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JULIA EXTRA Band 0286

JULIA EXTRA Band 0286

Titel: JULIA EXTRA Band 0286
Autoren: Lucy Monroe , Susan Stephens , Penny Jordan , Melanie Milburne
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gemeinsame Zukunft. Denn getrennt waren sie nur halbe Menschen.
    „Ich möchte nicht mehr reden.“
    „Du musst dich ausruhen, aber ich werde nicht gehen.“ Er beugte sich vor und hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihre weichen Lippen. „Wir sprechen morgen weiter.“
    „Nein.“
    „Schlaf“, sagte er nur.
    Dann machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer, in dem ihre Familie wartete.
    Erwartungsvoll sah ihn ihre Zwillingsschwester Ellie an, ihr Ehemann und Ambers Vater eher drohend. Helen Taylor hingegen wirkte, als hätte sie schreckliche Angst vor dem, was er ihnen erzählen würde.
    „Ich würde gern hierbleiben, wenn ich darf“, sagte er unumwunden.
    „Hat sie mit Ihnen gesprochen?“, fragte Ellie, als ihr Vater nicht sofort auf seine Bitte einging.
    „Ja. Sie hat große Schuldgefühle wegen des Babys. Aber ich bin fest entschlossen, ihr zu helfen.“
    „Baby?“, fragte Ambers Mutter genauso ungläubig wie er zuvor.
    Und erst jetzt begriff Miguel, dass keiner von diesen Menschen Bescheid wusste. Verdammt, wenn er in der Lage gewesen wäre, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, hätte er Amber vorher danach gefragt. Trotzdem erstaunte es ihn sehr, dass sie das traumatische Erlebnis noch nicht einmal mit ihrer geliebten Mutter geteilt hatte.
    Die Worte ließen sich nicht mehr zurücknehmen. Die einzige Wahl, die Miguel noch blieb, war der Schritt nach vorn. „Ich denke, es gibt einiges, was wir uns zu erzählen haben“, sagte er ruhig.

    Am nächsten Morgen wachte Amber vom Klingeln ihres Weckers auf. Sie hatte vierzehn Stunden geschlafen. Seit dem Unfall musste sie sich jeden Tag zwingen, sich ins Bett zu legen. Erholsamer Schlaf war ihr seit ihrer Rückkehr aus Spanien nicht mehr vergönnt gewesen.
    In dem angrenzenden Badezimmer erledigte sie ihre Morgentoilette und schlüpfte dann in ein schlichtes Kostüm. Es saß nur ein bisschen zu locker, was sie mit Befriedigung erfüllte. Körperlich ging es ihr wieder besser.
    Es überraschte sie nicht allzu sehr, Miguel am Frühstückstisch zu sehen, obwohl sie die Art und Weise, wie er sich mit ihrem Vater unterhielt, verwirrte. Sie wirkten wie alte Freunde. Das hatte sie nicht erwartet.
    Beide Männer blickten auf, als sie den Raum betrat, und lächelten.
    „Guten Morgen, Amber. Du siehst aus, als hättest du gut geschlafen“, begrüßte George seine Tochter.
    „Das habe ich.“ Sie erwiderte sein Lächeln.
    „Das ist gut zu hören“, meinte Miguel. Seine Miene war weit schwieriger einzuschätzen als die ihres Vaters.
    „Wo ist Mom?“, fragte sie, als sie sich an den Tisch setzte.
    „Gleich da“, meldete sich eine weibliche Stimme von der Tür. Ihre Mutter trat an den Tisch, umarmte Amber und küsste George auf die Wange.
    Ein Blick in die blauen Augen ihrer Mutter reichte Amber, um zu wissen, das etwas nicht stimmte.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    „Ich verstehe nicht, warum du es mir nicht erzählt hast. Oder vielleicht doch. Ich nehme an, du dachtest, du könntest mir nicht mehr vertrauen, nachdem du herausfinden musstest, was ich getan habe. Ich …“ Helens Augen füllten sich mit Tränen.
    Da verstand Amber, was passiert sein musste. Fassungslos wandte sie sich an Miguel. „Du hast es ihnen gesagt?“
    „Ich wusste nicht, dass du es ihnen verschwiegen hast. Es tut mir sehr leid, querida. Aber ich hatte keine Ahnung, dass sich dein Verhältnis zu deiner Mutter so drastisch verändert hat.“
    „Aber das hat es nicht.“ Noch mehr der lange verdrängten Gefühle strömten endlich an die Oberfläche. Amber sprang auf und schloss ihre Mutter fest in die Arme. „Nichts hat sich geändert, Mom. Glaub mir. Ich habe mich nur so geschämt. Ich konnte niemandem sagen, was ich getan habe. Nicht einmal dir.“
    „Aber du hast nichts Falsches getan.“
    „Ich habe mein Baby getötet.“
    Miguel gab einen erstickten Protestlaut von sich, doch es war der laute Fluch ihres Vaters, der Ambers Aufmerksamkeit auf sich zog.
    „Du hast dein Baby nicht getötet, Amber.“ George stand vom Tisch auf und schloss Helen und Amber in die Arme. „Unfälle passieren. Damit musst du lernen zu leben.“
    Abwehrend schüttelte Amber den Kopf.
    „Ich verstehe deine Schuldgefühle, aber du musst gegen sie ankämpfen. Ich hätte wegen meines schlechten Gewissens beinahe dich und deine Schwester verloren. In jener Nacht, als deine Mutter starb, hätte ich den Wagen fahren sollen. Aber ich wollte arbeiten, und sie ist ohne mich zu dem Dinner gefahren. Danach
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