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JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
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wagte.
    Sie hatte in jener Nacht so gebrannt vor Leidenschaft, dass Santino zu keinem Zeitpunkt ihre Unschuld hätte erahnen können. Und in Kates Wahrnehmung hatte sich der Schmerz, den sie im ersten Moment gefühlt hatte, sofort in Lust verwandelt … in atemberaubende Lust, die sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen konnte.
    Aber jetzt ist es höchste Zeit, diesen gefährlichen Tagtraum zu beenden, befahl Kate sich energisch, während sie den Reißverschluss ihrer Reisetasche zuzog. Wenn sie noch rechtzeitig zum Flughafen kommen wollte, musste sie sofort aufhören, an Santino Rossis Berührungen zu denken. Nachdem Kate sich ein letztes Mal umgeschaut hatte, schwang sie sich den Riemen ihrer Reisetasche über die Schulter und machte sich auf nach Rom.
    Er hatte von Carlo erfahren, dass auf dem Set der Teufel los war. Santinos harter Gesichtsausdruck vertiefte sich, als er an Carlo dachte. Der Mann war um die siebzig und hatte die unangenehme Entscheidung auf sich genommen, seine Kollegen zu verpfeifen. Die Dinge mussten wirklich schlimm stehen, dass sich der Alte zu diesem Schritt durchrang. Aus dem Grund hatte Santino alle Termine abgesagt und befand sich jetzt auf dem Weg zu den Cinecittá-Studios.
    Carlo hatte ihn darüber informiert, dass ihn nicht nur ein pflichtvergessener Regisseur und eine führungslos dahintrudelnde Crew erwartete. Zu allem Überfluss war auch noch die neue Managerin seiner Hauptdarstellerin auf dem Set aufgetaucht und mischte sich in das Geschehen ein. Für Santino stand ohne Frage fest: Ohne sein Eingreifen würde alles im Chaos versinken.
    Die Lippen ärgerlich zusammengepresst, malte Santino sichaus, was in den nächsten Stunden auf ihn zukommen würde. Künstlerpack! Künstler galten nicht umsonst als unberechenbar und schwierig. Der Regisseur, den er angeheuert hatte, gehörte angeblich zu den Besten. Fragte sich nur, zu den Besten von was. Santino würde ihn feuern müssen, das war klar. Zum Glück konnte er jetzt die Regisseurin engagieren, die ursprünglich seine erste Wahl gewesen war. Die Dreharbeiten zu ihrem letzten Projekt waren beendet. Und bis sie eingetroffen war, würde Santino selbst das Kommando übernehmen. Das war zwar lästig, aber unvermeidlich.
    Sobald er vom Kontrollturm die Starterlaubnis bekommen hatte, lenkte Santino seine Gulfstream G550 auf die Startbahn, dann gab er Gas.
    Als Santino auf dem Set eintraf, sah er die neue Managerin seiner Hauptdarstellerin zuerst nur von hinten. Dennoch sträubten sich ihm sofort die Nackenhaare. Sie schien noch sehr jung zu sein. In der bügelfreien Bluse und dem biederen Kostüm wirkte sie wie eine Provinzlehrerin, die eine Vorschulklasse übernahm. Und doch war an dieser Frau irgendetwas anders – allem Anschein nach verfügte sie über eine natürliche Autorität, mit der sie die Leute dazu brachte, ihr zuzuhören.
    An seiner Empörung änderte das nichts. Was fiel der Frau ein, hier einfach aufzutauchen und die Führung an sich zu reißen? Für wen hielt sie sich? Außer dem langen, leicht gewellten honigblonden Haar, das ihr glänzend über den Rücken fiel, hatte sie nichts Bemerkensweites an sich. Zumindest nicht, soweit er sehen konnte. Flache Schuhe, Kostüm von der Stange, alles an ihr erschien ausgesprochen brav. Sie passte einfach nicht auf ein Filmset. Und auf sein Filmset schon gar nicht!
    Dass sie sein Eintreffen scheinbar als Einzige nicht mitbekommen hatte, amüsierte Santino. Alle anderen standen bereits stramm, während sie immer noch ahnungslos war … das würde sich in einer Minute ändern.
    Es dauerte nicht einmal halb so lange, bis ihr auffiel, dass ihre Zuhörerschaft sie im Stich ließ. Als die biedere Autorität sich zu ihm umdrehte, sah er, dass sie keinen Tag älter als fünfundzwanzig war. Und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Diese Frau kannte er!

2. KAPITEL
    Santino konnte ihr ansehen, wie sie förmlich erstarrte. Trotzdem erholte sie sich schnell und hielt seinem Blick stand.
    Sie wirkte so anders. Ein Wunder, dass er sie überhaupt erkannt hatte. Er fragte sich, was wohl in den fünf Jahren seit ihrem ersten und einzigen Zusammentreffen mit ihr passiert war. Er mochte keine Geheimnisse. Wenn Dinge anders erschienen, als sie es sollten, genügte ihm das als Warnung.
    „Besucher sind auf dem Set nicht zugelassen“, sagte er schroff, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Er ging fest davon aus, dass sie sich einschüchtern ließ.
    „Ich bin auf Bitten meiner Klientin Cordelia
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