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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren
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Mischung, die noch gesteigert wird durch seine beachtlichen Körperkräfte und seine Berufsausbildung. Guter Amateurboxer, Soldat bei den Ledernacken der Marineinfanterie, Mitglied einer Luftakrobatentruppe als Fänger. Ein geschmeidiger, geschickter Kämpfer, der nichts von dem vergessen hat, was er als Boxer, Soldat und Akrobat gelernt hat.«
    Phil blies nachdenklich den Zigarettenrauch in die Luft. »Und wahrscheinlich hat er auch unsere Gesichter nicht vergessen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, daß Winslow Rachegefühle gegen uns hegt. Für alles, was sich in seiner Seele abspielt, gibt es keine Bezeichnung aus dem normalen Sprachbereich. John Winslow wird von Empfindungen beherrscht und zu seinen Handlungen getrieben, von denen du und ich und wahrscheinlich auch die Ärzte, die ihn behandeln, keine Ahnung haben.«
    Gegen Mittag brachte ein Bürobote die übliche Umlauf post und nahm mit, was im Ablagekorb deponiert war. Phil überflog die Unterlagen. Dann las er ein Fernschreiben genau, blickte auf und reichte mir das Papier über den Schreibtisch.
    New York State Police, Mordkommission II, an alle Polizeidirektionen. An FBI-District New York City.
    Heute gegen sechs Uhr entdeckte ein Waldaufseher in der Nähe der Straße Nr. 336 Middletown-Sufferin-New York die Leiche des vermißt gemeldeten Kraftfahrers Donato Arrurio. Der Mann wurde durch Schläge mit einem massiven, stumpfen Gegenstand getötet Seine Kleidung fehlt. In der Nähe des Tatortes fanden sich Glassplitter, die vermuten lassen, daß zumindest eine Scheibe von Arrurios Wagen eingeschlagen wurde. Von diesem Wagen fehlt bis jetzt ebenfalls jede Spur. Alle Umstände lassen vermuten, daß die Tat von dem entsprungenen Insassen der Peekshill-House-Irrenanstalt, John Winslow, begangen wurde. Bei dem geraubten Wagen handelt es sich um einen General Motors Buster Truck, Modell 19, Baujahr 1966, geschlossener blauweiß lackierter Laderaum, rotes Fahrerhaus. Zulassungsnummer NAL 4657. Benachrichtigen Sie bei Auffinden des Fahrzeuges sofort Mordkommission II — Captain Crosfield!
    ***
    Die Villa von Barney Fries lag an der Watt Avenue. Der Garten an der Rückfront ging in die Parkanlage von Pelham Bay über, von der ihn nur ein Zaun trennte. Nur ein Mann von Fries’ finanziellem Format konnte sich eine Villa in dieser Lage leisten.
    Seit dem Tod seiner Frau lebte Fries zurückgezogen. Jedes Jahr mit dem Beginn des Sommers verließen alle Personen, die zum Haushalt gehörten, die Villa und bezogen einen Ferienbungalow an der Küste von Carolina. Der Butler und die Hausmädchen reisten zwei Tage früher, um die Einrichtung des Ferienhauses in Ordnung zu bringen. Fries, dem die Geschäfte wenig Zeit für seinen Sohn ließen, benutzte die Gelegenheit, mit Barney jun. und der Erzieherin ganz gemütlich mit dem Auto nachzufahren. Für zwei Tage und zwei Nächte hielten sich nur drei Personen in der Villa am Pelham Bay Park auf: ein Mann, ein Kind und ein 28jähriges englisches Mädchen.
    Mittwochs wurde Barney Fries sen. wie gewöhnlich von einem Lincoln der Gemal Food-Direktion abgeholt. Barney jun. saß noch beim Frühstück. Er war ein schlanker blonder Junge, der seit seinem dritten Lebensjahr eine Brille tragen mußte.
    Auch an diesem Montagmorgen saß seine Erzieherin neben ihm. Leonor Atkin stammte aus England. Sie war groß, blaß, blauäugig und nicht besonders hübsch.
    Nach dem letzten Schluck aus der Tasse mit Schokolade fragte der Junge: »Darf ich zum Spielen in den Garten, Miß Leonor?«
    Sie blickte auf die Armbanduhr. »Es ist 8.50 Uhr, Barney. Wir werden die Zeit für die Lösung einer Rechenaufgabe benutzen.« Miß Atkin war eine Fanatikerin der Zeiteinteilung.
    Pünktlich um neun Uhr entließ sie den Jungen. Er holte den Krocketschläger und die Kugeln aus dem Spielzimmer. Ernsthaft begann er auf dem Rasen eine Partie Krocket gegen sich selbst zu spielen. Miß Atkin sah ihm vom Fenster aus wohlgefällig zu. Dann ging sie nach oben, um Barneys Koffer für den Ferienaufenthalt zu packen.
    Nicht nur Miß Atkin beobachtete den Jungen. Jenseits des Zaunes, im dichten Gebüsch des Pelham Bay Park, standen drei Männer. Als Barney jun. auftauchte, blickte einer von ihnen auf die Armbanduhr. »9.02 Uhr«, sagte er halblaut. »Unser Patient ist pünktlich.«
    Der Mann neben ihm trat von einem Fuß auf den anderen. »Du glaubst wirklich, außer dem Mädchen ist niemand im Haus?«
    »Ich glaube es nicht, ich weiß es. Und du weißt es
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