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Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

Titel: Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)
Autoren: Herbert Knebel
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wie weg damit! Egal, wie genau die geht!
    In dem Moment kommt seine Frau, die Karla Knuffmann, mit sonne 5-Mann-Couch raus und sacht, jetz geht et los! Ich sach, jetz geht et aber wirklich los! Is die Couch auch verstrahlt?! Wahrscheinlich hat die neben der Atomuhr gestanden!
    Ja, da klärten die mich auf, dat et sich nich um ne Entsorgung, sondern um ne Auswanderung handeln würde. Ich sach, Auswanderung?! Jetz sach bloß, ihr Ratten verlasst dat sinkende Schiff?!
    Ja, und dann erzählten die, dat se alles verkauft hätten, bis auf die Standuhr und dat Sofa, weil die Sachen noch nich abbezahlt wären, und dat se gez in Kanada ihre Zelte aufschlagen würden. Ich denk so, oh, Kanada? Wat kannerda, wat er hier nich kann, außer sich im Zelt den Arsch abfrieren? Und da muss der Eugen wohl mein Gedanke gelesen haben und sachte, sie hätten ne bomben Geschäftsidee! Und zwar hätten sie rausgekricht, dat et in Kanada keine Currywurst gäb. Und die wollten se gez da hinbringen.
    Ich sach, seid ihr doof?! Bis ihr da seid, is die doch schon dreima kalt geworden! Da meinten sie, et ging ersma mehr um die Wurst generell als Idee. Und sie würden die dann selber vor Ort herstellen und verticken, und die Wurst würd bei de Kanadier höchstwahrscheinlich einschlagen wie ne Bombe!
    Ich sach, ja, wie ne Kallerienbombe! Habt ihr dat denn schomma zumindest an ein Kanadier ausprobiert, also, ob der die Wurst auch haben will? Ich mein, der Papst brauch auch kein Doppelbett! Wenn ihr da ma nich Eulen nach Toronto tragt!
    Ja, aber jetz scheint dat tatsächlich geklappt zu haben. Na ja, jetz kann man da auch ma hinfahren, jetz, wo die wat Anständiges zu fressen ham und nich nur dies Fastfood!

Wie kann ich verhindern, dat er schon fertig is, bevor ich überhaupt richtig angefangen hab?

Liebe ratsuchende Frauen,
bestimmt kennt ihr dat Problem, dat er im Bett schon fertig is, bevor ihr überhaupt richtig angefangen habt. Mir is dieses Problem sehr wohl bekannt, also … aus Erzählungen von betroffene Frauen.



Falscher Fuß
    Boh glaubse, die Tage bin ich morgens wach geworden …
    Ich mein, ich werd ja mehrmals wach am Tach, weil ich mich ja auch mehrmals hinleg. Ja, irgendwie muss man den Tach ja kaputt kriegen. Aber dat war dat Morgens-wach-Werden durch mein Wecker. Eigentlich bräuchte ich mir den gar nich stellen, weil ich ja konkret keine Verpflichtungen nachgehen muss, aber ich dreh mich nachm Klingeln so gern noch ma um. Herrlich is dat! Dafür lohnt et sich wirklich, den Wecker zu stellen.
    Auf jeden Fall, an dem Morgen, da hatt ich gar keine Lust mehr, mich umzudrehen, weil, ich hatte direkt schlechte Laune. Dat kenn ich an für sich gar nich von mir. Normalerweise krich ich ers im Laufe des Tages schlechte Laune.
    Ich vermute ma, dat ich wahrscheinlich en schönen Traum gehabt hatte und von den Wecker daraus gerissen wurde. Wat weiß ich, wahrscheinlich war ich im Traum ma wieder in ne gesellige Runde mit andre Gesellen, und wir ham uns grad so zugeprostet mit son 1   a lecker frisch gezapftes Pils, und ich will grad die Vase anne Lippen führen, da weckt er mich, der Wecker.
    Ja, so Pilsträume hab ich an für sich öfter. Andre Männer träumen ja eher von andre unerfüllte Phantasien, zum Beispiel Sex mit so Topsmodells, nackend in Geld baden oder im Schlaraffenland so viel fressen, bis man platzt. Aber bei mir dreht sich dat immer nur um Pils. Obwohl, früher als Kind war dat Kuchen. Aber auch schon Hefeteilchen. Dat war im Prinzip derselbe Traum. Da saßen wir mit andre Blagen in geselliger Runde und waren grad dabei, uns unsre Hefeteilchen reinzuschieben, da rief dann immer meine Mutter, Herbert, aufstehen! Volksschule! Und dreh dich bloß nich nochma um!
    Ja, da kann schon schlechte Laune entstehen, auch wenn eigentlich noch gar nix passiert is. Und an den Morgen war dat so. Jetz lag ich da im Bett und hab mir gedacht, jetz bloß nich noch mim falschen Fuß aufstehn, dann is ganz vorbei! Dann läufse drekt Amok mit dein Fuß! Und wie ich dat so zu mir sach, denk ich, wat war eigentlich nochma dein falscher Fuß?
    Um halb zwölf wusste ich et dann. Der linke! Ich war auf jeden Fall ziemlich sicher, weil, mit links konnt ich eigentlich noch nie viel. In England hätt ich kein Bein aum Boden gekricht, schon gar nich dat linke. Und bei die ihren Linksverkehr, da hätt ich mich noch nichma fortpflanzen können!
    Ja, ich steh so beherzt mit den rechten Fuß auf, zack, direkt en Wadenkrampf! Wahrscheinlich vom lange Liegen.
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