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Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament

Titel: Jerry Cotton - 0592 - Ein Bettler macht kein Testament
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unsere Aktion Erfolg haben würde. Die Zeitungen waren schon über eine Stunde im Umlauf. Radio und Fernsehen hatten die Nachricht längst gesendet. Unser Mann war überfällig.
    Das Telefon läutete. Phil und ich griffen gleichzeitig zum Hörer, aber ich war der Schnellere. Sollten unsere Bemühungen doch noch Erfolg haben?
    »Cotton.« Ich konnte nicht verhindern, daß man meiner Stimme die Nervosität anmerkte. Vielleicht war es aber auch nur ein harmloser dienstlicher Anruf…
    »Mr. Cotton, hier spricht Jimmy. Sie müssen sofort kommen, G-man, ich habe gerade…«
    »Stopp, stopp, Moment mal! Wer spricht da überhaupt? Ich kenne eine ganze Menge Jimmys!«
    »Na, hören Sie mal«, sagte mein Ge sprächspartner vorwurfsvoll. »Ich bin’s, Jimmy Rohan aus der Bowery. Erinnern Sie sich nicht mehr an die Nacht, als Whistling Tate ermordet wurde?« Natürlich, das war dieser Lausebengel, durch dessen Aussagen der Stein überhaupt ins Rollen gekommen war. Sollte er jetzt wieder einen guten Tip haben? Meine Spannung wuchs.
    »Okay, Jimmy, schieß los! Ich weiß natürlich genau, wer du bist.«
    Das versöhnte ihn. »Sie müssen sofort in die Bowery kommen. Vorhin ist hier ein Mann aufgetaucht, der sah genauso aus wie Rosebud. Ich hab sein Bild in der Zeitung gesehen, und ich glaube, er ist es.« Atemlos fragte ich: »Wo ist er jetzt?«
    »Er steht in der Nähe von Tom Harpers Kneipe und beobachtet den Eingang. Jedenfalls stand er vor fünf Minuten noch da, bevor ich zur Telefonzelle rannte. Was soll ich machen?«
    »Jimmy, halt dich in der Nähe auf, aber begib dich nicht in Gefahr! Wir kommen sofort.«
    Inzwischen hatte Phil bereits Mr. High informiert. Als ich in den Hof stürmte, um zu meinem Wagen zu gelangen, standen schon drei andere Fahrzeuge bereit. Phil kletterte mit mir in den Jaguar.
    Um schneller vorwärts zu kommen, schaltete ich Rotlicht und Sirene ein.
    Als wir uns Harper’s Inn näherten, schaltete ich wieder ab. Rosebud sollte uns diesmal nicht entkommen.
    Ich parkte in der Nähe des Lokals, achtete aber darauf, daß der Jaguar von dort aus nicht gesehen werden konnte. Dann trabten wir im Dauerlauf los. Die Fahrzeuge der Kollegen, die wir unterwegs abgehängt hatten, mußten ebenfalls jeden Moment eintreffen.
    200 Meter vor Harper’s Inn stießen wir auf Jimmy.
    »Er ist soeben reingegangen«, berichtete er.
    Ich schärfte ihm ein, er solle sich aus allem heraushalten, ohne dabei unseren Dauerlauf zu unterbrechen. Aber der Bengel dachte gar nicht daran. Er heftete sich vielmehr an unsere Fersen und lief hinter uns her. Ich hatte jedoch jetzt keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Deshalb ließ ich ihn gewähren.
    Im Laufen' versuchte ich, meine sich überschlagenden Gedanken zu ordnen. Harper’s Inn, hier hatte alles begonnen. Auf dem schmutzigen Hinterhof neben dieser Kneipe hatte der alte Tate ein Messer zwischen die Rippen bekommen. Und was weiter?
    Mir fiel der Wirt ein, Tom Harper, der uns bei unserem Besuch durch zwei Dinge aufgefallen war: durch seine ungewöhnlichen Kenntnisse in der Mordsache Whistling Tate und durch seinen üblen Mundgeruch. War er am Ende auch in die Sache verwickelt?
    Ich kam nicht mehr dazu, diesen Gedanken zu Ende zu führen. Als wir nur noch wenige Meter vom Eingang der Bar entfernt waren, ertönten in rascher Folge drei Schüsse. Ich riß meinen Smith and Wesson aus der Schulterhalfter und sah aus den Augenwinkeln, daß Phil ebenfalls seinen 38er zog.
    Die Schüsse verursachten augenblicklich einen Mordsspektakel. Männer fluchten, Tische und Stühle schienen umzustürzen. Dazwischen erklangen die hysterischen Hilfeschreie von Frauen. Das ganze Lokal schien in einen Hexenkessel verwandelt zu sein.
    Ich riß die Tür auf und sah mich einer kopflosen Menge gegenüber, die sich auf den Ausgang zuwälzte. Das Kreischen der Frauen wurde noch lauter, als sie unsere gezogenen Pistolen erblickten. Um die Panik komplett zu machen, ertönten im Hintergrund wieder Schüsse.
    »FBI, lassen Sie uns durch!« brüllte ich aus Leibeskräften. Meine Worte bewirkten kaum etwas. Die Leute in vorderster Linie wichen zwar zurück, aber die Gäste, die hinten standen, schoben ständig nach.
    Da entdeckte ich seitlich eine Lücke in dem Gedränge. Im Nu war ich hindurch, Phil ebenfalls. Die Bar sah aus, als sei ein Tornado hindurchgefegt. Der Rauch in der Luft stammte nicht nur von Zigaretten. Es war eine gehörige Portion Pulverdampf darunter.
    Vorsichtig bewegten wir uns zwischen den
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