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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren
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auch, Odd! Warum hast du plötzlich die Hosen voll?«
    Odd zerrte an seiner Krawatte, als schnüre sie ihm die Luft ab. »Immerhin, David, steht auf Kidnapping die Todesstrafe.«
    »Kidnapping wird nur dann zu einem Fall von Kidnapping, wenn die Polizei davon erfährt. Wenn die Regelung stillschweigend zwischen Mr. Fries und uns erfolgt, handelt es sich nicht um Kindesraub, sondern um — nun, einfach um eine Art Geschäft.«
    Er wandte sich an den Mann, der wenige Schritte neben ihm auf einem großen geschlossenen Korb hockte. Die Seitenwände zeigten in blauer Farbe die Aufschrift: Central Laundry.
    »Hast du das Zeug okay, Rocco?«
    Der Angesprochene zog eine Flasche aus der Tasche. »Ich kann das Chloroform erst in das Taschentuch schütten, wenn wir starten. Es verfliegt sonst zu schnell.«
    »Ich werde Mary das Startzeichen geben.« David zog ein Walkie-talkie aus der Tasche und drückte den Rufknopf. »Hallo, Mary! Hallo, Mary!«
    Deutlich drang eine Frauenstimme aus dem Lautsprecher. »Ich verstehe dich gut, Dave.«
    »Startschuß für dich, Mary! Melde dich noch einmal, unmittelbar bevor du auf den Klingelknopf drückst!«
    Die Männer warteten drei Minuten. Mary meldete sich. Ihre Stimme klang ruhig. »Ich stehe vor dem Tor. In zehn Sekunden drücke ich auf den Klingelknopf. Ende!«
    Der Anführer der Gang, David Deysher, schob die Antenne zusammen, steckte das handliche Gerät in die Tasche und blickte auf die Armbanduhr. »Wir warten noch genau 180 Sekunden«, murmelte er.
    ***
    Als die Türklingel läutete, ging Miß Atkin die Treppe hinunter. Noch bevor sie die Eingangshalle der Villa erreicht hatte, schlug die Klingel zum zweitenmal an, und Miß Atkin ärgerte sich über die Ungeduld des Besuchers. Selbstverständlich öffnete sie nicht, sondern meldete sich zunächst einmal über die Sprechanlage. »Sie wünschen, bitte?«
    »Mein Name ist Mary Hatford«, sagte eine Frauenstimme. »Ich möchte mich um die Stelle bewerben.«
    »Um welche Stellung?«
    »Gemal Food sucht Verkäuferinnen für mehrere Geschäfte in New York.«
    »Dies ist die Privatwohnung von Mr. Fries.«
    »Okay, aber man hat mir gesagt, Mr. Fries sei der Boß von Gemal Food.«
    »Das mag sein, aber er kümmert sich nicht persönlich um die Einstellung von Verkäuferinnen, und selbst wenn er es täte, würde es nicht hier geschehen, sondern im Verwaltungshochhaus, East 32nd Street.«
    »An wen soll ich mich dort wenden, Miß?«
    »Sorry, ich kann Ihre Frage nicht beantworten. Über die Verwaltung der Firma bin ich nicht informiert.«
    »Entschuldigen Sie die Störung!«
    Miß Atkin schüttelte den Kopf über die Dummheit des Mädchens. Trotzdem notierte sie gewissenhaft auf dem Block, der neben dem Telefon bereitlag: »Mary Hatford — Bewerbung als Verkäuferin.« Barney Fries hatte irgendwann angeordnet, daß alle Anrufe und Besuche notiert werden mußten.
    Bevor sie wieder nach oben ging, entschloß sie sich, nach dem Jungen zu sehen. Sie sah die Krocketkugeln, konnte aber Barney nicht entdecken.
    Sofort lief sie die Treppe zum Garten hinunter. Zwei-, dreimal rief sie den Namen des Jungen. Sie erreichte den Zaun, und dort, an einer Stelle, an der der Zaun niedergetrampelt war, lag Barneys Krockethammer. Dahinter waren die Büsche und Sträucher zerdrückt.
    Leonor Atkin hatte in England Hockey und Handball gespielt. Sie sprang über den Zaun und rannte durch das Gebüsch.
    Auf der ersten Fahrbahn stand ein Station Wagon. Zwei Männer waren dabei, einen großen Korb durch die Ladetür zu schieben. Ein dritter Mann saß bereits hinter dem Steuer.
    Leonor Atkin zögerte keine Sekunde. »Bleiben Sie stehen!« schrie sie. Die Männer warfen die Köpfe herum. Die Erzieherin rannte auf sie zu. »Öffnen Sie den Korb!« schrie sie noch im Laufen. »Ich will wissen, was Sie in dem Korb transportieren.«
    Dann rief der Mann hinter dem Steuer: »Stopf ihr den Mund, Rocco!«
    Der schwarzhaarige gelbhäutige Rocco Parish ließ den Korb los. Er fing Leonor Atkin ab und versuchte, ihr ein Taschentuch mit Chloroform auf das Gesicht zu drücken. Leonor schrie, biß ihn in die Hand und trat ihm gegen das Schienbein. Wütend ließ Parish das Tuch fallen. Hart traf seine Faust das Gesicht der Erzieherin. Die Engländerin gab nicht auf.
    »Zum Teufel, stopp sie!« schrie Deysher. Zum zweitenmal griff Rocco Parish in die Tasche. Seine Finger umklammerten den Griff des Schnappmessers. Er riß die Waffe heraus. Ein Knopfdruck, und die Klinge blitzte aus dem
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