Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA EXTRA BAND 0273

JULIA EXTRA BAND 0273

Titel: JULIA EXTRA BAND 0273
Autoren: HELEN BIANCHIN LINDA GOODNIGHT SUSAN STEPHENS ELIZABETH HARBISON
Vom Netzwerk:
wirklich, es gäbe einen anderen Weg, Kate“, sagte Caddy. „Ich würde es dir ehrlich gern ersparen, aber ich weiß einfach nicht …“
    „Mach dir um mich keine Gedanken“, versicherte Kate ihr. „Wegen Santino, meine ich. Es ist lange her … fünf Jahre“, ergänzte sie überflüssigerweise. Als ob eine von ihnen daran erinnert werden müsste.
    „Na gut, wenn du dir sicher bist …“
    „Absolut“, beendete Kate entschlossen die Diskussion.
    In dem bescheidenen Firmenapartment übernachtete sie, wenn sie bis spät in die Nacht hinein arbeiten musste. Eilig stopfte Kate ein paar praktische Kleidungsstücke in eine Reisetasche. Nicht viele, denn sie hatte ja nicht vor, lange zu bleiben. Wenn sie den Flug erwischen wollte, musste sie sich beeilen, aber das war nicht der einzige Grund für ihre Nervosität. Beim Gedanken an Santino bekam sie immer Herzklopfen.
    Vor über fünf Jahren war Santino mit seiner Filmcrew in die englische Kleinstadt eingefallen, in der Kate damals mit ihren Eltern gelebt hatte. Auf der Suche nach einem Drehort für den nächsten Film hatten die so gefährlich aussehenden Männer dem Städtchen Westbury einen Besuch abgestattet. In einer mit so viel südländischem Testosteron erfüllten Luft waren die Milchgesichter der einheimischen Jungen noch blasser gewesen. Aber wie um alles in der Welt hätten auch Wellington-Boots und Anoraks mit lässigen Jeans und knalleng sitzenden T-Shirts konkurrieren können? Oder das verschämte Blinzeln eines verklemmten Jugendlichen mit dem provozierend unverhohlenen Blick eines vor Selbstbewusstsein strotzenden Italieners?
    Allein bei der Erinnerung rieselte Kate ein wohliger Schauer über den Rücken. Es war, als ob ein Hurrikan durch das Städtchen gebraust wäre. Die Mädchen waren total aus demHäuschen gewesen … und sie selbst hatte alle Vorsicht über Bord geworfen und sich von dieser Welle der Hysterie mitreißen lassen.
    Zufällig hatte sich die Filmcrew ausgerechnet in Slade Hall einquartiert. In dem zu einem Hotel umgebauten ehemaligen Herrenhaus verdiente Kate sich als Kellnerin das Geld fürs Studium. Natürlich hatte sie nicht gewusst, wer der italienische Filmproduzent und Großindustrielle Santino Rossi war.
    Ihr Schicksal war in dem Moment besiegelt gewesen, als Santino Rossi ausgerechnet sie angelächelt hatte. Es war ihr damals vorgekommen wie im Märchen … und eigentlich völlig unmöglich. Und wie bitteschön hätte sie einer solchen absolut einmaligen Gelegenheit widerstehen sollen? Das hatte Kate sich damals gefragt. Und war die Unschuld wirklich so wertvoll, dass man sie nicht einmal einem derart überwältigenden Mann schenken durfte? Einem, der aussah, als ob er nur dazu auf der Welt wäre, einer Frau die höchsten Wonnen zu bereiten?
    Für die Entscheidung hatte Kate keine zwei Sekunden gebraucht. Schnell war ihr klar, dass sie nicht bereit war, ihre Unschuld an irgendeinen pickeligen Jugendlichen auf dem Rücksitz eines Autos zu verlieren. Sie würde glücklich sterben, selbst wenn in ihrem Leben nach Santino Rossi nichts mehr kam.
    Jung war sie damals gewesen – erst achtzehn – und unglaublich leichtsinnig. Darum hatte sie alle möglichen Folgen einer solchen Begegnung einfach ausgeblendet. Die Abenteuerlust hatte alles andere verdrängt.
    Aus heutiger Sicht fand Kate ihr damaliges Verhalten schlicht inakzeptabel – schamlos, anders konnte sie es nicht bezeichnen. Sie hatte Santino den ganzen Abend über nicht aus den Augen gelassen. Als sie zufällig mitbekam, wie er es nach dem Abendessen ablehnte, mit seinen Begleitern noch mit in die Bar zu kommen, folgte Kate ihm einfach. Angeblich war er müde und wollte ins Bett.
    Unterwegs schnappte sie sich ein Tablett und belud es mit einem Kännchen Kaffee, einer Tasse und Untertasse. Dann klopfte Kate bei ihm und servierte den Kaffee.
    „Mit den besten Empfehlungen der Hotelleitung“, behauptete sie mit unschuldigem Augenaufschlag. Das belustigteGlitzern in seinen dunklen Augen verriet ihr, dass er die Lüge durchschaute. Trotzdem bat er Kate ins Zimmer.
    Wo er ihr – kaum subtiler im Vorgehen als sie selbst – befahl, das Tablett auf dem Tisch abzustellen. Anschließend drängte er sie gegen die Wand und küsste Kate, bis sie glaubte, zu vergehen … so zärtlich und verführerisch, dass sie wenig später bereits regelrecht in Flammen stand. Santino vertiefte den Kuss so lange, bis sie nicht mehr von dem Abgrund zurücktreten konnte und den letzten Schritt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher