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Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes

Titel: Jerry Cotton - 2921 - Der Profit des Todes
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Jordan auch unsere Namen genannt hatte, begann ich mit der Befragung.
    »Also, warum scheint Sie Mulligans Tod nicht überrascht zu haben, Mister Jordan?«
    »Vor ein paar Monaten ist Nick Mulligan doch mit Luke Paget zusammengerasselt. Ich war dabei, ich wollte auch ein paar Aufnahmen von Paget machen.«
    »Sie sprechen von Luke Paget, dem Schauspieler?«, vergewisserte ich mich.
    »Kennen Sie noch einen anderen Luke Paget, Agent Cotton? Mulligan, ich und noch ein paar Paparazzi hatten Paget gesehen, wie er gerade seine neue Flamme aus einem Restaurant im East Village abholen wollte. Wir haben ihn alle fotografiert, aber Mulligan hat er als Einzigen von uns zu fassen gekriegt.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Die beiden haben sich eine wüste Schlägerei geliefert. Paget hätte Mulligan wahrscheinlich totgeprügelt, denn der Dicke ist nicht gerade kräftig. Außerdem war er wahrscheinlich wieder bekifft und hatte keine Kraft, um sich zu wehren. Jedenfalls kamen irgendwann die Cops und haben die beiden getrennt. Paget stieß üble Drohungen aus. Er schwor, dass er Mulligan kaltmachen wollte. Er war richtig außer sich. Ohne das NYPD wäre die Sache wahrscheinlich übel ausgegangen.«
    Ich schrieb mir den Namen des Schauspielers in mein Notizbuch. Wenn die Polizei eingegriffen hatte, musste es ein Protokoll über den Vorfall geben. Aber ich hakte noch an einem anderen Punkt nach.
    »Sie wussten also, dass Mulligan Marihuana konsumiert hat?«
    Greg Jordan zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe den Dicken nie mit einem Joint gesehen. Aber es war allgemein bekannt, dass er sich gern und oft mit dem Spaßkraut vergnügt. – Unter uns Paparazzi wird viel getratscht, verstehen Sie? Wir stehen uns oft stundenlang die Beine in den Bauch, wenn wir auf eine Gelegenheit für den Million-Dollar-Schnappschuss warten. Da kommt man ins Gespräch, selbst wenn man sich gegenseitig nicht ausstehen kann. Diese Branche ist ein Haifischbecken. Freunde hat man da nicht.«
    »Wirklich reizend«, seufzte Phil.
    »Und was dachten Sie und Ihre Kollegen über Mulligan?«, wollte ich von Jordan wissen.
    »Mulligan war nicht besonders beliebt, aber das hat nichts zu sagen. Wir sind alle Konkurrenten, nicht wahr? Wenn einer von uns ein gutes Fotomotiv ergattern kann, dann glotzen die anderen Paparazzi in die Röhre. Die Zeitungen sind knallhart, die kaufen nur die besten Bilder und spielen uns gegeneinander aus. – Aber der Dicke hat neuerdings eine Freundin, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Ich dachte, der interessiert sich nur für Gras und für Donuts.«
    Jordan lachte, als ob er einen guten Witz gemacht hätte. Ich konnte den Kerl nicht ausstehen, aber seine Information ließ mich aufhorchen.
    »Eine Freundin? Und wie heißt die Lady?«
    »Keine Ahnung, Agent Cotton. Sie ist so ein heißer blonder Feger, die könnte glatt als Model arbeiten. Wer weiß, wo Mulligan die aufgegabelt hat. Aber ein Model ist sie nicht, jedenfalls kein bekanntes. Ich habe sie ein paar Mal flüchtig gesehen.«
    »Okay, dann kommen Sie jetzt mit uns. Wir werden im Field Office mit Ihrer Hilfe ein Phantombild von der Lady anfertigen lassen.«
    Man konnte Jordan ansehen, dass er von meinem Vorschlag nicht gerade begeistert war. Aber der Paparazzo hatte wohl inzwischen kapiert, dass er besser kooperierte.
    Natürlich überprüften wir auch Jordans Alibi, denn immerhin hatte er Mulligan gekannt. Doch der Paparazzo konnte seinen Kollegen nicht erschossen haben. Er gab an, am 11. März gegen 22 Uhr in einem Casino in Atlantic City Black Jack gespielt zu haben. Es kostete uns nur einen Anruf, um diese Angaben checken zu lassen. Jordan hatte zum Mordzeitpunkt am Spieltisch gesessen, das ließ sich durch Bilder der Überwachungskameras nachweisen.
    Doch wirklich interessant war die Zeichnung, die Peiker einige Stunden später an der Federal Plaza nach Jordans Angaben anfertigte. Der Paparazzo besaß offenbar eine gute Beobachtungsgabe. Die unbekannte Freundin des Ermordeten ähnelte jedenfalls Danielle Chapman wie eine Zwillingsschwester.
    Phil stieß langsam die Luft aus.
    »So, und unsere saubere Maklerin will also Nick Mulligan noch niemals gesehen haben.«
    Ich nickte.
    »Ja, jetzt freue ich mich noch mehr auf meine Verabredung mit Miss Chapman. Das wird gewiss ein heißer Flirt. Aber anders, als sie es sich vorgestellt hat.«
    ***
    Die Rhino Bar befand sich in der Jones Street in Greenwich Village. Das schummrige Kellerlokal hatte durch Kriegermasken und
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