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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Lee Bacon
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viel Disziplin. Das letzte Mal, als ich gegen den Gräuelator gekämpft habe, waren seine Zombies wirklich sehr schlecht ausgebildet und vollkommen unorganisiert. Die Hälfte von ihnen versuchte erst gar nicht, mein Hirn zu fressen.«
    Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade hörte. Sie schienen sich ganz normal zu unterhalten – also, zumindest für sie normal –, ohne jede Beleidigung oder Todesdrohung. Eigentlich hätte es mich wahrscheinlich gar nicht so überraschen dürfen. Immerhin hatten sie vieles gemeinsam. In der Vergangenheit waren sie nur viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, den andern zu töten, als sich zusammenzusetzen und miteinander zu reden wie zivilisierte Menschen.
    Ich versuchte mir auszumalen, wie sich die drei irgendwann unter weniger verrückten Umständen noch einmal trafen. Vielleicht zum Kaffee oder irgendwo zum Abendessen. Wenn sie ihre Uniformen ablegten und die Vergangenheit ruhen ließen – war so etwas möglich? Es klang ziemlich unwahrscheinlich. Aber andererseits war es bisher auch unvorstellbar gewesen, dass meine Eltern je mit Captain Saubermann im selben Auto fuhren.
    Und jetzt taten sie es doch.

28
    Eine geheime Identität kann deinem Leben eine ganz neue Art von Schwierigkeiten hinzufügen. Aber viele in der Super-Gemeinde haben gar keine andere Wahl.

    Ich war fast froh, am Montag wieder in die Schule zu können. Nach den verrückten Wochen, die ich hinter mir hatte, war es beruhigend, wieder in den Alltag zurückzukehren.
    Zu Hause arbeitete mein Dad an einer neuen Erfindung, dem Handlos-Wunderboy, einer Maschine, die einem die Haare kämmte. In der Nacht zuvor hatte er sie sogar an sich selbst ausprobiert.
    »Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen Zeit«, hatte er danach gesagt und sich vorsichtig an eine brandneue kahle Stelle seitlich am Kopf gefasst.
    Mom war den ganzen Sonntag durch Sheepsdale gefahren, um die Zombies einzufangen, die seit der missglückten Schreck-Duo-Aktion bei ChemiCo Labs verschwunden waren. Die meisten waren in den Bioladen eingedrungen, der von dem Labor aus nur ein Stück weiter die Straße entlang lag. Bis meine Mom dort ankam, hatten sie sich durch die gesamten Tofu-Bestände gefressen.
    »Jetzt läuft nur noch einer frei rum«, sagte Mom und goss ein Glas Wasser in Micus’ Topf. Die Hauspflanze schlug begeistert mit ihren Zweigen. »Aber ich bin sicher, auch der taucht irgendwann wieder auf.«
    Ein Thema, das meine Eltern nie erwähnten, war die gemeinsame Fahrt mit Captain Saubermann. Ich fragte mich immer wieder, was wohl passieren würde, wenn die drei sich das nächste Mal zufällig trafen. Was meine Eltern anging, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder einen neuen Plan zur Beherrschung oder Zerstörung der Welt schmieden würden. Und wenn das geschah, würde Captain Saubermann mit Sicherheit auftauchen. Aber jetzt, wo sie sogar eine Fahrgemeinschaft gebildet hatten, wäre es vielleicht ein bisschen peinlich, zu versuchen, sich von neuem gegenseitig umzubringen.
    In der Schule fiel es mir inzwischen noch schwerer als sonst, mich zu konzentrieren. Mit den Gedanken war ich immer wieder bei den letzten hitzigen Augenblicken in dem Versteck. Genauer gesagt bei dem Moment, als die Zeit anhielt. Und die Lichtwelle aus meinen Fingerspitzen kam. Bei dem Stoß, der mich nach hinten geworfen und das Gleiche auch mit Vex getan hatte.
    Dein BEGNADETSEIN stellt alles in den Schatten, was wir je erlebt haben , hatte Mom gesagt. Du besitzt eine ganz außergewöhnliche Superkraft, Joshua. Aber diese Kraft ist explosiv.
    So ärgerlich und unberechenbar meine spontane Entflammung auch sein mochte, ich ging davon aus, dass ich mich mit ihr abfinden musste. Und zugegeben, praktisch war sie natürlich.
    Egal wie sehr ich versuchte, Vex aus meinem Kopf zu verbannen, er brannte sich weiter in meine Gedanken ein. Es schien unmöglich, dass er noch lebte. Aber wenn, das wusste ich, würde er es sich persönlich zur Aufgabe machen, uns zu jagen. Und wenn es soweit war, mussten meine Freunde und ich vorbereitet sein.
    Als es in der Cafeteria Mittagessen gab, setzten Milton und ich uns an unseren gewohnten Tisch. Ein Blick auf mein Essen reichte, um meinen Appetit schrumpfen zu lassen. Es war Überraschungsfleisch-Montag. Und Überraschungsfleisch hieß das Essen, weil … na ja, weil eben niemand wusste, was das Zeug auf dem Teller eigentlich war.
    Nachdem ich ein bisschen von der braunen Pampe auf meine Gabel gehäuft hatte, versuchte ich
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