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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
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Wagen stünde dann nicht mehr im Hof, sondern jenseits der Brücke auf der Landstraße. Auf dieser Hazienda gilt George Hammonds Wort wie ein Gesetz.«
    Ein Cowboy-Diener schleifte den ausgeknockten Mann an uns vorüber.
    »Was geschieht mit ihm?« fragte ich. »Er wird in seinen Wagen gepackt, und jemand fährt den Wagen über die Brücke. Sollte er riskieren, umzukehren, wird er sich ein mächtig zerbeultes Gesicht einhandeln.«
    Wir trennten uns in der Halle des Gebäudes II. »Schlafen Sie gut, Conway!« wünschte Nelson und gab mir die Hand. Ich ging die Treppe hinauf, öffnete die Tür zu Nummer 26 und schaltete das Licht ein.
    In einem Sessel neben der offenen Fenstertür saß Adriana Cashin in ihrem hautengen roten Abendkleid und spielte mit der Perlenkette.
    »Mr. Hammond befahl das Ende der Party«, sagte ich. »Haben Sie den Zapfenstreich nicht gehört?«
    »Ich bin nicht zum Vergnügen hier, sondern will Ihnen ein Geschäft Vor schlägen.«
    »Weiß Mr. Moustakos, daß Sie sich in meinem Zimmer befinden?«
    »Nein, und ich wünsche Ihnen, daß er es nie erfährt. Reden wir offen miteinander. Wieviel Dollar kostet es, wenn Sie aussteigen?«
    »Drücken Sie sich bitte noch deutlicher aus. Woraus soll ich aussteigen?«
    »Aus Ihrem Job für The Greatest.«
    »Warum?«
    »Stellen Sie keine Fragen, auf die Sie die Antwort kennen!«
    »Wollen Sie einem anderen den Job zuschanzen?«
    »Selbstverständlich!«
    »Und wem?«
    »Das sollte Sie nicht länger interessieren, Roy. Also, wieviel?«
    »Machen Sie ein Angebot!«
    »Ich kann achttausend Dollar aufbringen.«
    »Wollen Sie mich aus eigener Tasche auszahlen?«
    Mit einem Ruck stand sie aus dem Sessel auf. »Ich will nicht, daß Sie getötet werden«, sagte sie dicht vor mir. »Glauben Sie wirklich, daß der Mann, der Ihr Auto stahl, einem Unfall zum Opfer fiel? Er wurde umgebracht.«
    »Wie interessant! Wenn Sie so gut informiert sind, kennen Sie sicherlich auch seine Mörder.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, daß Sie auf der Abschußliste stehen, Roy.«
    »Wer führt die Liste?«
    Die Tür wurde aufgestoßen, Ich wandte den Kopf. Im Rahmen stand Jerome Moustakos in weißem Tropenanzug, der so fleckenlos war, als hätte er ihn vor Minuten aus einer Waschanstalt erhalten. Die rote Nelke im Knopfloch, die rote Krawatte, offenbar aus demselben Stoff wie Adrianas Kleid, waren die einzigen Farbflecke, abgesehen von seinem dunklen Gesicht und den schwarzen glühenden Augen.
    »Adriana, komm her!« befahl er. Es klang wie das Zischen einer giftgeschwollenen Schlange. Sie löste sich von mir. Er schob'sie in den Gang hinaus, an den beiden Männern vorbei, die hinter ihm standen. »Geh auf dein Zimmer!« sagte er, ohne mich dabei aus dem Blick zu lassen.
    Ich gähnte deutlich. »Wie wäre es, wenn Sie sich auch zurückzögen, Mr. Moustakos?« schlug ich vor. »Unser Gastgeber wünscht keine Fortsetzung der Feier auf eigene Rechnung.«
    Er zog die Lippen zurück und zeigte sein Raubtiergebiß, dessen Zähne so weiß waren wie sein Anzug. »Ich werde dir einen Denkzettel verpassen, Gringo.« Er trat einen Schritt zur Seite und gab den beiden Männern den Weg frei.
    Anscheinend leisteten sich in dieser merkwürdigen Gästeschar eine Menge Leute Leibwächter. Bei den Typen, die Moustakos mitgebracht hatte, genügte ein Blick, um sie als Schläger zu erkennen, trotz der weißen Tropenjacketts, in denen sie steckten. Sie waren braunhäutig und schwarzhaarig wie ihr Boß, echte südamerikanische Bravados, deren bevorzugte Waffe das Messer ist. Vorläufig rückten sie mit blanken Fäusten gegen mich an.
    Ich ließ sie kommen, und es ging dann sehr schnell. Ein krachender Haken warf den ersten in den Ankleidespiegel, und noch während der Bravado zwischen Holztrümmern und Glassplittern zu Boden ging, warf ich mich auf den anderen. Ich zerschlug seine Deckung, packte mit beiden Fäusten die Aufschläge seiner weißen Jacke, brachte den Burschen in Schwung und feuerte ihn dem eigenen Boß auf die Figur.
    Mr. Moustakos jaulte auf, als ihm der Schläger auf die Füße trat und einen Ellbogen in den Magen rammte. Er schleuderte den Mann zur Seite. »Das wirst du teuer bezahlen!« fauchte er. »Carlos! Pepe! Die Messer!«
    Der Bravado raffte sich aus den Trümmern des Ankleidespiegels auf, griff in die Gesäßtasche. Zwischen seinen Fingern blitzte die handspannenlange Klinge eines Schnappmessers auf. Der andere fischte ein Messer von der gleichen Sorte aus einer
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