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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
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den Hof des- Landsitzes.
    ***
    Hammond übertrieb nicht. Im Laufe der Nacht steigerte sich die Party bis zur Hochofenhitze. Im ersten Hof holte eine Gruppe whiskygetränkter Männer Jeeps aus der Garage, befrachteten die Wagen mit Girls, Flaschen und Transistorradios und jagte in die Nacht hinaus. Der Swimming-pool diente zur Abkühlung der erhitzten Tänzer, ohne daß sie zum Bad aus Abendkleid und Smoking stiegen. Relativ friedlich ging es im dritten Innenhof zu. Auf einer großen runden Fläche in der Mitte der Gartenanlage wurde, getanzt. George Hammond hielt an einem Tisch am Rande der Tanzfläche Hof.
    Ich war mächtig gefragt. Seit sich herumgesprochen hatte, daß sich ein G-man für mich interessierte und daß ich allem Anschein nach ein harter Gangster war, drängten sich die Girls beim Tanzen mit angenehmem Gruseln noch dichter an meine Brust, und jede wollte wissen, was ich alles verbrochen hatte Ich gab nur Knurrlaute zur Antwort.
    Eine Stunde nach Mitternacht fing mich Adriana Cashin ein. Ich stand an einer der improvisierten Bartheken, die reichlich im Park aufgebaut worden waren, als sich eine leichte Hand auf meine Schulter legte. Ich roch ein herbes, ohne Zweifel sündhaft teures Parfüm und drehte mich um.
    Adriana Cashin trug ein knallrotes Abendkleid, das ihren Körper so eng umschloß wie eine zweite Haut. Oben fehlte dem Kleid mehr als eine Handbreit Stoff. Ein Perlenkollier ersetzte das fehlende zwar prachtvoll, aber unvollkommen.
    »Hallo, Gangster!« sagte sie und ließ ihre Zähne blitzen.
    »Hallo«, antwortete ich. »Haben Sie Ihren Leibwächter abgehängt?«
    »Ich habe ihn fortgeschickt!«
    »Meinetwegen?«
    »Sie sind eitel wie ein Filmstar. Kann ich einen Drink haben?«
    Ich griff ins Flaschenregal.
    »Süß?«
    »Um Himmels willen, nein! Eis, Whisky und kein Sodawasser!«
    Ich versorgte sie. Wir stießen miteinander an. Über den Glasrand blickte sie mir in die Augen. »Warum kamen Sie her, Roy?«
    »Die gleiche Frage stellte heute nachmittag der G-man!«
    »Mir werden Sie die Frage beantworten.«
    »Vielleicht, wenn ich es könnte.«
    »Wollen Sie behaupten, daß Sie nicht wissen, warum Sie hergekommen sind?«
    »Ich bin nicht gekommen, sondern ich wurde geschickt. Irgendwer sagte mir, ich hätte einer Einladung, die ich erhalten würde, zu folgen. Genau das tat ich. Jetzt bin ich hier und warte darauf, daß sich irgend etwas ereignet.«
    »Arbeiten Sie für The Greatest?«
    Ich grinste ein wenig. »Bis jetzt kann ich diesen Job nicht eine Arbeit nennen.«
    »Ist The Greatest Ihr Boß, Roy?«
    »Im allgemeinen arbeite ich auf eigene Rechnung.«
    »Aber die Rechnung muß stimmen, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich.« Ich griff nach der Whiskyflasche. »Mögen Sie noch einen Schluck?«
    »Warum nicht?« Sie hielt mir ihr Glas hin, und während ich den Whisky über das Eis rinnen ließ, sagte sie ruhig: »Gute Dollar und geringes Risiko — diese Rechnung stimmt, oder?«
    »Ungefähr! Soll das ein Angebot sein?«
    »Ich möchte, daß Sie überleben, Roy.«
    »Ihre Warnung kommt zu spät, Miß Cashin. Irgendwer warnte mich viel deutlicher als Sie. So.« Ich streckte die Hand aus und krümmte zweimal den Zeigefinger. »Haben Sie geschossen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Wissen Sie, wer geschossen hat?«
    »Nein, aber ich weiß, wie Sie es vermeiden können, daß noch einmal geschossen wird.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Verschwinden Sie! Setzen Sie sich in Ihren Jaguar, und geben Sie Vollgas!«
    »Kein guter Vorschlag! Er vermindert vielleicht das Risiko, aber erhöht nicht das Einkommen. Ich habe einen viel besseren Gedanken: Tanzen wir!«
    Ich nahm ihr das Glas ab, stellte es auf die Bartheke und führte sie zur Tanzfläche. Adriana Cashin tanzte vorzüglich. Leider dauerte das Vergnügen nicht lange. Plötzlich tauchte der braunhäutige schwarzhaarige Jerome Moustakos neben uns auf.
    »Ich bedauere, stören zu müssen«, sagte er scharf. »Ich muß dich unbedingt sprechen, Adriana.«
    Sie löste sich aus meinen Armen. »Auf später«, sagte sie mit einem flüchtigen Lächeln. Moustakos legte seine Hand um ihren nackten Arm und verschwand mit ihr zwischen den Sträuchern.
    Von seinem Tisch aus winkte George Hammond. »Kommen Sie zu uns, Conway! Bei uns finden Sie jede Sorte Trost!«
    Ich suchte mir einen Stuhl am Tisch des Millionärs: Ich geriet in die Geselle schaft des kahlköpfigen Malvin Plumber, der in einem altmodischen Smoking steckte und darin aussah wie eine Krähe in der
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