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Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders

Titel: Jerry Cotton - 2910 - Im Fadenkreuz des Moerders
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diesem Teil von Little Italy, was es uns umso einfacher machen sollte, unsere Informantin zu erkennen.
    ***
    »Da ist sie«, sagte Wilson.
    Phil und ich folgten seinem Blick. Miss Walters, eine zierliche, dunkelhaarige Frau in modernem Outfit, kam die Grand Street entlang auf uns zu. Das Foto von ihr, das ich mir im Jaguar noch angesehen hatte, musste schon etwas älter sein, denn inzwischen waren ihre ehemals stoppelkurzen Haare schulterlang.
    Sie hatte uns entdeckt und lächelte zur Begrüßung, während sie die Straße überquerte. Nur noch wenige Schritte trennten sie von uns, doch es waren ein paar Schritte zu viel. Ihr Kopf flog nach vorne, ihre Füße schafften den letzten Schritt auf den Bürgersteig nicht mehr, doch ihr Körper wurde noch vom Schwung vorwärtsgezogen. Sie stürzte uns zu Füßen und rührte sich nicht mehr. Ich hatte so etwas schon zu oft gesehen, um es nicht zu erkennen.
    »Scharfschütze«, rief ich und hechtete hinter ein parkendes Auto, während ich gleichzeitig versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung der Schuss gekommen war.
    Wilson und Phil waren ebenfalls in Deckung gegangen, in Positionen, die näher bei Laura Walters lagen als meine. Wilson betrachtete sie, anschließend die umstehenden Häuser und sah dann mich an.
    »Entweder von da oder dort«, sagte er und zeigte in die Richtung, aus der Miss Walters gekommen war, und in die nach links führende Straße. »Du da« – er deutete nach links, zu der Straße, der ich näher war – »ich hier, Phil kümmert sich um sie.«
    Phil, der bereits sein Handy am Ohr hatte und Rettungswagen und Verstärkung anforderte, und ich nickten. Wir arbeiteten uns möglichst im Schutz von Wagen oder Hauseingängen in die angegebenen Richtungen vor, doch nichts geschah. Anscheinend hatte es der Schütze nur auf Laura Walters abgesehen gehabt.
    Ich hatte eine Position erreicht, von der aus ich die Straße gut überblicken konnte. Es sah nicht gut aus. Neben den Flachdächern gab es zig andere Positionen, von wo aus der Täter geschossen haben konnte, und die Hinterausgänge und Restaurants boten ihm ausreichend Möglichkeiten, unerkannt zu entkommen. Hier brauchten wir die Crime Scene Unit, um überhaupt herauszufinden, von wo der Schuss abgefeuert worden war.
    Mittlerweile sammelten sich Passanten und Restaurantbesucher und strebten dem Tatort zu, und ich ging zurück, um Phil zu helfen, die Leute zurückzuhalten. Glücklicherweise trafen Polizei und Rettungswagen ein, als ich Phil beinahe erreicht hatte, und einige Beamte errichteten Absperrungen, während der Notarzt zu Miss Walters eilte. Ich sah, dass Phil den Kopf schüttelte und der Arzt seinen Schritt etwas verlangsamte. Bis er sich selbst ein Bild gemacht hatte, hatte ich die beiden erreicht.
    »Sie haben recht, hier kann ich nichts mehr machen«, sagte der Notarzt gerade zu Phil. »Das ist ein Fall für meine Kollegen von der Pathologie.«
    »Ich habe sie schon informiert, sie kommen gleich«, antwortete Phil und verabschiedete sich von dem Arzt.
    Wilson und der Einsatzleiter des NYPD traten auf uns zu und Phil erläuterte kurz die Situation.
    »Sie war eine Informantin und wollte uns hier treffen. Doch bevor sie mit uns reden konnte – Kopfschuss, vermutlich ein Scharfschütze, Täter unbekannt und flüchtig.«
    »Wir haben die Umgebung abgesperrt und kontrollieren jeden, der raus will«, versicherte der Mann vom NYPD, der sich als Sergeant Rutherford vorgestellt hatte. »Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Typ mit dem Gewehr über der Schulter spazieren geht.«
    »Die Crime Scene Unit sollte bald hier sein, sie können uns hoffentlich etwas genauere Informationen geben, was den Standort des Täters und die Art der Waffe angeht«, sagte ich, auch wenn mir klar war, dass das allein zur Ergreifung des Täters nicht ausreichte. Doch sobald wir den Standort kannten, konnten wir nach Zeugen suchen.
    Sergeant Rutherford ging zu seinen Männern und Phil wandte sich zu Wilson und mir.
    »Nichts«, musste ich auf seinen fragenden Blick hin mitteilen.
    »Bei mir auch nicht«, schloss sich Wilson an.
    »Und ich konnte nur den Tod feststellen«, berichtete Phil. »Mister High hat recht gehabt mit seiner Befürchtung. Und offensichtlich wusste Laura Walters wirklich etwas.«
    »Die Frage ist nun: Was wusste sie? Und: Woher wusste jemand anders, dass sie etwas wusste und sich hier mit uns treffen wollte?«, stellte ich in den Raum.
    »Das gilt es nun herauszufinden«, meinte Wilson.
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