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Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Titel: Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt
Autoren: Dan Simmons
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Kurtz?«
    »Ja. War es.« Sie durchquerten das Tor und Kurtz blieb zögernd neben dem Volvo stehen und klimperte mit den Schlüsseln in der freien Hand. Er hätte sich besser gefühlt, wenn er stattdessen die H&K in der Hand hielte. »Eine Frage noch. Vielleicht ist es auch gar keine Frage.«
    Der Däne wartete.
    »Little Skag ... Stevie Farino ... er wird freikommen und diesen ganzen Mist übernehmen.«
    »Ich hatte es so verstanden, dass es bei dieser Million Dollar genau darum ging.«
    »Ja«, sagte Kurtz, »Little Skag ist genauso ein Pfennigfuchser wie der Rest seiner Familie, aber das war seine einzige Chance, wieder ans Ruder zu kommen. Was ich meine, ist, dass Skag wahrscheinlich alle losen Fäden beseitigen will.«
    Der Däne nickte.
    »Mist«, sagte Kurtz. »Egal. Falls wir uns wiedertreffen, treffen wir uns wieder.« Er stieg in den Volvo. Der Däne blieb neben dem Wagen stehen. Also keine Bombe. Kurtz ließ den Motor an, setzte auf die verlassene Straße zurück und sah in den Rückspiegel.
    Der Däne war verschwunden.
    Kurtz zog die Pistole unter dem Sitz hervor und legte sie sich für alle Fälle auf den Schoß. Er fuhr los, eine Hand berührte beinahe liebevoll die Aktentasche, die neben ihm auf dem Beifahrersitz lag. Kurtz hielt sich strikt an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Er hatte immer noch keinen gültigen Führerschein und das wäre gerade eine ausgesprochen ungünstige Gelegenheit, um vom hiesigen Sheriff angehalten zu werden.
    Er war noch keine zwei Meilen gefahren, als ein Handy auf seinem Rücksitz klingelte.

KAPITEL 41
    Kurtz brachte den Volvo mit einer Vollbremsung an der Böschung zum Stehen, dann war er auch schon aus der Tür gehechtet und rollte sich durch das Gras ab. Er besaß überhaupt kein Handy.
    Der Klingelton schien ihn Lügen zu strafen.
    Semtex, dachte Kurtz. C4. Die Israelis und Palästinenser hatten sich auf Telefonbomben spezialisiert.
    Scheiße, dachte Kurtz, das Geld. Er lief zurück zum Wagen, zog die Aktentasche heraus und stellte sie in sicherer Entfernung zum Auto ab.
    Das Telefon klingelte weiter. Kurtz wurde bewusst, dass er seine H&K .45 auf ein Handy richtete.
    Was ist mit mir nicht in Ordnung? Er holte den Geldkoffer zurück, ließ die Waffe in der Tasche seiner Anzugjacke verschwinden, hob das Mobiltelefon auf und drückte die Taste zur Gesprächsannahme.
    »Kurtz?«
    Die Stimme eines Mannes. Er erkannte sie nicht.
    »Kurtz?«
    Er lauschte stumm.
    »Kurtz, ich sitze hier vor einem kleinen Haus in Lockport. Ich kann das kleine Mädchen durch das Fenster sehen. In ungefähr zehn Sekunden werde ich an der Tür klingeln, den Scheißkerl töten, der vorgibt, ihr Vater zu sein, und dann nehme ich die kleine Teenieschlampe mit nach Hause und vergnüge mich mit ihr. Wiedersehen, Kurtz.« Der Mann unterbrach die Verbindung.
    Normalerweise dauerte die Fahrt von Orchard Park nach Lockport etwa 30 Minuten. Kurtz schaffte die Strecke in zehn, raste deutlich oberhalb des Tempolimits auf der I-90 entlang und nur geringfügig langsamer durch die Straßen von Lockport.
    Der Volvo kam schlitternd und mit quietschenden Reifen vor Rachels Haus zum Stehen.
    Das Tor im Lattenzaun war offen, die Haustür dagegen nicht.
    Kurtz sprang über den Zaun, die Pistole im Anschlag und feuerbereit. Das Licht im ersten Stock brannte nicht. Kurtz beschloss, von hinten reinzugehen. Er lief in den Garten, nicht zu schnell, damit ihm nicht möglicherweise ein wichtiges Detail entging. Sein Herz hämmerte wie wild.
    Einer der verdammten Büsche raschelte, als er daran vorbeikam.
    Kurtz schwang die 45er herum, aber es war zu spät – der Arm eines Mannes schoss aus den Blättern heraus, verhüllt in einer Art Tarnanzug, mit etwas Schwarzem, Stummeligem in der rechten Hand.
    Ein heftiger, brüllend heißer Energiestoß hämmerte gegen Kurtz’ Brust und Gottes Blitzlichter flammten in seinem Schädel auf.

KAPITEL 42
    Schmerz.
    Gut. Er lebte also noch.
    Kurtz kam nur langsam wieder zu Bewusstsein, sehr schmerzhaft nahm er Muskel für Muskel wahr. Seine Augen waren geöffnet und man hatte sie ihm nicht verbunden, aber er sah trotzdem nichts. Er verspürte heftige Schmerzen. Sein Körper reagierte nicht auf Bewegungsbefehle. Er hatte Probleme beim Atmen.
    Es ist alles gut. Ich bin vielleicht schwer verletzt, aber ich lebe noch. Ich töte das Schwein und hole Rachel da raus, bevor ich den Löffel abgebe.
    Kurtz konzentrierte sich darauf, Luft in seine Lungen zu pressen und sein hämmerndes Herz und die
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