Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

Titel: JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)
Autoren: Mathias Bröckers
Vom Netzwerk:
November verfassten CIA-Report liest es sich genauso. 17
    Doch zwei Tage später mutiert die Mauser: Fortan und für alle Zeit ist davon die Rede, dass im sechsten Stock des TSBD eine Mannlicher-Carcano, Kaliber 6.5, gefunden worden sei – ein von Lee Harvey Oswald unter dem Namen »A.J. Hidell« im April bei einem Versand in Chicago bestelltes Gewehr, für 19,95 Dollar inklusive Zielfernrohr. Die Warren-Kommissionäre gehen über diese entscheidende Diskrepanz elegant hinweg, befragen die Beamten, die den Fund der Mauser getätigt haben, nicht einmal danach und stellen in ihrem Abschlussbericht nur fest, dass diese sich geirrt hätten.
    Doch das ist schlechterdings unmöglich: Wir befinden uns im Texas des Jahres 1963, wo wahrscheinlich mehr Waffen besessen und getragen werden als in jedem anderen Staat der Welt, wir haben drei Sheriffs und einen langgedienten Chef der Mordkommission, die sich mit Schusswaffen auskennen – darunter einen, Seymour Weitzman, der zuvor ein Jahr lang in einem großen Waffengeschäft in Dallas gearbeitet hat –, und wir haben deutlich unterscheidbare Schriftzüge auf den Gehäusen der Gewehre: »Mauser 7.65« und »Cal 6.5 Made in Italy«. Eine Verwechslung ist deshalb ausgeschlossen, auch wenn die Mannlicher eine billige Kopie der Mauser ist und auf den ersten Blick ähnlich aussieht. Doch niemand, der täglich mit Waffen zu tun hat, könnte das bekannte Präzisionsgewehr mit dem seltenen Schießprügel der italienischen Infanterie verwechseln, dem in Italien nachgesagt wird, dass man wegen dessen Ungenauigkeit den Krieg verloren habe.
    Dennoch rudern drei der vier Polizisten, die das Gewehr ursprünglich identifiziert haben, in den folgenden Jahren von ihren Aussagen zurück. Nur Roger Craig bleibt bei dem, was er im TSBD gesehen hat, und ruiniert damit nicht nur seine Karriere bei der Polizei – 1960 war er vom Dallas Sheriff’s Department noch als Officer of the Year ausgezeichnet worden –, sondern sein ganzes Leben. Nachdem er 1967 als Zeuge im Garrison-Prozess in New Orleans ausgesagt hat, wird er von der Polizei in Dallas entlassen, einige Zeit später durch Schüsse eines Unbekannten verletzt, dann drängt ihn ein Auto von der Straße ab und er überlebt den Unfall nur um Haaresbreite, und wenig später explodiert eine Autobombe in seinem Wagen. Craig wird depressiv und nimmt sich 1975 das Leben. 18
    Roger Craig hat nicht nur, wie es sich für einen texanischen Sheriff gehört, das Mauser-Gewehr als solches identifiziert und ist bei dieser Aussage geblieben, er hat als einer der ersten Polizisten im TSBD-Gebäude auch eine andere Beobachtung gemacht: 15 Minuten nach den Schüssen hat er aus dem Hinterausgang des Gebäudes einen Mann laufen und in einen hellgrünen Rambler-Kombiwagen einsteigen sehen – und ihn einige Stunden später im Polizeirevier erneut gesehen und wiedererkannt. Das ist Lee Harvey Oswald, der im Büro von Captain Will Fritz gerade verhört wird. Als Craig seinen Chef darauf aufmerksam macht, fragt Fritz den Delinquenten: »Was ist mit dem Auto?«, und Oswald antwortet: »Der Kombi gehört Miss Paine. Ziehen Sie sie da nicht mit rein, sie hat nichts damit zu tun.« Worauf Fritz sagt: »Wir versuchen nur herauszufinden, was passiert ist, und dieser Mann hat Sie gesehen, wie Sie den Tatort verlassen haben.« Und Oswald antwortet: »Das habe ich euch doch gesagt … Jeder wird jetzt wissen, wer ich bin.«
    Von diesem »Everybody will know who I am now« wird oft behauptet, dass es sich um eine Prahlerei handelt, mit der Oswald seine Tat indirekt zugibt. Der Warren-Report schreibt diese Aussage Craigs über Oswalds Satz deshalb auch um, behauptet einen dramatischen Ton und unterstreicht die Emphase mit Großschrift: »NOW everybody will know who I am.« Craig stellt diese und einige weitere Manipulationen seiner Aussage erst 1968 fest, als er in einer Universität die Zusatzbände der Warren-Kommission mit seiner Zeugenaussage einsieht. »Das war nicht so … Oswalds Ton und Haltung war eine der Niedergeschlagenheit.« 19
    Obwohl der Deputy Sheriff Roger Craig Oswald als Augenzeuge identifiziert, wird seine Aussage in den Zusatzbänden des WR vergraben, denn sie passt nicht in die Konstruktion der angeblichen Nachfolgetat, des Mords an J.D. Tippit. Danach hat Oswald das TSBD nicht erst, wie Craig beobachtet, gegen 12:45 Uhr mit einem Auto verlassen, sondern geht direkt nach den Schüssen auf Kennedy, um 12:33 Uhr, zur Bushaltestelle, steigt dort um 12:39
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher