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Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)
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hilflosen Senator an Bord des Hubschraubers verfrachtet, hob die Maschine auch schon wieder ab und verschwand über dem Dach der Highschool.
    »Ich darf nicht auffallen«, schoss es Tennison durch den Kopf.
    Bei dem angestrebten Fahrzeugwechsel hatte der Investmentbanker in einem Reflex das Notebook gegriffen, auf dem sich das heiß begehrte Programm befand. Senator Hamish konnte es nicht im Austausch für sein Leben einsetzen, aber vermutlich würden die Gangster ihn so oder so töten.
    »Ich muss unbedingt weg von hier und dringend Kontakt zum Führungszirkel herstellen«, sagte sich Tennison.
    Bevor die Cops eintrafen oder ihn jemand aus der Schule aufhalten konnte, stemmte er sich in die Höhe und eilte davon. Zuerst rannte er nur langsam los, dann löste sich die Verkrampfung und Tennison erhöhte seine Laufgeschwindigkeit.
    »Nicht auffallen«, mahnte er sich selbst.
    Auf der Hauptstraße des kleinen Ortes reduzierte der Investmentbanker seine Geschwindigkeit zu einem schnellen Gehtempo, während er nach einem Motel Ausschau hielt. Er wurde nach fünf Minuten fündig und seufzte erleichtert auf, als er das Symbol für eine vorhandene Internetanbindung entdeckte. Andrew Tennison nahm sich ein Zimmer und setzte sich kurze Zeit später erschöpft auf die Bettkante.
    »Diese Gangstergruppen einzuschalten war ein schwerer Fehler«, murmelte er.
    Da sich seine Nerven langsam beruhigten, begann Tennison die neue Lage zu analysieren. Ein böser Gedanke schlich sich dabei ein. Hastig stellte Tennison eine Verbindung zu einem gesicherten Subnet im Internet her und gab einen kurzen Bericht ein. Zum Schluss bat er um baldmögliche Kontaktaufnahme, da er im Besitz des Programms sei. Anschließend sank er auf dem Bett zurück und starrte gegen die Decke. Angesichts der aufwühlenden Erlebnisse hatte er nicht damit gerechnet, dass er einschlafen würde. Doch die psychische Anspannung, gepaart mit der körperlichen Erschöpfung, ließ ihn in einen traumlosen Schlaf fallen.
    Drei Stunden später fuhr Tennison erschrocken hoch und schaute sich verwirrt im Zimmer um. Nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück und brachten ihn dazu, sofort wieder den Computer zu aktivieren. Tennison hatte nicht so lange schlafen wollen und ging davon aus, dass man seinen Bericht längst gelesen sowie neue Anweisungen erteilt hatte.
    »Nichts? Das gibt es doch gar nicht«, staunte er.
    Zu seiner grenzenlosen Verwunderung hatte niemand auf den Bericht reagiert, und somit lagen auch keine neuen Anweisungen für ihn vor. Ratlos sackte Tennison in dem Stuhl zurück und versuchte, einen Reim auf das ungewöhnliche Schweigen des Führungszirkels zu machen.
    »Sie haben mich einfach fallen gelassen«, dachte er.
    Doch dann erinnerte Tennison sich daran, dass er im Besitz des wertvollen Programms war. Als Person war er allemal ersetzbar, aber Gleiches galt eindeutig nicht für das Programm auf dem Notebook.
    »Dann bleibt nur eine denkbare Erklärung«, murmelte Tennison erschüttert.
    Die Gangster hatten alle Special Consultants der ENA in Washington aufgespürt, und nur er war noch am Leben. Es dauerte eine Weile, bis Andrew Tennison sich mit diesem fürchterlichen Gedanken angefreundet hatte. Schließlich akzeptierte er sein Schicksal und wählte sich erneut ins Internet ein.
    Dieses Mal nutzte er ein Subnet, das nur in Notfällen verwendet werden durfte. Darüber konnte Tennison mit der ENA-Führung außerhalb der USA in Kontakt treten. Er musste erfahren, welche Pläne man jetzt noch mit dem Programm hatte. Gab es ein Alternativziel, nachdem das Rechenzentrum für Hochfrequenzhandel in Mahwah nicht mehr in Betracht kam?
    Andrew Tennison war allein nicht dazu in der Lage, den ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen. Er ging aber davon aus, dass man bei der ENA einen guten Verwendungszweck für das Programm finden würde.
    »Es darf einfach nicht alles umsonst gewesen sein«, sagte sich Tennison.
    Erneut musste er abwarten, doch dieses Mal kam die Antwort schon nach wenigen Minuten. Es gab ein neues Zielobjekt, und Andrew Tennison würde die Anordnungen natürlich umsetzen. Der erzielbare Schaden für die USA war immens und möglicherweise noch nachhaltiger, als es mit einem Anschlag auf das Rechenzentrum in Mahwah denkbar gewesen war.
    Einmal mehr musste Tennison die unglaublichen Fähigkeiten der ENA bewundern. Mit einem gelungenen Anschlag stiegen seine Ambitionen wieder, bald selbst im obersten Führungszirkel eine Rolle einnehmen zu
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