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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
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Instinkte verläßt. Durch mein Gehirn zuckten ein paar Gedanken; wie von Blitzen erhellt sah ich den zerfetzten Mann auf der Mountain Road liegen, als spielte sich diese Szene in meinem Zimmer ab.
    Ich rannte, raste zu dem kleinen Balkon, und ich nahm mir nicht einmal die Zeit, die Zigarette auszuspucken. Aus vollem Lauf hechtete ich über das Geländer. In weitem Bogen schoß ich in die Dunkelheit hinaus.
    Es war kein eleganter Sprung. Ich schlug in der Finsternis auf die Wasserfläche des Swimming-pools auf wie ein hineingeworfener Sack. Aber in der Sekunde, in der ich die Oberfläche durchbrach, füllte mein Zimmer sich mit dem grellweißen Licht der Explosion. Eine Menge Gegenstände, Glassplitter in erster Linie, regneten in den Swimmingpool.
    Ich tauchte auf. Überall wurde geschrien. Ein paar Girls kreischten, als würden sie geschlachtet. Dann flammten die Scheinwerfer wieder auf. Ich schwamm zum Rand und schwang mich aus dem Wasser, Chuck, Nelson, Cowboy-Diener, mehr oder weniger bekleidete Männer und Mädchen tauchten auf. Raymond Nelson stürzte sich auf mich.
    »Galt das Ihnen?« schrie er.
    Ich nickte und sagte: »Irgendwer hat mir ein spätes Geschenk in mein Zimmer gerollt. Eine Handgranate!«
    »Schnappen Sie nicht über, Roy!«
    Ich zuckte die Achseln. »Sehen wir uns den Schaden an!«
    Die Tür zu Nummer 88 A hing schief in den Angeln. Im Innern sah es aus, als hätte eine Riesenhand die Einrichtungsgegenstände des Zimmers durcheinandergewirbelt. Die Gardinen und die Betten hatten Feuer gefangen, aber es war nur ein kleiner Brand, den die Cowboys mit den Füßen austreten konnten.
    »Da hört der Spaß auf!« Nelson preßte die Lippen zusammen. »Das war ein Mordanschlag!«
    »Wollen Sie die Polizei alarmieren?« fragte ich ironisch.
    »Ich denke, ein Mann wie Sie zieht es vor, seine Rechnung auf eigene Faust zu begleichen!«
    »Erwarten Sie, daß ich Mr. Moustakos zusammenschlage?«
    »Ich nehme an, daß Sie ihm auf jeden Fall einige Fragen stellen werden.«
    »Da haben Sie allerdings recht!«
    Chuck nannte uns die Zimmernummer. Raymond Nelson begleitete mich. »Wo hält sich Ihr Leibwächter auf?« fragte -ich, während wir durch die langen Gänge schritten.
    »Von wem sprechen Sie?«
    »Von Max Roscoe?«
    »Keine Ahnung! Vermutlich liegt er in seinem Bett.«
    »Ein Leibwächter gehört an die Seite des Mannes, den er bewachen soll.«
    »In den meisten Fällen weiß ich mir selbst zu helfen. Ah, hier ist Moustakos’ Zimmer!« Nelson öffnete die Tür mit einem wuchtigen Fußtritt. Der Raum war leer. Die Türen der Schränke standen offen und verrieten, daß der Bewohner in größter Hast seine Koffer gepackt hatte. Nelson pfiff durch die Zähne. »Ausgeflogen?« Er wandte sich an den Butler. »Chuck, welchen Wagen benutzt Mr. Moustakos?«
    »Einen Cadillac.«
    »Mit Ihrem Jaguar werden Sie ihn leicht einholen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Soll ich hier eine Wildwest-Show abziehen, Ray? Verschaffen Sie mir endlich ein Bett, unter dem garantiert keine Handgranaten explodieren.«
    Nelson wandte sich an Chuck. »Miß Cashin bewohnte das Nebenzimmer?« Der andere nickte. Nelson öffnete die Tür, ohne anzuklopfen. Die Nachttischlampe brannte. Adriana saß im Bett, bekleidet mit einem durchsichtigen Nichts. Sie zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch. »Hallo«, sagte sie kühl. »Falls Sie die Party in meinem Zimmer fortsetzen wollen, so bin ich dagegen.«
    »Mr. Moustakos ist abgereist?«
    »Allerdings. Er hatte, wie er sich ausdrückte, die Nase voll von George Hammonds Gastfreundschaft.«
    »Er hat Sie nicht mitgenommen?«
    »Ich bin nicht mitgegangen.«
    Nelson zeigte ein kleines spöttisches Lächeln. »Bis jetzt hatte ich nicht den Eindruck, daß Sie sich den Wünschen Ihres Freundes widersetzen könnten.«
    »Ich habe ihm ein erstklassiges Argument für unsere Trennung gezeigt,«
    »Ich bin neugierig, Miß Cashin.«
    »Das hier!« Sie zog eine Hand unter der Bettdecke hervor. Die Pistole, die sie locker und sicher in den Fingern hielt, war ein massives 36er Schießeisen. »Gegen dieses Argument konnte auch Jerome nichts mehr einwenden«, erläuterte sie.
    Ray Nelson machte eine abwehrende Handbewegung. »Tut mir leid, Sie gestört zu haben, Adriana«, lachte er.
    Sie sah mich an. »Wir werden morgen miteinander sprechen.«
    Wir verließen ihr Zimmer. Nelson schüttelte den Kopf. »Mit der Kanone in der Hand sah Adriana doppelt gefährlich und damit doppelt anziehend aus.«
    »Lassen Sie solche
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