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Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal

Titel: Jerry Cotton - 2924 - Ein eiskalter Deal
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Phil die Dringlichkeit unseres Anliegens dar. »Sie ist tot und wir müssen an das Fach.«
    Der Mann war überzeugt. Er drehte sich auf dem Absatz um und bat uns und einen der Sicherheitsleute, ihm zu folgen. Wir durchquerten die Schalterhalle, passierten am hinteren Ende eine Scherengittertür und stiegen über eine schmale Treppe in den Keller hinunter. Dort öffnete Mr Feinstein eine schwere, mehrfach gesicherte Metalltür. Dahinter lagen die Bankschließfächer. Als wir die gesuchte Nummer fanden, öffneten wir es mit Hilfe des Generalschlüssels des Filialleiters und mit Susan Clarks Zweitschlüssel. Hastig zog ich den Metallbehälter heraus und klappte ihn auf.
    »Verdammt, wir sind zu spät.« Ich konnte einen Fluch nicht unterdrücken. Was sich auch immer darin befunden haben mochte, jetzt war der Metallkasten leer.
    Wir saßen in Herbert Feinsteins kleinem Büro, er hatte uns Kaffee bringen lassen.
    »Das Bankschließfach wurde von Susan Clark erst vor wenigen Tagen angemietet. Die junge Frau war vorher keine Kundin unseres Hauses, sie ist hier daher auch niemandem persönlich bekannt. Laut unseren Unterlagen ist heute jemand am Schließfach gewesen. Wir werten gerade die Überwachungskameras aus und überspielen Ihnen die Aufnahmen der relevanten Zeit.«
    »Derjenige, der also heute laut Ihren Unterlagen am Schließfach war, hatte den passenden Schlüssel und die Legitimationskarte dabei?«
    Feinstein nickte.
    »Und diese Vollmacht, ausgestellt auf John Brown.« Er schob uns ein Dokument zu. Die Unterschrift schien von Susan Clark zu stammen. Eine große, runde Kinderschrift. Entweder gefälscht oder von einer sich in Todesangst befindlichen Susan erpresst.
    »Eine unserer Mitarbeiterinnen hat ihn in den Keller begleitet, mit ihm gemeinsam das Fach geöffnet und den Kunden dann allein gelassen.«
    »Musste er selbst nichts unterschreiben?«
    Feinstein dachte kurz nach und schnippte dann mit dem Finger.
    »Natürlich. Bei der Anmeldung. Ich lasse Ihnen das Schriftstück holen.«
    »Nein«, wehrte Phil ab. »Wir benötigen das Papier und alles, was der Mann berührt hat. Vielleicht finden wir Fingerabdrücke.«
    Eine Viertelstunde später waren wir ernüchtert. Unser Mann hatte die ganze Zeit über Handschuhe getragen und daher weder bei seiner Anmeldung auf dem Tresen im Schalterraum noch später beim Schließfach irgendeine Spur hinterlassen. Die Überwachungskamera zeigte uns einen hochgewachsenen Mann, dessen Gesicht unter einem eleganten Herrenhut verborgen lag. Ich war so enttäuscht und wütend, dass ich kaum noch hinsehen konnte. Und dann auf einmal erkannten wir, dass es doch noch einen Hoffnungsschimmer gab.
    »Phil, sieh dir das an!«
    Sei es, weil die Bankangestellte ihn merkwürdig angesehen hatte oder weil er sich schwertat, mit Lederhandschuhen an den Fingern zu schreiben, hatte unser Unbekannter für einen Moment seinen rechten Handschuh ausgezogen, um seine Unterschrift zu leisten.
    »Wir brauchen den Kugelschreiber. An welchem Schalter stand der Mann?«, rief ich aus.
    Feinstein brachte uns hin.
    ***
    Wir hatten uns erneut Latexhandschuhe übergezogen und jeden der fünf Kugelschreiber, die die Mitarbeiterin an diesem Schalter nutzte, einzeln in eine Plastiktüte gepackt. Wir wussten, dass wir uns nicht zu viel davon versprechen durften. Seitdem der Mann in der Bank gewesen war, waren ihm etliche Kunden gefolgt. Unsere Hoffnung beruhte darauf, dass das Zeitfenster recht klein war und die Bankangestellte nicht jedem Kunden denselben Kugelschreiber gereicht hatte.
    Die Frau – es war dieselbe, die den vermeintlichen Mr Brown auch in den Keller geführt hatte – hatten wir gleich mitgenommen. Sie saß nun im Büro von Peiker, unserem Phantombildspezialisten, der mit ihr am Computer ein brauchbares Bild des Mannes erstellte, den wir suchten. Zur gleichen Zeit arbeitete unser Labor fieberhaft an der Sicherung von Fingerabdrücken. Wir hatten keine Ahnung, was unser Täter als Nächstes vorhatte. Drei Menschen hatte er mindestens schon auf dem Gewissen, wenn man den Toten in Las Vegas dazuzählte, sogar vier. Wir würden alles tun, um einen weiteren Mord zu verhindern.
    »Jerry, wir haben einen Treffer!« Phil deutete auf die Nachricht in seinen internen E-Mails.«Auf einem der Kugelschreiber aus der Bank ist der Teilabdruck eines Fingers erkennbar. Und jetzt rate mal, wem der gehört?«
    »Mir ist nicht nach Ratespielen. Jemand, den wir kennen?«
    »Nicht direkt. Unser System kennt ihn, und
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