Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0193

Julia Extra Band 0193

Titel: Julia Extra Band 0193
Autoren: Moyra Tarling Kathryn Ross Alison Fraser Valerie Parv
Vom Netzwerk:
haben können.
    Sam nickte zufrieden. “Sie kennen sich mit Hunden aus?”
    “Ich liebe Hunde. Als Kind hatte ich einen australischen Terrier, Buddy.” Sam Winton hielt noch immer ihre Hand, und das machte es irgendwie schwierig für sie, sich zu konzentrieren.
    Ihm schien das allerdings nicht aufzufallen. “Sie sind aber regelrecht aus der Haut gefahren, als Dougal auftauchte.”
    Natürlich hatte er ihren wenig würdevollen Rückzug beobachten müssen! Damit befand sie sich in einer noch schwächeren Position. “Immerhin musste ich davon ausgehen, dass es sich um einen Wachhund handelt, der darauf abgerichtet ist, Eindringlingen an die Kehle zu gehen”, versuchte sie das letzte bisschen Würde zu verteidigen.
    Sam Winton gab endlich ihre Hand frei – und seltsam, sie verspürte plötzlich so etwas wie Enttäuschung. Ein Gefühl, das sie sich entschieden verbot.
    “Tja, Dougal sollte eigentlich ein Wachhund werden, aber es ist eher davon auszugehen, dass er Eindringlinge zu Tode leckt – vor lauter Freude, dass er Gesellschaft hat.”
    Ein Gefühl, das scheinbar nicht von seinem Herrchen geteilt wird, dachte sie und fragte sich, wieso sie darauf kam. “Lassen sich denn oft Eindringlinge auf diesem Anwesen finden?”, fragte sie.
    “Nein, schließlich ist Dougal da. Aber jetzt verschwinde wieder”, redete er mit dem Hund. “Geh und such deinen Knochen.”
    Bei dem Zauberwörtchen “Knochen” zuckten die Schlappohren kurz hoch, dann drehte Dougal sich gehorsam um und trottete in die Richtung davon, aus der er gekommen war.
    “Sollen wir dann hineingehen?” Sam deutete auf die Treppe.
    Sein plötzlich so geschäftsmäßiger Ton vertrieb sämtliche Vertrautheit, die durch die kleine Szene mit dem Hund aufgekeimt war. Haley fragte sich, ob er vielleicht ahnte, wer sie war, doch dann beruhigte sie sich. Seine Distanz rührte nur daher, dass sie auch nicht gerade überfreundlich gewesen war. Wenn sie ihn besser kennenlernen wollte, würde sie so nie weiterkommen. Außerdem hatte sie Miranda versprochen, sich zu benehmen.
    “Ich muss mich entschuldigen, falls ich vorhin unhöflich gewirkt haben sollte”, schluckte sie ihren Stolz.
    “Nun, Sie waren ganz eindeutig unhöflich, aber nicht völlig ohne Grund.”
    Das ist immerhin die Andeutung einer Entschuldigung, und mehr werde ich wohl von ihm nicht erwarten können, sagte sie sich, während sie ihm in das große alte Haus folgte.
    Er führte sie durch eine geräumige Halle unter einem großen runden Bogen hindurch, vorbei an einem großzügigen, mit Antiquitäten eingerichteten Wohnzimmer. Als sie an einer offen stehenden Tür vorbeikamen, konnte Haley gerade noch erkennen, dass es sich um das Schlafzimmer handelte, mit einem riesigen Doppelbett, bevor er die Tür mit einer knappen Bewegung zuzog. Den zerwühlten Laken nach zu urteilen schlief er entweder sehr unruhig, oder aber er frönte einem ausgiebigen Vergnügen auf dieser Fläche.
    Der Gedanke verwirrte sie. Sie fragte sich, warum es schwieriger für sie war, sich diesen Mann als “Biest” vorzustellen denn als sexuell agilen Athleten, für den ihre Schwester nur eine seiner vielen Trophäen gewesen war. Aber beide Vorstellungen führten sie auf ein Gebiet, mit dem sie nicht vorhatte, sich zu beschäftigen. Sein Privatleben hatte nichts mit dem Grund zu tun, aus dem sie hier war.
    Er öffnete jetzt eine schwere Tür, die in ein großes Bücherzimmer führte, dessen Wände mit Regalen bedeckt waren, die aber lange nicht ausreichten, um die vielen Bände zu fassen. Ein Großteil der Bücher waren Nachschlagewerke zu den verschiedensten Wissensgebieten und Lexika, wie Haley feststellte. An einer Seite stand eine Tür offen, die den Blick in das nächste Zimmer freigab. Es musste sein Arbeitszimmer sein, wie Computer, Drucker, Kopierer und andere technische Einrichtungen vermuten ließen. Auf seinem Schreibtisch herrschte absolutes Chaos. Ein Umstand, der sie überraschte. Er schien ihr wie ein Mann, der sein Leben mit militärischer Präzision führte.
    “Nehmen Sie Platz.” Er deutete auf das schwere Ledersofa.
    Eisgraue Tierhaare, die auf dem weichen Leder lagen, deuteten darauf hin, dass Dougal ihm oft hier Gesellschaft leistete, während er arbeitete. Die Vorstellung gefiel ihr so gut, dass sie viel milder gestimmt war, doch dann nahm sie sich zusammen. Na schön, er erlaubte seinem Hund also, auf einem kostbaren Möbelstück zu liegen. Das machte Sam Winton nicht weniger zu einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher