienst versagten. „Du warst schwanger?“
    Hätte sie den Schlag irgendwie abmildern sollen? Vielleicht, nur wusste sie nicht wie.
    „Ja. Dabei waren wir immer so vorsichtig. Ich weiß nicht wie, aber es ist passiert. Und ich konnte mein Baby nicht retten. Das werde ich mir nie verzeihen.“ Damit gestand sie ihm den dunkelsten Schmerz in ihrem Herzen.
    „Beim ersten Mal … ich hatte das Gefühl, das Kondom wäre kaputtgegangen, als …“ Seine Haut sah plötzlich aschfahl aus. „Unser Baby … ist tot.“ Diesmal rührte der Schimmer in Miguels Augen definitiv von Feuchtigkeit her. Eine Träne rann über seine Wange. Doch er schien sie nicht zu bemerken. „Du wärst fast gestorben. Ich habe dich nicht beschützt.“
    „Das war auch nicht deine Aufgabe.“ Sondern ihre, und sie war daran gescheitert.
    „Also … nach dem …“ Miguel hielt inne, schluckte und unternahm einen weiteren Versuch, sich zu sammeln. „Nach dem Baby … hast du ganz aufgehört zu essen?“
    „Ich habe unser Baby verhungern lassen … Ich habe kein anderes Schicksal verdient.“
    „Nein!“ Er fasste sie bei den Schultern. „Nein, Amber. Das darfst du nicht sagen. Du darfst es nicht einmal denken! Nie wieder!“
    „Ich kann nicht anders.“ So sah die Wahrheit nun einmal aus.
    „Du musst. Es ist falsch. Ganz falsch. Du hast das Baby nach dem Unfall verloren, oder?“
    „Ja.“
    „Wenn du das Baby verhungern lassen hättest, wäre es vor dem Unfall gestorben. Du hast ihm das letzte bisschen Kraft gegeben, das du hattest, und dich dabei fast selbst umgebracht.“ Noch eine Träne lief ihm über die Wange. Diesmal wischte er sie mit einer ungeduldigen Handbewegung fort.
    „Ich habe unser Baby getötet.“

    Miguel glaubte, wahnsinnig zu werden. Er hatte geglaubt zu leiden, doch der Schmerz, Amber zu vermissen, war nichts im Vergleich zu dem, was er jetzt empfand. Zu wissen, dass sie beinahe gestorben wäre … dass ihr Baby tot war. Das war schlimmer als alles, was er sich vorstellen konnte – außer vielleicht, wenn auch Amber tot wäre. Und er hatte sie im Stich gelassen.
    Jedes Wort bohrte sich wie ein Messerstich in sein Herz. Er kannte die Worte nicht, um Amber vom Gegenteil zu überzeugen, aber er musste es versuchen. „Genauso gut kannst du sagen, ich hätte unser Baby getötet. Denn wenn ich unsere Liebe nicht mit Füßen getreten hätte, wärst du nie in diese Situation geraten.“
    „Wir haben uns nie gesagt, dass wir uns lieben.“
    „Aber die Liebe war die ganze Zeit über da.“
    Amber schüttelte den Kopf.
    Doch Miguel wusste, dass sie log. Sie hatte ihn geliebt und er sie – wenn er auch zu blind gewesen war, um es zu sehen. Doch im Moment war etwas anderes viel wichtiger.
    „Du bist nicht für den Tod des Babys verantwortlich.“
    „Doch, das bin ich. Wenn ich besser auf mich Acht gegeben hätte …“
    „Was du auf jeden Fall getan hättest, wenn ich nicht mit dir Schluss gemacht hätte und wenn du gewusst hättest, dass du schwanger bist.“
    „Ich hätte es wissen müssen!“
    „Wie denn? Du hattest doch allen Grund zu der Annahme, dass deine Übelkeit von Stress herrührt. Dein ganzes Leben hat sich auf den Kopf gestellt, als du erfahren musstest, dass deine Mutter nicht deine Mutter ist. Und ich habe dich im Stich gelassen, als du mich am meisten gebraucht hast.“
    Würde er sich das je vergeben können? Miguel war sich nicht sicher. „Ich hätte erkennen müssen, dass wir uns lieben. Aber ich war zu ignorant, und du und das Baby habt den Preis dafür zahlen müssen.“
    „Nein … Du liebst mich nicht, Miguel.“
    „Doch, das tue ich.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf, und er hätte beinahe gelächelt. Wenn er je über die Reaktionen einer Frau auf sein Liebesgeständnis nachgedacht hätte, wäre Widerspruch ganz bestimmt nicht dabei gewesen.
    Die Vergangenheit konnte er nicht ändern, nur die Zukunft. Und es gab eine Zukunft. Eine
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