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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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angewidert die Nase.
    Die Passagiere drängten nach draußen. David wartete, bis der erste Schub im Freien war. “Fühlen Sie sich jetzt besser?”
    “Ja, mir geht es gut.”
    “Könnten Sie dann vielleicht meine Hand wieder freigeben?”
    “Ach!” Claudia reagierte wie von der Wespe gestochen. “Verzeihung, es ist mir gar nicht aufgefallen.”
    “Schon in Ordnung”, unterbrach David sie kühl und stand auf.
    Claudia zögerte. Es war ihr peinlich, wie ein kleines Mädchen seine Hand gehalten zu haben. Er musste sie für absolut hysterisch halten. Dennoch hatte er wirklich Geduld bewiesen. “Sie waren sehr freundlich, danke”, sagte sie unbeholfen.
    David war von ihrer Reaktion positiv überrascht.
    In der Fertigbauhütte, die als Terminal diente, war es kaum kühler als draußen. Ein einziger Ventilator fächelte müde die von den Beschwerden der Passagiere erfüllte Luft. David und Claudia setzten sich auf die staubigen orangefarbenen Plastikstühle mit Rissen.
    Zuerst war Claudia einfach erleichtert, wieder lebend auf festem Boden zu sein. Die Untätigkeit störte sie nicht. Ruhig saß sie neben David. Die Hitze und die grelle Sonne draußen flößten ihr ebenso Angst ein wie dieses Gebäude, in dem nichts zu funktionieren schien.
    Claudia empfand Davids Gegenwart in dieser chaotischen Situation als ungeheuer beruhigend, selbst wenn er sich unfreundlich verhielt.
    Während Claudia wartete und auf ein Plakat starrte, auf dem ein Softdrink angepriesen wurde, vergingen langsam die Minuten. Die Farben des Plakats waren vom grellen Licht ausgeblichen. Fliegen summten in der bedrückenden Hitze bedrohlich nahe an ihren Ohren vorbei, bis sie sie mit einer müden Handbewegung vertrieb. Der unbequeme Plastiksitz klebte an ihrer dünnen Hose.
    Mit wachsender Ungeduld rutschte sie auf ihrem Stuhl umher und sah zum hundertsten Mal auf ihre Uhr. Sie saßen bereits fast eine Stunde hier. “Was passiert nun?”, fragte sie schließlich.
    David seufzte. Die Angst hatte ihr Verhalten nur vorübergehend gebessert. Er hätte es sich denken können, dass sie nicht mehr lange stillhalten würde. “Der Pilot und ein paar Leute vom Flughafenpersonal werfen einen Blick auf den Motor. Wir warten auf deren Rückkehr.” Er hielt inne, weil der genervt wirkende Pilot eben eintrat.
    Claudia erhob sich. “Lassen Sie uns fragen, was los ist.”
    “Ich werde mit ihm sprechen. Sie warten solange hier”, sagte David bestimmt.
    Sie widersprach nicht, sondern setzte sich und sah David nach. Er war ein großer schlanker Mann, der sich mit graziöser Leichtigkeit bewegte. Die anderen Männer ließen ihm den Vortritt.
    Claudia sah ihm zu, wie er mit dem Piloten sprach. Seiner finsteren Miene bei der Rückkehr nach zu urteilen gab es keine guten Neuigkeiten.
    “Das Flugzeug wird aus dem Verkehr gezogen”, erklärte er. “Sie werden das nächste Flugzeug vorbeischicken, um uns aufzusammeln.”
    “Immerhin”, bemerkte Claudia erleichtert. “Wann kommt das Flugzeug?”
    “Erst in zwei Tagen.”
    “In zwei Tagen?” Sie starrte ihn entgeistert an.
    David vergrub die Hände in den Hosentaschen und seufzte frustriert. “Sie haben richtig gehört.”
    “Aber wir können doch nicht zwei Tage in diesem Loch verbringen.”
    “Es gibt eine Art Hotel in der Stadt, wohl noch ein Überbleibsel aus besseren Tagen. Wahrscheinlich ist es etwas heruntergekommen.”
    “Selbst das Ritz würde mich nicht locken”, fuhr Claudia auf. “Morgen ist mein Geburtstag, und ich werde nicht hierbleiben! Wieso können sie nicht gleich ein Flugzeug vorbeischicken?”
    “Shofrar ist auf Tourismus nicht eingestellt. Es handelt sich um eine kleine inländische Fluggesellschaft. Die anderen Flugzeuge sind alle auf anderen Routen eingesetzt.”
    “Großartig!” Claudia sprang auf und stapfte mit verschränkten Armen auf und ab. “Wir müssen doch irgendetwas dagegen unternehmen können. Gibt es keinen Bus?”
    “Ich halte es für höchst unwahrscheinlich, dass es eine Busverbindung nach Telema’an gibt. Wir mussten von der Strecke abweichen, um hier notzulanden.”
    “Gut, vielleicht gibt es dann wenigstens ein Taxi.”
    “Wir sind nicht am Piccadilly, Claudia. Sie können sich nicht einfach ein Taxi heranwinken und sich durch die Wüste bringen lassen. Hier gibt es nicht einmal Metallstraßen.”
    “Was dann?”, fragte sie ungeduldig. “Wie können Sie nur so herumstehen und gar nichts tun?”
    “Es bringt nichts, wenn ich mich auch so in Rage rede
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