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Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Titel: Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)
Autoren: Herbert Knebel
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alles Tierisches an mir hätte. Ich sach, ja, da frag ma deine Omma! Die kann dir en paar Tiergeschichten von mir erzählen! Danach wills du aber drekt wieder Fleisch.
    Und dann entbrannte ein regelrechten Disput, wo ich mich tierisch für Tiere eingesetzt hab, also für den Gebrauch von die. Ja, aber die ganze Überredungskunst nutzte gar nix. Im Gegenteil, die Jackeline hat so geschickt argumentiert, dat sich der Marzel und mein Frau au noch auf ihre Seite geschlagen haben und die servierten Tiere abgelehnt haben. Da stand ich dann mit mein Hasenrücken regelrecht anne Wand! Tja, und dann ham wir Trennkost gemacht. Sie die ganzen Beilagen und ich den Meister Lampe und dat Lamm. Boh, war dat lecker!
    Inne Nacht bin ich dann aber wach geworden mit ein unheimlichen Völlegefühl und Rumoren im Wanst. Ich hatte dat Gefühl, der Unfallgegner bäumt sich ein letztes Ma auf. In Verbindung mit dem Lamm. Bei mir im Bauch war der George Orwell mit seine Ännimelfarm. Aufstand der Tiere!
    Und dann kam ich doch int Grübeln und musste an dat ein oder andere Argument von meine Enkelin nochma denken. Vielleicht hat se ja doch recht!

Tagebuch
    Boh glaubse, die Tage bin ich an mein Bücherregal vorbeigegangen und dann da hängen geblieben. Mim Ärmel. Wat ne Scheiße! Dat musste alles genäht werden!
    Jedenfalls, wie ich da so hing, fiel mein Blick auf die versammelte Weltliteratur, die ich so im Laufe vonne Jahre gesammelt hatte: Die Schatzinsel, Der Schatz im Silbersee, Zur Sache Schätzchen, Winnitou I, Winnitou II, Winnitou III, Lederstrumpf, Pipi im Takatuka-Land, Robinson Kruse.
    Ja, und da hab ich nochma son bissken drin rumgestöbert in den Robinson, und da is mir aufgefallen, dat dat ja eigentlich strenggenommen en Tagebuch is, ja, wo zum Beispiel am Freitag von den Tagebuch der Freitag aufgetaucht is und am Samstag … weiß ich nich mehr. Und da hab ich gedacht, kuck an, watte alles erlebs, wenne Tagebuch führs!
    Und weil ich die Sache so fatzinierend fand, hab ich mir dat drekt fürn nächsten Tach vorgenommen. Ich hab mir dann inne Papipeterie sonne dicke Kladde gekauft und die direkt am Bett deppeniert. Ja, wer weiß, wann man anfängt, wat zu erleben?! Und ich war so aufgeregt und unruhig wegen die Idee, dat ich tatsächlich schon um 3 Uhr nachts wach geworden bin, um mein ersten Tagebucheintrag zu tätigen.



Wie kann ich verhindern, dat ich so dick werd wie Reiner Calmund oder Benjamin Blümchen?

Liebe Ratsuchende,
bestimmt kennt ihr auch dat Problem, dat man immer dicker wird, je mehr man isst, und je dicker man is, desto mehr muss man essen. Und man fragt sich, wie kann ich aus diesen kulinarischen Teufelskreis entrinnen?

Hausmittel
    Boh glaubse, die Tage, da hatte et mich erwischt. Da hab ich flachgelegen. Aber so flach, wie ich schon lange nich mehr gelegen hatte. Flacher geht gar nich. Ich war son richtigen Flachmann! Kenn Se doch: dicken Kopp, Tempratur, Gliedschmerzen, Schweißausbrüche. Dat deutete alles auf en Erreger hin.
    Da hab ich in meine Erregung drekt mein Hausarzt angerufen und ihn gebeten, doch ma vorbeizukommen und mich anzukucken. Wie ja der Beruf Hausarzt schon verspricht. Wissen Se, wat der da zu mir gesacht hat? – Sind Sie doof?! Ich komm doch nich zu Sie nach Hause! Nachher steck ich mich noch an. Wer weiß, wat Sie haben!
    Ich sach, ich denk, Sie wissen dat. Da sacht er, ich mach doch bei Kassenpatienten keine Hausbesuche mehr. Dat kann ich doch praktisch nich mehr abrechnen. Und den Sprit bezahlt mir auch keiner. Und in der Zeit, wo ich bei Sie als Hausbesuch bin, stirbt mir womöglich en Privatpatient weg!
    Wenn ich vorbeikäm, könnt er vielleicht wat für mich tun. Aber ich sollt viel Zeit mitbringen. Dat Wartezimmer wär rappelvoll mit Privatpatienten. Heute wär sein Glückstach. Besser wär, ich käm nich. Ich könnt mich ja zu Hause selber behandeln. Und en kleinen Tipp am Rande: Schlafen is die beste Medizin! Und dann hat der aufgelegt, der Quarksalber!
    Ja, wat blieb mir übrig, als mich selbs zu heilen. Da hab ich ersma nach mein Frau gerufen. Ich sach, Schwester Guste, wat empfiehls du mir, um den Virrus in mir sein Herr zu werden? Da meinte sie, leg dich ersma hin, und dann lüften wir dich durch, damit der Virrus auch rauskann, wenn wir dem gez zusetzen. Und dann bring ich dir en heißen Tee mit, mit Zitrone. Und heute Mittag mach ich dir ne richtig fette Hühnersuppe.
    Die Guste war kaum inne Küche verschwunden, um unser Huhn zu verwursten, da ruft der Berni
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