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Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)

Titel: Jerry Cotton - Folge 2942: Das letzte Level ist der Tod (German Edition)
Autoren: Jerry Cotton
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anderen, als wären es Chips, und bot auch uns etwas an. Wir lehnten dankend ab. »Ich glaube, es hieß Dreamcoast oder so ähnlich und wurde weltweit ein Hit. Hat dem alten Chinamann Millionen Bucks in die Kassen gespült.«
    »Spätestens seit diesem Erfolg hat Shi Quiang seinem Sohn wahrscheinlich nicht mehr vorgeworfen, er vergeude seine Zeit mit diesen Spielereien«, vermutete ich.
    Ciprian Petrescu lachte laut auf. »Worauf Sie Ihren Arsch verwetten können.«
    Auch wenn uns der Rumäne keinen Schritt weitergebracht hatte, was den Mord an Hu Dong betraf, wusste ich plötzlich, dass unser Besuch bei ihm nicht umsonst gewesen war. Die Information über das neue Geschäftsfeld des Chinesen eröffnete eine ganz andere Perspektive auf den Fall.
    Und auch den großen, goldenen Vogel sah ich auf einmal in einem ganz neuen Licht.
    ***
    »Du meinst, der Vogel könnte eine Figur aus einem Computerspiel sein?« Phil sah mich perplex an. »Ist das dein Ernst?«
    »Warum nicht? Wir hatten doch von Anfang an das Gefühl, dass es sich um eine Botschaft handelt – deren Bedeutung wir allerdings noch nicht verstehen.«
    Phil hatte den Bordcomputer hochgefahren und suchte nach Hinweisen auf das Entwicklerstudio von Hu Dong.
    »Wie war noch mal der Name der Firma?«
    » FrogMaster . Was immer das bedeutet.«
    Viel mehr hatte uns Ciprian Petrescu leider nicht über Hu Dongs Lieblingsbeschäftigung sagen können. Was schlicht daran lag, dass nichts über die Firma bekannt war. Nur Hardcore-Fans und intime Kenner der Szene wussten überhaupt von ihrer Existenz.
    »Es ist gespenstisch«, schüttelte Phil den Kopf, während er sich von Link zu Link klickte. »Man könnte fast den Eindruck haben, dass es diese Firma überhaupt nicht gibt.«
    Endlich fand er einen Hinweis im Blog eines Spielers, der auch eine Adresse enthielt: Dutch Kills, 113 Crescent Street.
    »Auf nach Queens«, sagte Phil und gab die Daten in den Navi ein.
    Es handelte sich um ein schmales, zweistöckiges Haus, das leicht zurückgebaut war. Im Erdgeschoss war ein Dance Studio untergebracht.
    Ein winziges Plastikschild neben der Klingel im zweiten Stock verriet uns, dass wir richtig waren. Wir stiegen die Treppen hoch und standen schließlich vor einer weißen Holztür, auf die irgendjemand, der über keinerlei Talent verfügte, einen Buddha gemalt hatte.
    Auf mein Klingeln öffnete ein Chinese in den Zwanzigern die Tür. Wir wiesen uns aus.
    »Wir untersuchen den Mord an Hu Dong und würden Ihnen in dem Zusammenhang gerne ein paar Fragen stellen.«
    Der junge Mann ließ uns herein und führte uns in eine Art Aufenthaltsraum. Wir nahmen an dem runden Tisch in der Mitte Platz.
    »Wir haben heute Morgen von dem schrecklichen Zwischenfall gehört«, erklärte unser Gastgeber. »Alle sind sehr traurig. Hu Dong war sehr beliebt.«
    Ich blickte mich um.
    »Wo sind die anderen Mitarbeiter?«
    »An ihren Arbeitsplätzen«, erklärte der junge Mann. »Im Atelier und im Computerraum.«
    »Wie viele Mitarbeiter gibt es?«
    »Sieben. Mit Hu Dong waren wir acht.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Das erschien mir wenig. Zwar war ich kein Experte auf dem Gebiet, aber ich hatte angenommen, dass mehr als sieben Leute nötig waren, um ein neues Computerspiel zu entwickeln, zu produzieren und schließlich marktreif zu machen.
    Phil schien es ähnlich zu gehen. »Arbeiten Sie noch mit anderen Firmen zusammen?«
    Der Chinese schüttelte den Kopf. »Wir machen alles allein. Von der ersten Idee bis zur Produktpräsentation.« Er lächelte sanft. »Wir arbeiten sehr effektiv.«
    Das konnte man wohl sagen. Und es lag auf der Hand, dass die Konkurrenz darüber nicht besonders glücklich war.
    »Haben Sie irgendeine Idee, wer hinter dem Mord an Ihrem Chef stecken könnte? Vielleicht jemand von der Konkurrenz? Gab es Ärger? Vielleicht sogar einen offenen Streit?«
    Für einen kurzen Moment verschwand das Dauerlächeln aus dem Gesicht unseres Gesprächspartners.
    Dann war es wieder da.
    »Davon ist mir nichts bekannt.«
    Charmanter konnte man nicht lügen.
    »Woran hat Hu Dong zuletzt gearbeitet?«, schaltete mein Kollege sich ein.
    Zum ersten Mal wurde der junge Chinese unsicher.
    »Es ist uns nicht erlaubt, darüber zu sprechen«, antwortete er ausweichend.
    »Wem ist es denn erlaubt, darüber zu sprechen?« Phils Ton war jetzt schon eine Spur schärfer. »Falls das noch nicht bei Ihnen angekommen ist: Wir führen eine Mordermittlung durch. Wenn Sie sich weigern, uns dabei zu unterstützen,
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