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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)
Autoren: Jerry Cotton
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und unsere Arbeit dadurch behindern, schließen wir den Laden hier und schicken Ihre Leute nach Hause. So einfach ist das.«
    Ich war mir nicht sicher, ob mein Partner mit seiner vollmundigen Drohung seine Kompetenzen nicht ein wenig überschritt. Aber darum ging es im Moment nicht. Es ging darum, diesem Jungen klarzumachen, dass er mit seiner Mauertaktik nicht weit kommen würde.
    »Wenn Sie erlauben, hole ich Herrn Woo, unseren Geschäftsführer«, murmelte der Chinese und erhob sich.
    »Na also, warum nicht gleich so«, knurrte Phil und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Der junge Mann verschwand im gegenüberliegenden Raum, kurz darauf trat ein deutlich älterer Mann heraus und kam auf uns zu. Ich schätzte ihn auf Anfang vierzig. Er trug eine helle Hose und ein dunkelblaues Sweatshirt mit dem Aufdruck Columbia University und hatte dichtes, schwarzes, straff zurückgekämmtes Haar.
    »Herzlich willkommen bei FrogMaster , Agents«, begrüßte er uns aufgeräumt und gab uns die Hand. »Mein Name ist Tian Woo, ich bin der Geschäftsführer. Was kann ich für Sie tun?«
    Das war doch mal ein Angebot.
    »Wie Ihnen Ihr Mitarbeiter sicher schon mitgeteilt hat, untersuchen wir den Mord an Hu Dong.«
    Tian Woo nickte und setzte sich zu uns. Sein Blick verriet keinerlei Gefühlsregung. Aber er war hellwach.
    »Für uns ist alles von Interesse, was Sie uns über Ihren ehemaligen Chef sagen können. Hatte er Feinde? Gab es Ärger mit einem Konkurrenten? Woran hat er zuletzt gearbeitet? Hat er Andeutungen darüber gemacht, dass sein Leben in Gefahr ist? Haben Sie vielleicht sogar selbst einen Verdacht?«
    Hu Dongs Geschäftsführer wirkte völlig entspannt. Nichts deutete darauf hin, dass ihn der gewaltsame Tod seines ehemaligen Chefs übermäßig betroffen machte.
    »Das sind viele Fragen auf einmal«, erwiderte er höflich. »Zunächst einmal: Hu Dong hatte keine Feinde. Er war ein wunderbarer Mensch, man konnte ihm einfach nicht böse sein.«
    »Auf der geschäftlichen Ebene spielen Sympathien eine eher untergeordnete Rolle«, insistierte ich.
    »Hu Dong hat sich nicht mit seinen Konkurrenten abgegeben«, winkte Woo lässig ab. »Er hat seine Arbeit gemacht und seine Mitarbeiter zu Höchstleistungen motiviert. Da blieb für kleinkarierte Streitigkeiten keine Zeit.«
    »Apropos Arbeit. Womit hat sich Hu Dong in den letzten Wochen vor seinem Tod beschäftigt?«
    Es war offensichtlich, dass auch dem Geschäftsführer dieses Thema nicht unbedingt willkommen war. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und zögerte mit der Antwort.
    »Um ehrlich zu sein, Agents, wir befinden uns gerade in der sogenannten heißen Phase, und in dieser Zeit reden wir nicht gerne über unsere Arbeit. Das bringt Unglück.«
    Ich tauschte einen irritierten Blick mit meinem Partner.
    »Heiße Phase?«, hakte Phil nach. »Was verstehen Sie darunter?«
    Tian Woo musterte uns prüfend. »Kann ich mich auf Ihre Vertraulichkeit verlassen, Agents?«
    »Wir werden selbstverständlich keine Interna Ihrer Firma weitergeben«, bestätigte Phil. »Andererseits befinden wir uns mitten in einer Mordermittlung. Da treten Einzelinteressen in den Hintergrund.«
    Woo war hin- und hergerissen. Aber er spürte auch, dass er um ein Statement nicht herumkommen würde.
    »Also schön«, begann er zögernd. »Wir stehen unmittelbar vor der Präsentation unseres neuen Spiels. Die Location für die Pressekonferenz ist schon gebucht. Die Merchandising-Artikel liegen bereit. Die Produktion läuft auf Hochtouren, damit die verschiedenen Versionen des Spiels zeitgleich mit der Pressekonferenz auf den Markt kommen.«
    Er seufzte und tupfte sich mit einem Taschentuch ein paar Schweißperlen von der Stirn.
    »Sie machen sich keine Vorstellung, was für einen Stress das bedeutet. Seit Wochen arbeiten alle Mitarbeiter am Limit. Die letzten Nächte habe ich hier in der Firma geschlafen. Für vier Stunden nach Hause zu fahren hätte sich nicht gelohnt.«
    »Sie sprachen von verschiedenen Versionen?«
    »Wir bringen das Spiel in einer Art Vollversion heraus, also für PC, Konsolen und Handy beziehungsweise Tablet. Außerdem wird es in Kürze noch eine Videoversion geben.«
    »Ist es möglich, dass der Tod von Hu Dong im Zusammenhang mit dieser Präsentation steht?«, wollte ich wissen.
    Herr Woo hob die Schultern. »Woher soll ich das wissen? Ich weiß ja nicht mal, wer ihn umgebracht hat.«
    »Dann frage ich anders: Wird die Präsentation durch seinen Tod in irgendeiner
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