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Julia Extra Band 0213

Julia Extra Band 0213

Titel: Julia Extra Band 0213
Autoren: Vivian Leiber Jessica Hart Leigh Michaels Elizabeth Power
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herankommen.
    Verzweifelt wandte sie sich erneut an David.
Bitte
, kommen Sie mit”, bat sie inständig. “Ich kann nicht alleine mitfahren. Sie brauchen auch gar nichts zu tun!”
    “Außer den Dummkopf von Ehemann spielen!”
    “Bitte, sagen Sie Ja!” Claudia pfiff auf ihren Stolz. “Er ist jeden Moment da. Bitte!”
    “Ach, hier sind Sie! Ich habe Sie schon gesucht.” Amil war zu wohlerzogen, um seine Ungeduld zu zeigen. Claudia warf ihm verzweifelt ein Lächeln zu.
    “Verzeihen Sie die Verzögerung. Ich habe meinem Mann nur von Ihrem freundlichen Angebot erzählt.” David verzog keine Miene. “Amil, das ist mein Ehemann David Stirling.”
    Es gab eine längere Pause. Claudia wagte es nicht, David anzusehen. Er befand sich durch ihre Lüge in einer peinlichen Situation. Es war nicht fair, ihn nun mit ihren unschuldigen Augen groß anzuschauen, als ob sie seinen Verrat erwarte.
    Die Vorstellung, dass sie in Tränen ausbrechen würde, war ihm unerträglich.
    “Guten Tag”, sagte er und reichte Amil die Hand. Jetzt war es für eine Richtigstellung zu spät. “Ihr Angebot ist sehr großzügig. Ich hoffe, dass wir Ihnen keine allzu großen Umstände bereiten.”
    “Keineswegs”, entgegnete Amil höflich, während er Davids Hand schüttelte. “Ich freue mich über Ihre Gesellschaft.”
    Claudia atmete erleichtert auf. Amil sah sie besorgt an. “Wir haben eine lange Fahrt vor uns. Ich möchte so früh wie möglich nach Telema’an kommen. Ich wollte eigentlich sofort losfahren, aber wenn Sie müde sind?”
    “Aber nein”, beschied sie schnell. “Wir möchten so bald wie möglich ankommen.” Sie sah David an. “Nicht wahr, Darling?”
    David verzog keine Miene. “Ich kann nicht früh genug da sein.”
    “Schön.” Amil ließ sich nicht anmerken, ob ihm die geladene Atmosphäre zwischen den beiden aufgefallen war. “Der Wagen steht draußen. Ich werde dort auf Sie warten, bis Sie Ihre Koffer geholt haben.”
    Als er außer Hörweite war, wandte sich David an Claudia. “Wieso sagen Sie Darling zu mir?”
    “So reden verheiratete Paare miteinander”, gab sie fröhlich zurück. “Es sollte überzeugend klingen.”
    “Wenn Sie mich die nächsten vierundzwanzig Stunden Darling nennen sollten, werden Sie es bereuen!”
    “Liebst du mich denn nicht mehr?”, sagte sie mit gespielter Enttäuschung.
    David fand das nicht komisch. “Ich bin nicht in der Stimmung für ein Spielchen”, warnte er. “Ich hätte Amil am liebsten Ihre Lüge aufgedeckt.”
    “Ach, seien Sie kein Spielverderber”, erwiderte sie ungerührt. “Wir kommen so immerhin von hier weg.”
    “Vielleicht bliebe ich lieber hier, als von Ihnen Darling genannt zu werden”, meinte David genervt. Claudia lächelte jedoch nur.
    “Also hol deinen Koffer, Darling.”
    Amil stand draußen vor einem schäbigen Laster. Er sprach mit einer Gruppe von Männern. Als David und Claudia auf ihn zukamen, winkte er den Männern zum Abschied zu.
    “Die Koffer müssen leider hinten auf die Ladefläche”, erklärte er entschuldigend. “Im Fahrerhäuschen ist nur Platz für uns drei.”
    Der Protest, den David in Erinnerung an Alix’ Verhalten von Claudia erwartet hatte, blieb aus. Obwohl ihr Koffer auf der offenen Ladefläche völlig einstauben würde, reichte sie Amil fröhlich ihre Tasche und kletterte auf den Vordersitz. Sie machte weder Bemerkungen über den abgenutzten Sitz noch über die seltsam keuchenden Geräusche des Motors. Sie zeigte zu Davids Überraschung gute Manieren, sobald es darauf ankam.
    Claudia machte die Aussicht, von Al Mishrah wegzukommen, so euphorisch, dass sie selbst mit einem Müllwagen mitgefahren wäre. Nach dem verkorksten letzten Jahr wollte sie unter keinen Umständen auch noch ihren dreißigsten Geburtstag in Al Mishrah verbringen. Als der Terminal mit den verhassten orangen Stühlen hinter ihr zurückblieb, geriet sie in Hochstimmung. Vielleicht war es gar nicht so schlimm, dreißig zu werden.
    “Wie lange werden wir bis Telema’an brauchen?”, fragte sie Amil.
    “Das kommt auf die Straßen an”, gab er ihr zur Antwort. “Es ist zu heiß für Teer. Die Straßen sind kaum mehr als unbefestigte Wege in der Wüste. Manchmal sind sie von Sand zugeweht oder so zerfurcht, dass man eine andere Route nehmen muss und Gefahr läuft, in Fließsand einzusinken. Wenn alles gut läuft, dürften wir es heute Abend bis zu einer kleinen Oase namens Sifa schaffen. Bis dorthin fahren wir vier Stunden. Morgen fahren wir
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