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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
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Desk-Sergeant sein Anliegen vermittelt hatte. Das Gespräch wurde ständig unterbrochen, weil es offenbar im Revier sehr hektisch zuging. Schließlich riss Joe der Geduldsfaden.
    »Nein, Sie bleiben jetzt in der Leitung! Zwei unserer Kollegen befinden sich vermutlich in Lebensgefahr, und wenn es eine gemeinsame Aktion mit Ihren Kollegen ist, sieht es für die genauso schlecht aus«, brüllte er.
    Sein Ausbruch zeigte die gewünschte Wirkung. Der Sergeant blieb in der Leitung und ließ sich die prekäre Situation genau erklären.
    »Was sagen Sie da? Sie müssen unter allen Umständen Agent Cotton erreichen und ihn warnen. Los, Sergeant!«, befahl Joe.
    Als er die Verbindung trennte, schauten ihn drei Augenpaare gespannt an.
    »Du hattest recht, Blair. Jerry und Phil stehen unmittelbar in einem Zugriff. Es geht gegen Menschenschmuggler, die bereits Darabont, einen Mitwisser und vermutlich den örtlichen Polizeichef ermordet haben«, erklärte Joe.
    Seine Kollegen schauten sich fassungslos an. Wenn es in New York gewesen wäre, hätten sie wenigstens eine minimale Chance gehabt, ihren Kollegen zu Hilfe zu kommen.
    »Was passiert jetzt?«, fragte June.
    »Der Sergeant gibt die Warnung über Funk an Jerry weiter. Zum Glück hat er ein Funkgerät und es sind vier Cops in seiner Nähe«, erwiderte Joe.
    Keiner sagte etwas. Jeder wusste, wie brisant die Situation für ihre Kollegen war. Sollte der Verräter der ICE auch der Mörder von Darabont sowie dem Polizeichef sein, hatte er nichts mehr zu verlieren. Alles sprach dafür, dass es so war, und entsprechend hilflos fühlten sie sich.
    ***
    Ich warf mich einfach platt in den Schnee. Der Feuerüberfall erfolgte gut koordiniert und traf uns zu einem extrem ungünstigen Moment. Der Cop und ich befanden uns ohne jede Deckung auf einem Rasenstück westlich vom Haus.
    »Wir müssen zurück zu den Bäumen«, rief ich.
    Während mehrere Kugeln in den Boden schlugen und kleine Fontänen aus Schnee aufstieben, machte ich dem Cop deutliche Zeichen. Er lag ebenfalls bäuchlings auf dem Rasen und jagte Schuss um Schuss aus seiner Waffe.
    »Zurück!«, rief ich nochmals.
    Endlich reagierte der Officer und begann rückwärts zu robben. Ich befand mich ebenfalls auf dem Weg zurück zu der Baumgruppe. Wir feuerten jeder auf ein Fenster, hinter dem sich jeweils ein Schütze befand. Auch von der östlichen Seite vernahm ich Schüsse. Der Wind trug sie lauter, als es normalerweise der Fall wäre, an meine Ohren.
    »Sie müssen uns die ganze Zeit beobachtet und nur den besten Augenblick abgepasst haben, um den größten Schaden anzurichten«, dachte ich.
    Wer immer sich in dem Haus versteckte, verfügte über Nerven wie Drahtseile. Vermutlich hatten wir es mit erfahrenen Gangstern zu tun, die sich noch Hoffnung auf einen Ausbruch machten. Angesichts der geringen Zahl der Einsatzkräfte waren ihre Aussichten gar nicht einmal so schlecht.
    »Sind Sie verletzt?«, fragte ich.
    Der junge Cop schüttelte den Kopf und schob ein volles Magazin in den Schacht seiner Pistole. Ich lud ebenfalls die SIG nach und schaute dabei hinüber zum Haus. Die Gegner hatten sofort das Feuer eingestellt, kaum dass wir außerhalb der Reichweite ihrer Waffen waren.
    »Wie viele Männer waren es Ihrer Meinung nach?«, fragte der Officer.
    »Mindestens zwei auf unserer Seite. Da es auf der anderen Hausseite ebenfalls gekracht hat, müssen wir von drei bis fünf Gegnern ausgehen«, erwiderte ich.
    Dann rief ich über Funk meinen Partner.
    »Wie sieht es bei euch aus?«, wollte ich wissen.
    »Der Angriff muss gut koordiniert worden sein. Er traf uns in dem Augenblick, als wir ohne Deckung waren«, antwortete Phil.
    »Genau wie bei uns. Hier waren es wahrscheinlich zwei Schützen«, sagte ich.
    Phil ging von nochmals zwei Gegnern auf seiner Seite des Hauses aus. Zu allem Unglück hatte es den älteren Cop am Bein erwischt. Er würde meinen Partner nicht länger unterstützen können. Als ich die Cops an der Vorderseite des Hauses befragte, wurde die Lage vervollständigt.
    »Nur ein Gegner im Eingangsbereich des Hauses. Zu dumm, dass wir die Kollegen trotzdem nicht abziehen können«, sagte ich.
    Es wäre fahrlässig gewesen, ausgerechnet die Vorderfront ungesichert zu lassen. Unsere derzeitige Situation erlaubte es uns zwar nicht, einen schnellen Zugriff vorzunehmen, aber die Gangster saßen ebenfalls in der Falle. Sie wussten jetzt, dass wir das Haus umstellt hatten und eine Flucht wenig Aussicht auf Erfolg haben
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