Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
Autoren:
Vom Netzwerk:
Innentasche seiner Jacke. Die Arme vorgestreckt, die Köpfe zwischen die Schultern gezogen, rückten sie gegen mich an. Ich wich langsam vor ihnen zurück. Die Klingen in ihren Fäusten zuckten vor und zurück wie die Köpfe vorstoßender Schlangen. Einer von beiden versuchte, sich mir von hinten zu nähern. Jerome Moustakos verschränkte die Arme, lehnte sich gegen die Wand und lächelte zynisch.
    Dann geriet der Stuhl, auf dem mein Koffer lag, in meine Reichweite. Ich packte den Koffer und feuerte ihn dem zweiten Bravado an den Kopf. Während der Bursche sich duckte und zurückwich, ergriff ich den Stuhl mit beiden Händen, an der Lehne, riß ihn hoch und rannte damit gegen den Schläger an, in dessen Kleidern noch die Splitter des Spiegels hingen. Die Sitzplatte knallte mit der Unterseite gegen seine Brust. Ich schob den Mann gegen die Fenstertür. Er schlug mit den Armen und dem Messer um sich, aber die Rückenlehne des Stuhles war so lang, daß er mich nicht erreichen konnte. Dann drückte ich ihn gegen die Fenstertür, die unter der Wucht des Anpralls aufsprang. Eine der Glasscheiben prasselte herunter. Der Bravado fiel gegen das Gitter. Ich zog den Stuhl zurück. Der Mann flog im Salto rückwärts über das Gitter des schmalen Balkons, schrie und schlug Sekundenbruchteile später auf dem Rand des Swimming-pools auf.
    Ich warf mich herum. Der Stuhl verhedderte sich in dem zurückgezogenen Fenstervorhang. Mit einer heftigen Bewegung riß ich den Vorhang herunter. Ein Rest blieb an einem Stuhlbein hängen. Wie mit einer wehenden Fahne in der Hand ging ich auf den zweiten Schläger los. Dem ersten Hieb mit dem Stuhl wich er aus. Ein paar Zoll neben ihm krachte der Stuhl auf den Boden und verlor dabei ein Bein. Ich schwang den Stuhl nun wie eine Sense von rechts nach links und trieb den Schläger vor mir her. Der Mann sah nicht mehr gefährlich aus, sondern zuerst ratlos, dann ängstlich. Plötzlich ließ er das Messer fallen, warf sich herum und zischte an seinem Chef vorbei durch die offene Tür in den Gang hinaus.
    Ich ließ den Stuhl fallen. »Jetzt können wir uns unter fairen Bedingungen für beide Seiten unterhalten, Mr. Moustakos«, sagte ich.
    Dem Dunkelhäutigen fielen die verschränkten Arme herunter. »Die Unterhaltung muß weder mit einem Schlagwechsel beginnen, noch in einer Prügelei enden.«
    Ich ging auf ihn zu, und ich fürchtete, Jerome Moustakos fühlte sich in diesen Sekunden wenig wohl in seiner Haut.
    Auf dem Korridor entstand Lärm. Der flüchtende Bravado rannte einer Gruppe von Cowboy-Dienern in die Arme. Sie verfuhren mit ihm nicht anders als mit dem Mann, der die Party hatte fortsetzen wollen. Eine Faust explodierte auf seinem Kinn. Zwei Hammond-Leute fingen den Zusammenbrechenden auf und transportierten ihn ab. Sekunden später schoben sich drei Cowboys zwischen Moustakos und mich, kommandiert von dem Mann, der mir am Morgen mein Zimmer zugeteilt hatte. Der Mann trug einen langläufigen Colt in der rechten Hand, und das sah nicht gerade freundlich aus.
    »Wir mögen es nicht, wenn ein paar Verrückte die Ruhe der anderen Gäste stören«, sagte der Revolvermann. »Packen Sie Ihre Sachen! In fünf Minuten sind Sie verschwunden.«
    Selbstverständlich drängten sich im Korridor und vor meinem Zimmer die neugierigen Bewohner der anderen Räume. Ich sah Raymond Nelson erst, als er sich durchgezwängt hat'te und mein Zimmer betrat. Bei Moustakos’ Anblick lächelte er flüchtig. Dann kam er zu mir und legte mir die Hand auf die Schulter. »Habe ich Ihnen nicht Ärger prophezeit, wenn Sie zu dicht an Adriana Cashin herangehen?«
    Er wandte sich an den Mann mit dem Revolver. »Ein Mann liegt am Pool-Umgang. Du mußt ihn abtransportieren lassen, Chuck!«
    Chuck wies mit dem Revolverlauf auf mich. »Wir werden Sie alle zusammen an die Luft setzen. Jenseits der Brücke können Sie sich unseretwegen gegenseitig die Schädel zertrümmern.«
    »Frag lieber Hammond, bevor du Mr. Conway hinauswirft!«
    Der Butler, oder welche Funktion er sonst bekleiden mochte, kratzte sich mit der linken Hand hinter den Ohren. »Ich kann den Chef nicht fragen, Mr. Nelson! Er schläft. Außerdem habe ich klare Befehle, die besagen, daß ich jeden an die Luft setzen soll, der irgendeinen Streit vom Zaun bricht.«
    Nelson beachtete den Einwand nicht. »Sie brauchen ein neues Zimmer, Roy. In diesem Trümmerfeld können Sie nicht bleiben! Chuck, welches Zimmer können Sie Mr. Conway geben?«
    »Wir haben nur noch einige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher