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Jerusalem: Die Biographie (German Edition)

Jerusalem: Die Biographie (German Edition)

Titel: Jerusalem: Die Biographie (German Edition)
Autoren: Simon Sebag Montefiore
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Gründen der Lesbarkeit nicht die arabische Genitivform (die beispielsweise Muawiya ibn Abi Sufyan lauten würde). Die Ajjubiden bezeichne ich meist als »Haus Saladins«.
    In der westlichen Geschichtsschreibung gibt es keinen einheitlichen Umgang mit arabischen Namen, so kennt man etwa die Abbasiden mit ihren Thronnamen, nicht aber Harun al-Rashid, der durch die Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht bekannt ist. Alle Historiker bezeichnen den Sultan des 12. Jahrhunderts als Saladin, seinen Bruder aber als Abu Bakr ibn Ajjub. Beide nahmen die Ehrennamen Salah al-Din beziehungsweise Saif al-Din an und beide legten sich später Thronnamen zu: Saladins war al-Nasir (der Sieger), der seines Bruders lautete al-Adil (der Gerechte). Der Einfachheit halber verwende ich durchgängig Saladin und Safedin, teils um Verwechslungen mit den Ajjubiden al-Adil, al-Aziz und al-Afdal zu vermeiden, teils um die Verbindung zu Saladin zu unterstreichen.
    Bei den meisten Mameluckenherrschern benutzen Historiker die Thronnamen, eine Ausnahme ist Baibars, dessen Thronname al-Zahir war, und al-Nasir Muhammad, bei dem beide Namen gebräuchlich sind. Ich folge hier dieser uneinheitlichen Tradition.
    Bei weniger bekannten Herrschern der osmanischen Zeit bemühe ich mich, statt der arabischen die türkische Schreibweise zu verwenden, und entscheide mich dabei jeweils für die am einfachsten erkennbare Version: Djemal Pascha wird im Türkischen Çemal und in der Umschrift oft Dschemal geschrieben. Muhammad Ali nenne ich durchgängig Mehmet Ali.
    In moderner Zeit nenne ich Hussein ibn Ali den Scherif von Mekka oder König Hussein des Hejaz und seine Söhne (bis sie selbst Könige wurden) Prinz oder Emir Faisal und Abdullah statt Faisal und Abdullah ibn Hussein. In der frühen Phase bezeichne ich sie als Scherifen, später als Haschemiten. Den ersten König von Saudi-Arabien nenne ich Abdul Aziz al-Saud, verwende aber meist die westliche Version Ibn Saud. Bertha Spafford heiratete Frederick Vester, um Verwirrung zu vermeiden nenne ich sie aber durchgängig Spafford.
    Kanaan, Juda, Judäa, Israel, Palästina, Bilad al-Shams, Großsyrien, Coele-Syrien, Heiliges Land sind nur einige der Namen für dasselbe Gebiet in unterschiedlichen Grenzen. Für Jerusalem gibt es angeblich siebzig Namen. Auch innerhalb der Stadt haben viele Stätten mehrere Namen: Der jüdische Tempel wird auch Haus Gottes, Heiliges Haus oder schlicht der Tempel genannt. Der Felsendom ist Qubbet al-Sakhra, der Tempel des Herrn oder Templum Domini. Der Tempelberg heißt auf Hebräisch HaBayit, auf Arabisch Haram al-Sharif oder Edles Heiligtum, zuweilen auch nur Tempelplattform oder heilige Esplanade; die zwei Heiligtümer für Muslime beziehen sich auf Jerusalem und auf ein weiteres herodianisches Bauwerk in Hebron: das Grab Abrahams und der Patriarchen. Die Grabeskirche heißt auch Anastasis oder Deir Sultan. Der Felsen auf dem Tempelberg wird im Arabischen Sakhra genannt; der Grundstein des Tempels im Hebräischen Even HaShtiyah; das Allerheiligste ist Kodesh haKodeshim. Die heilige Stätte des Judentums ist die Westmauer, Klagemauer, Kotel oder al-Buraq-Mauer. Zitadelle und Davidsturm beziehen sich auf die herodianische Festung in der Nähe des Jaffatores. Das Grab der Jungfrau Maria und die Marienkirche von Jehoshaphat bezeichnen denselben Ort. Das Tal Jehoshaphat ist das Kidrontal. Die heilige Stätte auf dem Berg Zion wird als Davids Grab, Nabi Daoud, Coenaculum oder Abendmahlssaal bezeichnet. Die verschiedenen Namen für die Tore Jerusalems wechselten so häufig, dass es zwecklos ist, sie hier alle anzuführen. Jede Straße in Jerusalem hat mindestens drei Namen: Die Hauptstraße in der Altstadt heißt auf Arabisch El Wad, auf Hebräisch Ha-Gai und in Englisch schlicht The Valley.
    Konstantinopel und Byzanz beziehen sich auf das Oströmische Reich; ab 1453 bezeichne ich die Stadt als Istanbul. In diesem Buch verwende ich die Bezeichnung Katholiken und Lateiner ebenso austauschbar wie Orthodoxe und Griechen. Das gleiche gilt für Iran und Persien. Mesopotamien bezeichne ich der Einfachheit halber als Irak.
    Zu Titeln: Die römischen Herrscher hießen auf Latein zunächst princeps , später imperator ; byzantinische Kaiser wurden später mit dem griechischen Begriff als basileos bezeichnet. Im Frühislam trug Mohammeds Nachfolger entweder den Titel Oberhaupt der Gläubigen oder Kalif. Osmanische Herrscher nannten sich Sultan, Padischa und Kalif.

    [In der deutschen Ausgabe
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