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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt
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lauschte er in die Nacht. Er hörte so etwas wie Partylärm. Musik. Bässe. Stimmengewirr. Lachen.
    All das wurde lauter. Er betrat die Yacht und ging vor zum Bug, um den Blick auf das Meer richten zu können.
    In einiger Entfernung sah er eine Art Kreuzfahrtschiff, bunt und hell erleuchtet. Von dort schien die Musik zu kommen. Das Schiff musste eins der größeren sein, die hier verkehrten.
    Dann durchzuckte ihn panisch ein Gedanke. Er blickte zu dem Torpedo, dann zu dem Schiff und dann zu Chaled. Der nickte nur kalt. Und lachte.
    ***
    Nach einer der kürzesten Einsatzbesprechungen, die ich je erlebt habe, rückten wir aus. Steve hatte natürlich die Adresse des verdächtigen Hauses herausgefunden. Es handelte sich um ein teures Anwesen, das direkt am Meer lag.
    Der Plan, den wir in Windeseile ausgearbeitet hatten, sah vor, dass das SWAT-Team die eigentliche Arbeit machen sollte. Denn wenn es um Häuserkampf und Ähnliches ging, waren diese harten Jungs einfach noch besser ausgebildet, als wir es waren. Phil und ich sollten den Einsatz begleiten und Verdächtige möglicherweise gleich vor Ort befragen. In solchen Situationen konnte es von entscheidender Bedeutung sein, Informationen sofort zu erhalten.
    Wie das SWAT-Team ließen wir uns auch in die Nähe des Einsatzgebiets fliegen, mussten aber einen beträchtlichen Teil des Weges noch zu Fuß absolvieren. Denn Hubschrauberlärm in direkter Nähe des Hauses hätte womöglich schlafende Hunde geweckt.
    So dauerte es fast bis Mitternacht, ehe wir an der Grundstücksgrenze zum Haus, auf das wir es abgesehen hatten, ankamen.
    Nur Minuten später hatten auch die Männer von der SWAT-Unit Stellung bezogen. Und dann ging es los.
    Auf einen Schlag drangen die Spezialisten durch Türen und Fenster in das Haus ein, zwei der Einsatzkräfte hatten gar das Dach erklommen und stürmten durch ein Erkerfenster in die obere Etage.
    Mit Phil war ich draußen geblieben. Wir harrten draußen im Garten dem Verlauf der Aktion und verfolgten, wie in immer mehr Zimmern das Licht eingeschaltet wurde. Schüsse hörten wir nicht. Überhaupt waren nur die Rufe der SWAT-Männer zu hören, die Mitteilung machten, wenn sie einen Raum gesichert hatten.
    Plötzlich mischte sich ein anderer Ton darunter; eine Art Discobeat, dann Gesang, dann Stimmengewirr und Gelächter. Ich drehte mich um, machte ein paar Schritte auf den Küstenstreifen zu – und erkannte weit draußen tatsächlich ein großes Kreuzfahrtschiff.
    Sofort kam mir unser Kollege Blair Duvall in den Sinn, und ich reimte mir zusammen, dass er tatsächlich auf genau diesem Boot war.
    Und dann hörte ich noch etwas: das Starten eines PS-starken Bootsmotors ganz in der Nähe.
    »Da, diese Holzhütte«, rief Phil. Schnell zückte er seine SIG Sauer, ich tat es ihm nach und wir eilten auf das Gebäude zu, das bei diesen Lichtverhältnissen nur schwer zu erkennen war.
    Wir hatten uns bis auf wenige Schritte genähert, als plötzlich die Tür mit lautem Scheppern aufflog. Peter Lewis stand da. Er sah uns aus seltsam stumpfen Augen an. Ich erkannte, dass sich sein Mund bewegte, aber ich verstand kein Wort, weil das Boot so laut war.
    Lewis’ linker Arm zuckte halb nach oben, fiel wieder herunter. Dann machte er noch eine kleine Pirouette, ehe er die Augen verdrehte und auf dem Rasen zusammensackte.
    Phil und ich sprangen mit langen Sätzen auseinander. Dank unserer Erfahrung hatten wir instinktiv gespürt, dass wir sofort in Deckung gehen mussten. Wir drückten uns links und rechts der Tür an die Holzwand, um nicht als Zielscheiben für wen auch immer zu dienen.
    Nur einen Augenblick später näherte sich eine Gestalt von innen. Ein metallisches Geräusch verriet, dass jemand eine Waffe durchlud. Ein Mann trat aus dem Schatten ins Freie auf den gepflegten Rasen. Inzwischen konnte man auch draußen ein bisschen mehr erkennen, denn nun waren fast alle Räume des Haupthauses hell erleuchtet. Der warme Schein der Innenbeleuchtung fiel bis in den Garten.
    »Verdammt«, knurrte der Mann, der sich schnell wieder zurückzog. Ich war mir nicht ganz sicher, aber es kam mir so vor, als wäre der Kerl einer aus dem Trio der Kofferdiebe gewesen.
    Ich hörte ihn in der Hütte etwas rufen, und wenig später erschien er wieder draußen, mit einem zweiten Mann. Dieser spuckte einen Fluch aus, als er feststellte, dass das Haus offensichtlich gestürmt worden war. Dann rief er auf Arabisch etwas nach innen und verschwand wieder.
    Ich spähte vorsichtig um die
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