Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
Autoren:
Vom Netzwerk:
öffnete Adrianas Koffer, den sie noch nicht ausgepackt hatte. Ich kramte eine lange Hose und einen Pullover aus und warf ihr beides zu. »Ziehen Sie sich an!«
    Sie zog Hose und Pullover über das Babydoll. Nelson ließ es mit zynischem Grinsen geschehen.
    Ich fluchte innerlich. Mein getarntes Sendegerät steckte in einer Tasche meines Dinnei'jacketts, und das Jackett hing über einem Stuhl in meinem Zimmer.
    Plumber, Adriana und ich mußten vorausgehen. Sie trieben uns eine Treppe hinunter. Vor einem Seitenausgang stand ein Landrover, ein offener geländegängiger Wagen.
    Roscoe übernahm das Steuer, Nelson hielt uns mit seinem Colt in Schach. Wir fuhren in die Prärie hinaus, und die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde. Dann sah ich den Drahtzaun des Flugplatzgeländes, und ich erkannte, daß Roscoe nur einen weiten Bogen gefahren hatte, damit wir von der Hazienda aus nicht gesehen werden konnten.
    Hangar, Betonpiste, der kleine Kontrollturm — alles lag verlassen und unbeleuchtet da, aber das Tor stand offen.
    Roscoe stoppte den Landrover vor dem Hangar. Nelson richtete den Strahl des Suchscheinwerfers auf eine bestimmte Stelle des Tores. Durch eine Selenzelle gesteuert, schaltete sich ein Motor ein. Das Tor rollte zur Seite, und das Licht im Hangar flammte automatisch auf.
    Drei Maschinen standen nebeneinander, einmotorige Sportflugzeuge mit drei Sitzplätzen, der Platz des Piloten vorn, dahinter zwei Passagierplätze.
    »Wir nehmen deine Maschine, Malvin!«
    »Warum?« stotterte Plumber.
    »Anordnung vom Boß!« Nelson wandte sich an mich. »Du wirst etwas Unbequemlichkeit in Kauf nehmen müssen.«
    Roscoe öffnete die Kabinentür und klappte die Passagiersitze zurück. Dahinter befand sich der Stauraum für das Gepäck vom Ausmaß einer Hundehütte. »Für dich! Geh ’rein!« Roscoe stieß mich vorwärts.
    Ich kletterte in die Maschine und hockte in gebückter Haltung im Stauraum. Roscoe ließ die Sitze einrasten. Adriana und Plumber setzten sich auf die Passagierplätze. Roscoe zwängte sich zu ihnen, und Nelson schwang sich auf den Pilotensitz. Er startete die Maschine und ließ sie aus der Halle rollen. Wieder lösten sie durch einen Scheinwerferstrahl den Motorschalter aus. Das Licht im Hangar erlosch. Das Tor schob sich vor.
    Nelson gab Vollgas. Die Maschine hob ab und wurde von Nelson sofort in eine so scharfe Linkskurve gelegt, daß ich gegen die Seitenwand rutschte.
    Der Flug dauerte eine knappe halbe Stunde. Ich konnte aus meinem Gefängnis an Adrianas Schulter vorbei durch das linke Seitenfenster blicken, aber ich sah nichts als das Sternengefunkel am Nachthimmel. Erst als Nelson die Maschine drückte und zwei, drei Kreise flog, erblickte ich die schwarze Fläche der Erde.
    »Da ist es!« sagte Roscoe. Auch ich sah eine Doppelreihe gelber Lichter und einen weißen Lichtstrahl, der senkrecht in den Himmel wies.
    Nelson ließ das Flugzeug zur Landung einschwenken. Es setzte hart auf, rollte holpernd und mit immer noch hoher Fahrt über die Graspiste und kam unmittelbar vor dem Richtscheinwerfer zum Stehen. Der Motor wurde abgeschaltet. In derselben Sekunde erloschen Scheinwerfer und Landelampen.
    Nelson und Roscoe verließen das Flugzeug als erste. Sie holten Adriana und Plumber heraus. Dann durfte ich aus meinem Käfig kriechen.
    Gegen den Nachthimmel sah ich die Umrisse steiler Bergwände. Vor uns lag ein flaches weißes Gebäude.
    Wir gingen auf den Bungalow zu, und wir passierten dabei ein zweites, bereits abgestelltes Flugzeug.
    Eine Tür wurde geöffnet.
    »Willkommen«, sagte eine Mädchenstimme. Ich erkannte Jane Hagerty. Sie trug noch das Abendkleid, in dem ich sie zuletzt vor einer guten Stunde auf der Ranch gesehen hatte. Sie lächelte mich ironisch an. »Sie werden erwartet«, sagte sie.
    Sie ging uns durch die Halle voraus und öffnete eine Schiebetür. Ich blickte in ein Wohnzimmer von dem Ausmaß einer Omnibushalle. Dicke Teppiche bedeckten den Boden. An den Wänden hingen Bilder, die echt zu sein schienen. In der Mitte stand ein riesiger runder Marmortisch, umgeben von geradezu überdimensionalen Polstersesseln. In einem dieser Sessel thronte, einer gewaltig aufgeblasenen Kröte nicht unähnlich, The Greatest, der größte Gangboß der USA: George Hammond.
    ***
    Plumber schoß an mir vorbei.
    »Bist du übergeschnappt, George?« hackte er auf Hammond ein. »Warum läßt du mich verschleppen? Warum erlaubst du Nelson, mich herumzustoßen? Ich bin dein Partner, zum Teufel; und die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher