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JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens

Titel: JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
Autoren: Werner Tiki Kuestenmacher Werner Tiki K stenmacher
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Vorträgen fährt er mit der Bahn oder einem gebraucht gekauften Golf. In einem Interview aber hat er einmal gesagt, dass er sich auf der Rückfahrt manchmal einen Cappuccino gönnt, als »kleinen Luxus«.
    Stimmt, habe ich mir dabei gedacht, ohne solche kleinen Ausreißer sind die Gelübde von Keuschheit, Armut und Gehorsam wahrscheinlich nicht zu ertragen.

    Außerdem enthält das Leben eines Benediktinermönchs durchaus so manchen Luxus, den sich eine Mutter oder ein Familienvater selten leisten können: ein fester Tageslauf mit Gebets- und Ruhezeiten, mietfrei wohnen in einem großen Kloster (auch wenn die eigene Zelle recht klein sein mag), »full service« in Sachen Wäsche, Kochen, Putzen.
    Das war meine zweite Initialzündung: Luxus besteht nicht aus Besitz, noblem Outfit oder mondänen Partys, sondern vor allem aus einem geregelten Leben, aus Sorgenfreiheit, aus innerem geistigen und geistlichen Reichtum. Ja - eigentlich ein Leben, wie es Jesus geführt hat.
    So entstand der Begriff, um den es in diesem Buch gehen soll. Als ich mich näher damit zu befassen begann, wurde mir klar, dass mich die beiden Begriffe »Jesus« und »Luxus« schon lange fasziniert haben.

Wegen Jesus
    Seit frühester Kindheit war ich der Ansicht, dass Jesus mein Freund ist. Ich erfuhr, dass er an einem Kreuz starb und dass er der Sohn Gottes war, also jemand ganz Besonderes. Das hat mich aber wenig beeindruckt, oder ich habe es ausgeblendet. Mich begeisterten die Geschichten, in denen er den Sturm stillte, Kranke heilte, Blinde sehend machte, auf wunderbare Weise Unmengen Menschen etwas zu essen oder zu trinken herbeischaffte oder sich bei fremden Leuten zum Essen einladen ließ.
    Später erfuhr ich, dass man so etwas Jesusfrömmigkeit nennt. Mein Glaube war von Anfang an kein abstraktes Denk- oder Gehorsamsgebäude, sondern beruhte auf einer menschlichen Beziehung. Jesus lebte neben mir wie ein virtueller Freund. Ohne Worte sprach ich immer wieder mit ihm. Oft stellte ich mir die Frage: »Was würde Jesus tun?« - Noch später begriff ich, dass vieles von diesem Jesus, den ich um Rat fragte und mit dem ich stille Zwiesprache hielt, gar nicht wirklich Jesus ist. Sondern das, was ich mir über ihn zusammenfantasierte. Psychologen nennen das Projektion. Was mich anzieht und fasziniert ist nicht Jesus, sondern die Vorstellung, die ich mir von ihm mache.
    Als ich diesen Schock überstanden hatte, habe ich jedoch zu einem neuen, klaren und herrlich hellen Verhältnis zu Jesus gefunden. Ich habe erkannt, dass es nicht nur den projizierten Jesus gibt, der aus meinen Träumen und Wunschträumen besteht, sondern dass es auch ein Abbild Jesu in meiner Seele gibt. Jesus war schon da, lange bevor ich etwas über ihn erfahren habe. Es ähnelte dem Gefühl, als ich langsam entdeckt habe, dass ich nicht nur aus mir selbst, sondern auch aus den Genen und Erfahrungen meiner Vorfahren bestehe. Dieses wohlige Gefühl der Verbundenheit mit Jesus möchte ich den »Jesus der Seele« nennen. Um diesen Jesus wird es in diesem Buch vor allem gehen.

    Mit dem neuen Wissen begann ich, die biblischen Berichte über Jesus mit anderen Augen zu lesen. Ich spürte mit einer Art sechstem Sinn, wo die Erzählungen legendenhaft ausgeschmückt waren und wo der wahre, ganz lebendige Kern ist. Das ist mein größter Wunsch an Sie als Leserin oder Leser: dass Sie diesem wahren Jesus des Neuen Testaments näherkommen können.
    Ich bin mir sicher, dass Jesus kein Prediger der Armseligkeit und des Kleinen war, sondern dass er erfüllt war vom Reichtum und der Verschwendung des Gottes, der ihn zu den Menschen geschickt hatte. Ein großer, großer Gott, unendlich reich und über alle Beschränkungen dieses Erdendaseins unendlich erhaben. Ein Gott der Pracht und des Luxus und das alles Millionen Mal prachtvoller und luxuriöser, als wir es beim Aussprechen dieser Begriffe »Pracht« und »Luxus« denken können.

Wegen Luxus
    Derzeit ist »Luxus« eines der meistverwendeten Wörter in der Werbung und den Medien. Im Mai 2008 fand Google 1,4 Millionen deutschsprachige Internetseiten, auf denen dieses Wort vorkommt. Weltweit waren es sogar 24 Millionen. Zum Vergleich: Jesus findet sich auf nur 800.000 deutschen Websites.
    Was steckt hinter dieser Sehnsucht nach Luxus und Überflüssigem, nach Schönheit und Exklusivität, Prunk und Verschwendung? Einen Schlüssel zur Lösung habe ich in dem berühmten Bonmot des irischen Dichters Oscar Wilde gefunden, das als Motto diesem Buch
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