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Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Titel: Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt
Autoren: Dan Simmons
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Hunderte andere Waffen eingelagert hatte. Die Bloods bedienten sich für den Krieg, den sie sich gerade mit diesen blöden Rassistenschweinen liefern, aus dem Arsenal. Wenn uns nicht jemand einen anonymen Hinweis gegeben hätte, bevor die Bloods da in voller Mannschaftsstärke auftauchten, sähe Buffalo jetzt aus wie Beirut nach einem besonders beschissenen Tag.«
    O’Toole nickte. Offenbar fand sie es nicht besonders passend, in Arlenes Gegenwart über das Thema zu reden.
    »Sind Sie bereit, mit uns aufs Revier zu kommen, Mrs. Demarco?«, fragte der Polizist.
    Arlene nagte an ihrer Lippe. »Bin ich jetzt verhaftet?«
    Der Polizist gluckste. »Weil Sie ein Stück Scheiße wie Cutter aufgehalten haben, nachdem er am heutigen Nachmittag mindestens drei Menschen die Kehle aufgeschlitzt hat? Ich wäre überrascht, wenn Sie dafür nicht sogar eine Tapferkeitsmedaille vom Bürgermeister bekommen ...«
    Er verstummte, als er O’Tooles Gesichtsausdruck sah.
    »Nein, Mrs. Demarco«, sagte er förmlich. »Im Augenblick liegt nichts gegen Sie vor. Es wird natürlich eine Untersuchung geben und Sie werden heute Abend noch eine Menge Fragen beantworten müssen und sich für die mit dem Fall befassten Beamten auch in den nächsten Tagen zur Verfügung halten müssen. Aber ich schätze, dass Sie spätestens ...« Er sah auf seine Uhr. »... so gegen elf wieder zu Hause sind.«
    »Gut«, sagte Arlene, »ich will nämlich unbedingt noch die Spätnachrichten sehen. Vielleicht können die mir ja erklären, was hier eigentlich passiert ist.«

KAPITEL 40
    Der Däne hielt die Beretta ruhig. Ihre Mündung war auf Kurtz’ Brust gerichtet und zitterte keinen Millimeter. Sophia lutschte an ihrem Daumennagel und schien zu schmollen. »Joe«, sagte sie, »hast du eigentlich eine Ahnung, wo du gerade bist?«
    Kurtz schaute sich um. »Das sieht aus wie die letzte Szene in diesem beschissenen Hamlet «, sagte er.
    Der Mund des Dänen zuckte kaum merklich, was vielleicht die Andeutung eines Lächelns sein mochte.
    Sophia nahm die Hand vom Mund: »Erzähl mir nicht, dass du Hamlet gesehen hast, Joe.«
    »Ich habe alle Filme mit Mel Gibson gesehen«, versicherte Kurtz treuherzig.
    Sie seufzte. »Du bist höchstens noch eine halbe Minute von deinem vorzeitigen Ableben entfernt, Joe.«
    Kurtz fiel dazu nichts ein.
    »Und es gibt keinen Grund, warum es dazu kommen musste«, fuhr sie fort. »Warum hast du dich nicht einfach weiter von mir vögeln und den Rest von dieser ganzen Scheiße links liegen lassen?«
    Kurtz überlegte, auch diese Bemerkung unkommentiert im Raum stehen zu lassen, aber schließlich sagte er. »Dein Dad hat mich angeheuert, um einen Auftrag zu erledigen.«
    Sophia blickte zur Leiche ihres Vaters und schüttelte wieder den Kopf. »Toller Auftrag. Klasse Ergebnis.« Sie blickte zum Dänen hinüber. »Nun, Nils, wie ich Ihnen bereits auf dem Weg zum Flughafen sagte, hoffte ich, es würde nicht so weit kommen. Aber das lässt sich wohl nicht ändern.«
    Kurtz sah den Dänen ebenfalls an. Der Mann hatte seine Aufmerksamkeit – oder den Zielpunkt seiner Beretta – nicht für eine Mikrosekunde abschweifen lassen. »Nils?«, fragte Kurtz.
    »Sie findet es amüsant, mich so zu nennen«, erklärte der Däne.
    »Sie muss Ihnen eine Menge zahlen.«
    Der Däne nickte kaum merklich.
    Kurtz richtete sich wieder an Sophia. »Noch eine Frage, bevor sich die Party dem Ende zuneigt. Hast du den Polizisten – Hathaway – angeheuert, um mich aus dem Weg zu räumen?«
    »Natürlich«, bestätigte Sophia. Sie griff in ihre Handtasche. Kurtz erwartete, dass sie eine Pistole zücken würde, und sein Magen verkrampfte sich, aber sie holte nur die Kassette für ein Diktiergerät heraus. »Hathaway hat mir sogar die Aufzeichnung von deinem Anruf bei diesem Waffenschieber gebracht ... wie war noch sein Name? Doc. Hathaway dachte, ich könnte sie gebrauchen, um dich zu erpressen oder deine Bewährung aussetzen zu lassen, aber wir hielten eine dauerhafte Lösung für sinnvoller.«
    »Verständlich«, sagte Kurtz.
    »Ich fange an, mich zu langweilen, Joe. Deine Konversationskünste waren nie besonders ausgeprägt und heute lassen sie ganz besonders zu wünschen übrig. Außerdem müssen wir dringend die Polizei rufen und diesen schrecklichen Angriff des toten Mr. Kurtz melden, bevor bei den anderen Leichen die Totenstarre einsetzt. Dürfte ich die Beretta haben, Nils? Um diese Kleinigkeit möchte ich mich selbst kümmern.«
    Kurtz schien in Lethargie
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