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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal
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Darauf läuft es doch meistens hinaus in diesem Gewerbe.«
    »Phil, wer verscheucht schon seine eigene Kundschaft? Und wenn sie eine Erpresserin war, warum dann der Mord an Susan Clark und Frank Baumann? Etwas passt noch nicht.«
    »Wir werden es aus Lipinski und Reinkers herauskriegen. Der ist inzwischen als vernehmungsfähig eingestuft worden, hat nur Fleischwunden.«
    Ich blickte noch immer auf die Namen, die Doris Finzacker über Jahre hinweg so akribisch notiert hatte. Dann bat ich Melody zu uns. »Sagt Ihnen der Name Platinum Group etwas?« Die junge Frau wirkte nach allem, was geschehen war, erstaunlich gefasst und dachte angestrengt nach. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Carol hat einige Klienten ganz persönlich betreut.«
    Noch gab ich nicht auf, schob ihr eine der Quittungen hin.
    »Kennen Sie zufällig diese Unterschrift oder können Sie einen Namen herauslesen?«
    Melody beugte ihr Haupt über das Papier, sah es aufmerksam an und schnippte dann mit den Fingern.
    »Das könnte Mister van Aycken sein, ein langjähriger Klient. Carol hat erst kürzlich seinen Sohn verteidigt. Irgendeine Geschichte mit Körperverletzung. Soll ich Ihnen die Akte holen?«
    Wir verglichen die Unterschrift, es war dieselbe. Van Aycken gehörte also zum Platinum Club . Ein weiterer Blick in das Notizbuch von Doris Finzacker zeigte uns, dass derselbe Mann Kunde bei ihr war. Er und noch fünf andere, ausnahmslos namhafte, honorige Mitglieder der besten Gesellschaft, hatten eine Vorliebe für extreme Sadomaso-Spiele und Kokain. Ein Verlangen, das Doris Finzacker mit ihren Mädchen im Rahmen von exklusiven Partys im kleinen Rahmen stillte. Partys, die immer von derselben Gruppe gebucht worden waren.
    »Der Platinum Club «, stellte ich fest.
    »Wetten, dass die Getränkerechnungen ihres Catering-Service den offiziellen Teil dieser Veranstaltungen abdecken?«, sagte Phil.
    Ich war seiner Meinung. Jetzt mussten wir nur noch Reinkers befragen, warum Frank Baumann und Susan Clark sterben mussten.
    ***
    Wir verhörten Lipinski und Reinkers den ganzen restlichen Tag über. Die Anwältin gab sich anfangs wenig gesprächig. Doch die Beweise, die wir in Händen hielten, waren erdrückend. Zeitgleich hatten sechs namhafte Mitglieder der Gesellschaft Besuch von FBI-Beamten bekommen. Sie saßen in den Verhörräumen nebenan, und nachdem der mit den schwächsten Nerven angefangen hatte zu singen, gab es auch für die sofort herbeigeeilten Staranwälte kaum noch eine Chance, die Lawine aufzuhalten, die nun ins Rollen kam.
    Reinkers war irgendwann weichgeklopft, Lipinski war die Letzte, die den Mund aufmachte. Am Abend hatten wir endlich sämtliche Fakten zusammengetragen und ihr Bankschließfach geleert, das weiteres belastendes Material enthielt, unter anderem Doris’ Laptop, ihr Mobiltelefon und die Mordwaffe. Erschöpft holte ich mir einen Kaffee und begegnete Phil, der mich an Zhang Yan erinnerte.
    »Mein Gott, das hätte ich fast vergessen. Wann müssen wir los, wenn wir dabei sein wollen?«
    »Jetzt«, sagte mein Partner. »Die Technik ist vor Ort, eine Einsatzgruppe steht bereit, falls wir sie brauchen.«
    Der Lieferwagen stand in der eleganten Straße vor dem Apartmenthaus, in dem die Party stattfand. Drinnen saßen zwei FBI-Techniker und die Beamtin, die Gu Yi-Me die Handhabung der Minikamera gezeigt hatte. Noch sendete sie nicht und eine leichte Anspannung lag über der ganzen Operation. Dann plötzlich flackerte der Monitor auf, Zhang Yans Konterfei erschien. Dann gleich das nächste Bild. Ein rotgesichtiger, älterer Amerikaner mit Stetson und weißem Jackett.
    »Texas lässt grüßen«, flüsterte einer der Techniker.
    Das dritte Bild zeigte einen jüngeren Chinesen, sehr klein, er trug ein Headset mit Mikro im Ohr.
    »Security«, stellte die Beamtin fest. »Sie zeigt uns alles, das ist gut.«
    Das vierte Bild brachte Phil und mich dazu zu reagieren. Es war der Mann, der Phil mit dem Messer attackiert hatte. Beim Vierten schließlich handelte es sich um seinen Kumpan, der mich angegriffen hatte.
    »Funken Sie die beiden letzten Bilder an den Chef. Er wird zwei Beamte in die Baxter Street schicken. Wenn die beiden Mai-Lin Fong umgebracht haben, werden die Nachbarn sie identifizieren können«, bat ich einen Techniker.
    »Sämtliche Eingänge sichern, wir gehen da jetzt rein.« Wir funkten den Einsatzbefehl an ein Dutzend Beamte und zogen uns die schusssicheren Westen mit dem großen FBI-Logo am Rücken über.
    Eine Viertelstunde
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