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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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Schloss und schob das Türelement vorsichtig zur Seite. Ein bodenlanger Vorhang blähte sich unter einem Windstoß auf und raubte Phil die Sicht in den Raum dahinter.
    »Weniger Wind wäre schön gewesen«, dachte er.
    Mit der Linken drückte er den Stoff des Vorhangs aus dem Weg und richtete gleichzeitig die Mündung seiner SIG in den Raum. Noch immer blieb sein Vorhaben offenkundig unbemerkt. Zufrieden darüber schob Phil sich durch die Türöffnung und eilte durch den Raum.
    »Die streiten sich«, murmelte er.
    Phil hatte sein Ohr gegen die Tür gedrückt und lauschte auf die Geräusche dahinter. Er konnte die Sprache nicht verstehen, aber es hörte sich nach einer handfesten Auseinandersetzung an.
    »Sehr gut. Dann seid ihr abgelenkt«, dachte er.
    Seine Linke drückte die Klinke hinunter. Die Tür schwang lautlos auf und gewährte Phil einen Blick in den Hauptraum des Hauses. Ein weitläufiges Wohnzimmer mit dunklen Ledermöbeln ging über in eine offene Küche. Dahinter erkannte Phil die Umrisse zweier Menschen, die offenbar den Streit austrugen.
    »Höchstwahrscheinlich seid ihr insgesamt zu fünft. Wenn es mir gelingt, diese beiden Gangster unbemerkt auszuschalten, wären wir im Vorteil«, überlegte er.
    Schritt für Schritt näherte er sich dem streitenden Paar. Seinem Vorhaben kam es zugute, dass alle Lichter im Haus ausgeschaltet worden waren. Die beiden Männer hielten Taschenlampen in der Hand, wovon aber nur eine den schmalen Lichtstrahl zu Boden schickte. Schließlich trennten Phil nur noch drei oder vier Schritte von den Männern, die immer noch ahnungslos waren. Er hob gerade die SIG an, als jemand ihm einen harten Gegenstand in die Nieren drückte.
    »Keine falsche Bewegung, Agent Decker. Waffe fallen lassen. Sofort!«
    Phil erstarrte und kam nach einem kurzen Zögern der Aufforderung nach. Obwohl der Sprecher geflüstert hatte, glaubte er die Stimme erkannt zu haben. Phil ließ die SIG zu Boden fallen und wandte den Kopf. Seine Vermutung wurde zur Gewissheit.
    »Sie? Warum tun Sie das?«, fragte er ungläubig.
    Sein Gegenüber wurde nun vom Licht der zweiten Taschenlampe erfasst, die einer der Männer hinter Phil eingeschaltet hatte. In den dunklen Augen funkelte es mörderisch.
    »Pass doch auf, wohin du leuchtest!«, fauchte der Verräter.
    Der Gangster erkannte seinen Fehler und lenkte den Strahl jetzt ebenfalls gegen den Boden. In Phils Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    ***
    Ich musste schleunigst eine Entscheidung fällen. Phil war auf eigene Faust ins Haus eingedrungen und ahnte nicht, welcher Gegner dort auf ihn lauerte.
    »Wir greifen von drei Seiten gleichzeitig an. Ich dringe durch das linke Fenster ein und unterstütze meinen Partner«, befahl ich.
    Es war ein aus der Not geborener Plan, bei dem uns eine Vielzahl unkalkulierbarer Risiken erwarteten. Auf mein Kommando rückten alle Einsatzkräfte vor. Die Verstärkung, die innerhalb der nächsten Minuten eintreffen würde, war in das Vorhaben eingeweiht. Möglicherweise konnte ihr Eingreifen den Gangstern endgültig die Lust auf einen Kampf rauben.
    »Vorsicht!«, rief ich.
    Hinter den Scheiben der Fenster konnte ich vage die Umrisse unserer Gegner ausmachen, die offenbar erneut ihre Positionen bezogen. Sie eröffneten wie erwartet sofort das Feuer. Der Cop und ich konzentrierten uns zunächst auf den Schützen am linken Fenster. Kaum verstummte das Feuer von dort, hetzte ich in langen Sätzen hinüber. Gleichzeitig belegte der junge Cop den Gangster am anderen Fenster mit einem wahren Kugelhagel.
    »Es muss einfach klappen«, dachte ich.
    Mit dem Lauf der SIG fegte ich die Reste der Glasscheibe aus dem Rahmen. Anschließend zog ich mich hoch und ließ mich dann in den Raum dahinter fallen. Ein Mündungsfeuer blühte im Türdurchgang auf und dann krachte der Schuss. Während es in meinen Ohren klingelte, erwiderte ich das Feuer.
    »Jetzt wissen alle, dass ich im Haus bin«, murmelte ich.
    Mit wenigen Schritten war ich bei dem Gangster, der zu Boden gegangen war. Meine Kugel hatte sein Schultergelenk getroffen und ihn ohnmächtig werden lassen. Ich schnappte mir die Beretta und schob sie achtlos am Rücken in den Gürtel.
    Um mich besser bewegen zu können, hatte ich den Parka abgelegt und war nur mit Rollkragenpullover und Schutzweste darüber ins Haus eingestiegen.
    »Sie kommen durch den Vordereingang!«, brüllte eine Stimme.
    Von dort konnte ich das Donnern einer Pumpgun vernehmen, die das Eintreffen der Verstärkung anzeigte.
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