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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)
Autoren: Jerry Cotton
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bis vierstöckige Wohnhäuser unterschiedlichster Bauart reihten sich aneinander, im Erdgeschoss waren kleine Geschäfte untergebracht, in denen man alles bekam, was man brauchte, und hin und wieder standen sogar ein paar Bäume am Straßenrand.
    Ich parkte den Jaguar an der Ecke Diamond Street. Das Haus, in dem Ciprian Petrescu die gesamte obere Etage samt Dachgarten gemietet hatte, sah aus wie ein ehemaliges Fabrikgebäude. Das Erdgeschoss war an einen Polmart vermietet, in dem man polnische und andere Spezialitäten kaufen konnte.
    Durch ein wenig ansprechendes Treppenhaus gelangten wir in die dritte Etage, wo wir von einem finster dreinblickenden Hünen aufgehalten wurden.
    »Der Capitan empfängt keinen Besuch!«, bellte er uns an wie ein angriffslustiger Dobermann.
    »In dem Fall wird er eine Ausnahme machen müssen«, erwiderte ich unbeeindruckt und hielt dem muskelbepackten Bodyguard meinen Ausweis unter die Nase.
    Er warf einen misstrauischen Blick darauf, der nicht verriet, ob er mit den aufgedruckten Buchstaben etwas anfangen konnte. Um ihm die Entscheidung, uns die Tür zu öffnen, zu erleichtern, gab ich ihm freundlich Unterstützung.
    »FBI. Ich bin Special Agent Cotton, das ist mein Kollege Special Agent Decker. Wir möchten mit Ciprian Petrescu sprechen. Und zwar sofort.«
    Meine Worte zeigten Wirkung. Zwar blieb seine Miene unverändert abweisend, aber offenbar hatte er eingesehen, dass er uns nicht einfach fortscheuchen konnte wie zwei Hausierer.
    Er griff in seine Gesäßtasche und zog ein altertümliches Walkie-Talkie heraus, das komplett mit bunten Aufklebern aus Kaugummipackungen und Müslischachteln bedeckt war. Es folgte ein kurzer, schroffer Dialog auf Rumänisch, dann schob er das klobige Wunder der Technik einer vergangenen Epoche zurück in die Tasche und nickte uns mit einem Blick zu, als wollte er uns zu unserer eigenen Hinrichtung begleiten.
    »Kommen Sie!«
    ***
    Die Wohnung war großzügig geschnitten und sehr weitläufig. Von den breiten Fluren gingen unzählige Zimmer ab. Die meisten Türen waren geschlossen, und wenn eine offen war, blickte man in helle, spartanisch eingerichtete Räume. Es gab kaum Möbel und keine Blumen, nur ein paar geschmacklose Pinup-Poster an den ansonsten nackten Wänden, dafür standen überall Kartons und Kisten herum, in einem Zimmer stapelten sich etwa zwanzig blaue, prall gefüllte Plastiksäcke. Darüber hatte jemand die Speisekarte eines afghanischen Lokals an die Wand gepinnt.
    Alles wirkte so, als sei die Wohnung erst vor kurzem bezogen worden, dabei wohnte der Capitan bereits seit über zehn Jahren hier.
    Vor einer gelb lackierten Stahltür mit elektronischem Sicherheitsschloss machte unser bärbeißiger Zerberus Halt und tippte eine kurze Zahlenkombination in die kleine Tastatur. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Summen, und wir betraten ein komplett eingerichtetes Fitnessstudio, mit Parkettboden und einer Rundum-Fototapete, die die Illusion erzeugte, man befinde sich mitten auf einer idyllischen Karibikinsel. Die dezente Reggae-Musik, die aus vier gewaltigen Lautsprechern rieselte, verstärkte diesen Eindruck noch.
    Keine Frage, diese Mucki-Bude war der gemütlichste Raum der ganzen Wohnung.
    »Hallo, Agents! Was kann ich für Sie tun?«
    Der Capitan lag rücklings auf einer Trainingsbank und stemmte eine Langhantel in die Luft, die mit beeindruckenden Gewichten bepackt war. Unsere Anwesenheit schien ihn nicht weiter zu stören. In aller Seelenruhe absolvierte er sein Programm und ließ die Hantel erst in die dafür vorgesehene Halterung gleiten, als wir direkt vor ihm standen.
    Als wir unsere Dienstmarken zückten, machte er eine wegwerfende Handbewegung.
    »Der Papierkram interessiert mich nicht. Euch seh ich doch schon auf hundert Yards an, dass ihr Feds seid.«
    Er erhob sich von der Bank und wischte sich den Schweiß mit einem Handtuch lässig vom Körper. Ciprian Petrescu war zwei Köpfe größer als Shi Quiang und verfügte im Gegensatz zu dem Chinesen über einen athletischen, durchtrainierten Körper.
    »Haben Sie heute schon die Nachrichten gesehen?«, fragte ich ihn. Augenblicklich verschwand der amüsierte Ausdruck aus seinem Gesicht. Er zog die Augenbrauen misstrauisch zusammen und musterte mich abwartend.
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Dann wüssten Sie, dass heute Morgen Hu Dong ermordet wurde, der Sohn von Shi Quiang.«
    Ciprian Petrescu griff nach einer Wasserflasche und trank ein paar Schlucke. Wenn er überrascht
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